Schneller als du blinzelst: Dieser Computer löst Rubiks-Zauberwürfel in 300 Millisekunden

Roboter löst Rubik’s Cube in Rekordzeit. (Foto: Guinness World Records)
Im Jahr 1974 hat der ungarische Bauingenieur und Architekt Ernő Rubik den nach ihm benannten Zauberwürfel erfunden. Ursprünglich wollte Rubik seinen Student:innen mit dem 3D-Geduldsspiel dabei helfen, ihr räumliches Denkvermögen zu trainieren.
Mitsubishi-Electric-Roboter stellt neuen Rekord auf
Spätestens in den 1980er-Jahren trat der Rubik’s Cube seinen Siegeszug um die Welt an und erfreut sich vor allem dank zahlreicher Geschwindigkeitswettbewerbe auch 50 Jahre später noch großer Beliebtheit. So schnell wie ein Roboter von Mitsubishi Electric hat aber bisher noch niemand den Rubiks-Würfel gelöst.
Normalerweise positioniert der Roboter, der auf den etwas sperrigen Namen Tokufastbot (Tokui Fast Accurate Synchronized motion Testing Robot) hört, Kabel in Motoren von Geräten wie Klimaanlagen. Jetzt hat er weltweite Berühmtheit erlangt, weil es ihm gelungen ist, den Zauberwürfel in Rekordzeit zu lösen.
75 Millisekunden schneller als MIT-Roboter
Konkret benötigte der Mitsubishi-Electric-Roboter 0,305 Sekunden für seinen Weltrekordversuch – der am 21. Mai 2024 Eingang ins Guiness Buch der Rekorde fand. Mit den 305 Millisekunden übertraf der Roboter den bisherigen, sechs Jahre alten Rekord eines MIT-Kollegen um 75 Millisekunden.
Zur Einordnung: Ein Blinzeln dauert im Normalfall zwischen 300 und 500 Millisekunden. Der Roboter ist also innerhalb der Zeitspanne, die wir für einen Wimpernschlag benötigen, fertig geworden. Der menschliche Rekord, aufgestellt von Max Park im Jahr 2023, beläuft sich auf 3,13 Sekunden, wie newatlas.com schreibt.
Viel zu schnell für das menschliche Auge
Um verfolgen zu können, wie der Roboter die ihm gestellte Würfelaufgabe löst, ist eine Superzeitlupe mit etwa 20-facher Verlangsamung nötig.
Möglich ist diese Geschwindigkeit beim Lösen des Zauberwürfels, weil der Tokufastbot eine Drehung um 90 Grad in 0,9 Millisekunden schafft. Dazu kommt ein herkömmlicher KI-Algorithmus, der Farben erkennen kann. Um den Rubik’s Cube in Rekordzeit lösen zu können, gibt es zudem eine Reihe von Strategien, die der Roboter trainiert haben dürfte.
Hohe Geschwindigkeit und Präzision für die Produktion
Bei Mitsubishi Electric arbeite man seit 2016 an Hightech-Motoren und leistungsfähigen Chips für Industrieroboter, wie Entwicklungsleiter Yuji Yoshimura erklärt. Der Weltrekordversuch dient dem Unternehmen freilich vor allem dazu, die technischen Fähigkeiten des Roboters zu demonstrieren, wenn es um hohe Geschwindigkeiten und Präzision in der Fertigung geht.
Mal schauen, welches Unternehmen oder welche Forschungseinrichtung sich als nächstes an einen neuen Rekordversuch wagt.