Fehler finden, Code schreiben und mehr: Das soll GitHubs KI-Assistent Copilot X können
In der vergangenen Woche hatte OpenAI mit GPT-4 die neue Version seines KI-Modells an den Start gebracht, die leistungsfähiger und kreativer sein soll als ihr Vorgänger. Microsoft hat angekündigt, das System in viele seiner Produkte zu integrieren, etwa in die Office-Anwendungen.
GPT-4 hält bei GitHub Einzug
Seinen Platz soll GPT-4 auch bei der zu Microsoft gehörenden Programmierplattform GitHub finden. Schon seit Sommer 2021 werkelt da das von OpenAI und GitHub entwickelte KI-Tool Copilot – das sich allerdings seit November 2022 mit einer Sammelklage konfrontiert sieht.
Dessen ungeachtet wollen Microsoft und GitHub das Programmierwerkzeug mit der Unterstützung von OpenAIs GPT-4 jetzt noch mächtiger machen.
Bisher dient Copilot eher der Autovervollständigung. GitHub zufolge schreibt das Programm aber schon jetzt fast die Hälfte der dort hinterlegten Code-Zeilen. Zudem sollen Programmier:innen damit um 55 Prozent schneller programmieren können.
KI-Assistenz beim gesamten Entwicklungszyklus
Mit dem Upgrade auf Copilot X soll Programmierer:innen jetzt ein „leicht zugänglicher KI-Assistent während des gesamten Entwicklungszyklus“ zur Verfügung stehen.
Künftig soll der KI-Assistent auch per Chat und Sprachbefehl bedienbar sein und in den Pull Requests, der Kommandozeile und die Dokumente integriert werden, um Fragen zu Projekten der Nutzer:innen beantworten zu können.
Außerdem soll es eine Art Warnfunktion für Entwickler:innen geben, wenn für ein Pull Request noch wichtige Tests fehlen. Entsprechende Tests sollen dann vorgeschlagen werden – und können entsprechend angenommen, bearbeitet oder abgelehnt werden.
Zudem soll es Nutzer:innen künftig möglich sein, KI-generierte Antworten auf Fragen zu Dokumentationen zu erhalten. Das Interface soll ähnlich wie bei ChatGPT gestaltet sein.
Programmierer: Konzentration auf kreative Aufgaben
Die Idee hinter dem Ganzen ist, dass Programmier:innen Textbausteine und sich wiederholende manuelle Aufgaben von der KI-Assistenz erledigen lassen können. Sie selbst könnten sich dann den kreativen Aufgaben widmen – und würden dabei auf Fehler oder Lösungsvorschläge hingewiesen.
Darüber hinaus könnte die KI Programmierer:innen auch dabei behilflich sein, Software in Programmiersprachen zu schreiben, die sie selbst nicht oder nur unzureichend beherrschen.
Fachleute müssen Ergebnisse kontrollieren
Allerdings ist Copilot selbst nicht fehlerfrei und auch das Upgrade auf Copilot X wird die Fehleranfälligkeit nicht komplett ausmerzen. Eine Studie hat außerdem gezeigt, dass Programmierer:innen, die auf Copilot vertrauen, selbst mehr Fehler machen.
Für GitHub ist das aber kein Grund, aufzugeben. Am Ende sei es wichtig, dass Fachleute die Ergebnisse des KI-Assistenten noch einmal prüfen, zitiert das Handelsblatt den GitHub-Chef Thomas Dohmke.