Ceer: Saudi-Arabien und iPhone-Fertiger Foxconn bauen E-Autos mit BMW-Technologie
Der Public Investment Fund (PIF) Saudi-Arabiens ist bekannt für seine millionenschweren weltweiten Investitionen in verschiedene wachstumsträchtige Branchen. Ziel: Diversifizierung der Wirtschaft des ölreichen Wüstenstaats. Zuletzt hatte sich der saudische Staatsfonds auf den Gamingbereich gestürzt und sich etwa bei Nintendo eingekauft.
Saudi-Arabien hält 61 Prozent an Lucid Motors
Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Automobilsektor – und dabei vor allem auf Elektroautos. So hatte der PIF im Jahr 2018 eine Milliarde US-Dollar in den E-Autobauer Lucid Motors gesteckt. Aktuell gehören Saudi-Arabien damit 61 Prozent der Anteile an Lucid Motors.
Der US-Konzern baut gerade eine Fabrik zur Herstellung seiner Elektroautos in Saudi-Arabien. Dort sollen jährlich rund 150.000 Fahrzeuge gefertigt werden können. Die saudische Regierung hat zugesagt, in den kommenden zehn Jahren bis zu 100.000 der E-Autos von Lucid Motors zu kaufen.
Auch Foxconn, bekannt als Hersteller von Apple-Produkten wie dem iPhone, hat sich vor einiger Zeit in den Elektroauto-Sektor vorgewagt. So produziert der Konzern E-Autos für Lordstown Motors und Fisker. Gemeinsam mit dem taiwanischen Hersteller Yulon Group baut Foxconn einen Model C genannten E-SUV.
Saudi-Arabien und Foxconn gründen Ceer
Jetzt haben PIF und Foxconn angekündigt, künftig gemeinsam Elektroautos herstellen zu wollen. Dazu wurde der E-Autobauer Ceer aus der Taufe gehoben, der zur ersten Elektroauto-Marke des Landes avanciert. Laut einer entsprechenden Pressemitteilung lizenziert das Unternehmen die Technologie für Komponenten von BMW.
Ceer werde „ein Portfolio von Elektroautos designen, herstellen und verkaufen, das in den Bereichen Infotainment, Konnektivität und Technologien für autonomes Fahren führend sein wird“, heißt es. Die Fahrzeuge sollen in Saudi-Arabien hergestellt und ab 2025 ausgeliefert werden.
8 Milliarden Dollar BIP-Beitrag erwartet
Von Ceer erwartet sich Saudi-Arabien, dass 30.000 direkte und indirekte Arbeitsplätze geschaffen werden und über 150 Millionen Dollar an ausländischen Investitionen fließen. 2034 soll das Unternehmen schon acht Milliarden Dollar zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Landes beitragen.
Außerdem sollen die Anstrengungen Saudi-Arabiens zur Reduktion des CO2-Ausstoßes von der E-Autoproduktion profitieren. Ob die Ceer-Stromer bald nach Europa kommen, ist aber fraglich. Geplant ist zunächst der Verkauf im Nahen Osten und Afrika.