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Schwächelnder Markt trifft auch Krypto-Betrüger

Wenn die Preise bei Kryptos fallen, ist das auch schlecht für das Geschäft der Betrüger, wie der Chainalysis Crypto Crime Report zeigt.

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Kryptowährungen werden für kriminelle Aktivitäten genutzt. (Foto: Shutterstock/Burdun Iliya)

Die Baisse am Kryptomarkt war 2022 auch schlecht für Kryptobetrüger. Das zeigen die Daten des Chainalysis Crypto Crime Reports.

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Dabei nahm die Geldwäsche mit Kryptos sogar deutlich zu: Cyberkriminelle versuchten fast 24 Milliarden US-Dollar über Kryptowährungen in den legalen Wirtschaftskreislauf zu leiten – ein Anstieg von 68 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Und auch für Hacker war 2022 ein gutes Jahr: Cyberkriminelle erbeuteten insgesamt 3,8 Milliarden Dollar. Dabei waren nordkoreanische Kollektive wie Lazarus besonders aktiv, sie haben rund 1,7 Milliarden Dollar erbeutet.

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Die Einnahmen aus Betrugsfälle sind im Jahr 2022 allerdings fast um die Hälfte gesunken, von 10,9 Milliarden Dollar im Jahr zuvor auf 5,9 Milliarden Dollar im Jahr 2022. Betrügereien bleiben damit trotzdem die größte Form der Kryptokriminalität.

Die Chainalysis-Experten führen den Rückgang vor allem auf die fallenden Preise von Kryptowährungen zurück. Wahrscheinlich seien die Nutzer pessimistischer und schenken den Versprechungen der Betrügern von hohen Renditen in Zeiten fallender Preise weniger Glauben, so der Chainalysis-Bericht.

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Betrügereien im Bärenmarkt

Die Transaktionsvolumina sind in allen bekannten Betrugsformen bei Kryptowährungen gesunken. Die Ausnahme: gestohlene Gelder. Hier stieg das Transaktionsvolumen im Jahresvergleich um sieben Prozent.

Alle zehn Top-Betrugsfälle des Jahres 2022 waren Anlagebetrügereien – was gleichzeitig die dominierende Kategorie unter den Betrugsformen ist. Laut dem Report haben sich die Einnahmen von Betrügern im Laufe des Jahres insgesamt fast parallel zum Bitcoin-Kurs entwickelt – allerdings mit einer Verzögerungen von drei Wochen.

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Jedoch folgt nicht jede Betrugsart diesem Muster – bei einigen Scam-Varianten steigen die Einnahmen der Kriminellen sogar, wenn die Preise für Kryptowährungen sinken.

Scams sprechen Mitgefühl statt Gier an

Das gilt zum Beispiel für sogenannte „Romance Scams“ und Betrügereien, bei denen Anlegern Geschenke versprochen werden. Zwar machen „Romance Scams“ nur einen geringen Anteil beim Betrug mit Krytpos aus, aber die Opfer verlieren dabei besonders viel Geld: im Durchschnitt knapp 16.000 Dollar. Bei dieser Art von Betrug wird eine Beziehung zum Opfer aufgebaut, wobei ihm weisgemacht wird, dass der Betrüger seine Hilfe braucht.

Laut Chainalysis gedeiht diese Betrugsvariante in Zeiten fallender Kryptopreise besonders gut, da bei dem potenziellen Opfer an das Mitgefühl appelliert wird und nicht an die ansonsten oft treibende Kraft, schnell reich werden zu wollen.

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Besonders ausgeklügelt und im Kommen sind auch sogenannte „Pig Butchering“-Scams, bei denen Formen des „Romance Scams“ mit Anlagebetrug kombiniert werden.

Dabei suchen sich die Betrüger möglichst solvente Zielpersonen. Denen empfehlen die Betrüger dann recht beiläufig eine Krypto-Investment-Website. Oft arbeiten sie über Monate hinweg daran, ihre Opfer zu immer höheren Investments auf den Seiten zu verleiten, die fette Renditen vorgaukeln. Werden die Opfer misstrauisch, kappen die Betrüger den Zugang zu den Geldern.

Pleite-Firmen bleiben außen vor

Die spektakulären Pleiten des vergangen Jahres, etwa bei Celsius, Three Arrows Capital und FTX, bei denen es auch um Betrugs und Geldwäschevorwürfe geht, berücksichtigt der Report allerdings nicht. Chainalysis untersucht ausschließlich On-Chain-Informationen.

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Fälle, in denen außerhalb der Blockchain Gelder betrügerisch verbucht wurden, bleiben außen vor. „Außerdem sind die Konkurs- und Strafverfahren im Zusammenhang mit diesen Zusammenbrüchen noch nicht abgeschlossen, so dass wir die Frage der Kriminalität vorerst dem Rechtssystem überlassen“, heißt es in dem Chainalysis-Report.

Neben Betrügereien wirft der Chainalysis-Report auch eine Blick auf andere kriminellen Aktionen im Krypto-Space, etwa den Einsatz von Ransomeware, die Auswirkungen der US-Sanktionen und sogenannte „Pump-and-Dump“-Shemes bei Kryptowährungen, bei denen der Preis neuer Coins künstlich aufgeblasen wird.

Aufgepumpte Coins

Letztere sind in der Kryptowelt üblich geworden, da es „für schlechte Akteure relativ einfach ist, einen neuen Token auf den Markt zu bringen und ‚auf dem Papier‘ einen künstlich hohen Preis und eine hohe Marktkapitalisierung zu erzielen, indem sie das anfängliche Handelsvolumen ankurbeln und das zirkulierende Angebot kontrollieren“, wie es in dem Chainalysis-Report heißt.

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Teams, die neue Projekte und Token auf den Markt bringen, können zudem anonym bleiben, was es Serientätern leicht macht, mehrere Pump-and-Dump-Schemata durchzuführen. Laut Chainalysis weisen fast ein Viertel der neuen Coins im Jahr 2022 Merkmale eines Pump-and-Dump-Schemas auf. Untersucht wurden alle über 1,1 Millionen neuen Coins, die auf Blockchains eingeführt wurden.

Die meisten von ihnen erreichten nie einen nennenswerten Marktanteil. Von den 40.521 Token, die sich etablieren konnten, erlebten 24 Prozent innerhalb der ersten Woche nach ihrer Einführung einen Preisverfall von 90 Prozent.

Insgesamt verloren die Opfer durch diese Betrügereien etwa 4,6 Milliarden Dollar, während die Täter zig Millionen Dollar Gewinn machten.

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