Mit diesem schnellen Vorstoß könnte Brasilien das erste südamerikanische Land werden, das eine CBDC testet. Während des Pilotprojektes soll die digitale Währung allerdings nicht für die gesamte Bevölkerung verfügbar sein, sagte Neto laut der Nachrichtenseite Cointelegraph.
Um die Bilanzen einzelner Banken nicht zu belasten, soll das Pilotprojekt auf dem brasilianischen Fiat-Zahlungssystem STR (Reserve Transfer System) basieren, so Neto weiter. Das STR-System ermöglicht Echtzeit-Transaktionen im Inland und zwischen einzelnen Zentralbankkonten von Finanzinstitutionen.
Investition statt Zahlungsmittel
Der Zentralbank-Präsident Neto soll die Kryptowährung momentan mehr als Investition denn als Zahlungsmittel sehen, schreibt Heise Online. Das könnte sich allerdings nach der Einführung ändern. Gleichzeitig arbeitet Brasilien weiter an einem Entwurf für ein neues Gesetz zur Regulierung des Kryptomarktes. Es soll unter anderem digitale Vermögenswerte definieren und die zuständigen Kontrollbehörden festlegen. Der Gesetzestext ist allerdings bereites seit drei Jahren in Arbeit.
91 Staaten der Erde beschäftigen derzeit sich mit der Einführung einer digitalen Zentralbankwährung. Das zählte der Tracker des Atlanticrats am 9. März. Eines der prominentesten Beispiele ist der elektronische Yuan, e-CNY, eine digitale Zentralbankwährung aus China. Sie wurde bei den Olympischen Spielen in Peking bereits getestet. Aber auch die EU arbeitet an einem digitalen Euro und will Pilotprojekte dafür starten.