Chrome 85: Google kämpft weiter gegen vollständige URL-Darstellung

Google Chrome Browser. (Foto: Shutterstock)
Google findet, dass die vollständige Darstellung der URL im Browser für Nutzer zu kompliziert ist. Schon seit Jahren experimentiert der Suchmaschinenkonzern daher mit Möglichkeiten, die URL-Anzeige zu verkürzen. Zuletzt hatte Google etwa die Darstellung von Subdomains wie www. oder m. unterbunden – und dafür teils massive Kritik von Nutzern geerntet. Jetzt ist es zumindest wieder möglich, sich die vollständige URL anzeigen zu lassen. Wie Vorabversionen von Chrome 85 zeigen, könnten sich bald auch URL-Pfade abschalten lassen.
Chrome 85: URL kann verkürzt angezeigt werden
Damit würde etwa im Fall der Seite t3n.de/news nur noch t3n.de angezeigt. Zumindest arbeitet Google offenbar an einer entsprechenden Funktion zum Verstecken der URL-Pfade. In einem unabsichtlich verteilten Canary-Build soll die Funktion standardmäßig eingepflegt gewesen sein. Das ist vom Chrome-Team laut Golem aber schnell korrigiert worden. In Chrome 85, das Ende August kommen soll, sind die Funktionen zwar vorhanden, aber standardmäßig deaktiviert.
Wer die Funktionen ausprobieren will, erreicht sie in Chrome Canary über die Eingabe chrome://flags. Anschließend muss man nach path suchen. Dann findet sich etwa die Option chrome://flags/#omnibox-ui-hide-steady-state-url-path-query-and-ref, mit der sich die URL-Pfade ausblenden lassen. Diese Option ist schon länger verfügbar. Neu hinzugekommen sind die Zusatzoptionen On Hover und On Interaction, mit denen die URL-Pfade beim Darüberfahren mit der Maus zum Vorschein kommen oder nur bei einer Interaktion mit der Seite ausgeblendet werden.
Warum hält Google an URL-Verkürzung fest?
Die Funktionen werden mit der neuen Chrome-Version 85 wohl nicht standardmäßig aktiviert daherkommen; fraglich ist aber weiterhin, warum Google trotz des Widerstands vonseiten vieler Nutzer an der Verkürzung der URL festhält. Manche Beobachter halten es für möglich, dass die URL-Kürzung Teil der Bestrebungen von Google ist, die Nutzer in seinem Ökosystem zu halten. Bei Chrome für Android wird etwa die Adresszeile beim Aufruf vom Amp-Seiten angepasst, um zu verbergen, dass die Seiten bei Google gehostet werden, wie SEO-Südwest vermutet.
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