
Corona-Impfungen: Welcher ist der beste Weg zum Impftermin? (Foto: shutterstock/penofoto)
Seit Montag ist die Priorisierung bei den Impfterminen Geschichte. Nun dürfen Impfzentren, Arztpraxen und Betriebsärzte Corona-Impfstoffe auch an alle verimpfen, die nicht zu den ersten drei Priorisierungsgruppen gehören. Zumindest formal. Denn die Nachfrage nach Impfdosen übersteigt das Angebot immer noch deutlich.
Roland Stahl von der Kassenärztlichen Bundesvereinigung appelliert an die Geduld der Impfwilligen. Jeder, der geimpft werden will, werde auch geimpft. „Nur eben nicht alle gleichzeitig. Die Lieferungen der verschiedenen Vakzine wurden hochgefahren, Impfdosen sind aber immer noch Mangelware“, sagt Stahl. „Wir bitten darum nicht unaufgefordert die nächste Praxis zu stürmen oder den Frust und Zorn am Praxispersonal oder den Ärzten auszulassen“, so Stahl weiter.
Ein Verfahren zur zentralen, bundesweiten Terminvergabe gibt es nicht. Impfzentren, Praxen und Betriebsärzte vergeben ihre Termine für Impfungen auf verschiedenen, oft mehreren Wegen. Deswegen appelliert Roland Stahl an die Fairness der Impflinge: „Wer einen Termin hat und dann an anderer Stelle einen weiteren Termin zugeteilt bekommt, sollte unbedingt absagen.“ Besonders für Impfzentren sei es schwierig, nicht genutzte Impfdosen spontan weiterzuverteilen.
Wie bekomme ich einen Impftermin in einer Arztpraxis?
Die erste Anlaufstelle auf der Suche nach einem freien Impftermin seien, so Stahl, niedergelassene Ärzte. „Das muss nicht unbedingt der Hausarzt sein, auch Fachärzte impfen gegen Corona. Wenn ich Stammpatient, also seit längerem in einer Praxis in Behandlung bin, würde ich es einfach mal dort probieren. Schließlich kennt mich der Arzt schon“, rät Stahl. Am besten sei dafür ein Blick auf die Website der Praxis. Gibt es dort eine Online-Warteliste? Falls nicht, sollten Stammpatienten zum Telefonhörer greifen. Die Kassenärztliche Vereinigung rät allerdings dringend davon ab, wild beliebige Ärzte anzurufen. „Niedergelassene Ärzte werden ohnehin zunächst Termine an ihre eigenen Patienten vergeben“, meint Stahl.
Wie kann man ohne Hausarzt einen Impftermin finden?
Wer keinen festen Haus- oder Facharzt hat, könne sich über die Kassenärztlichen Vereinigungen der jeweiligen Bundesländer informieren. Viele Verbände würden Listen zur Verfügung stellen mit Praxen, die impfen. Eine Alternative zu Arztpraxen sind regionale Impfzentren, von denen viele online über ihre Kapazitäten informieren.
Betriebsärzte als Alternative
Betriebsärzte sind eine weitere Anlaufstelle für Impfwillige. „Vor allem in größeren Unternehmen und Organisationen ist es sehr wahrscheinlich einen Termin zu bekommen. Wer in einem kleinen Unternehmen arbeitet, sollte einfach den Chef fragen, ob ein Impfprogramm geplant ist“, rät Stahl.
Eine weitere Informationsquelle sind die Gesundheitsministerien der jeweiligen Bundesländer, die teilweise online über regionale Impfmöglichkeiten informieren. Seien diese Möglichkeiten und Informationswege abgeklappert, empfiehlt Roland Stahl auf Online-Dienste zurückzugreifen.
Anmelden zur Impfung über Online-Tools
Welche Portale für die Suche nach freien Impfterminen gibt es? Wir stellen einige vor: Die Seite impfterminbersicht.de listet freie Impftermine in Zentren und Arztpraxen in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Niedersachsen, NRW, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig Holstein. Per Umkreissuche können Impfwillige aller Altersgruppen so einen Termin zu finden. Die gleichnamige App für Android und iOS benachrichtigt bei verfügbaren Terminen.
Ähnlich funktioniert die Seite impfterminradar.de. Per Postleitzahl, Ort oder Name des Impfzentrums können Impfwillige hier einen Termin finden und meist direkt online buchen. Für jede Impfstätte wird die Verfügbarkeit der Impfstoffe von Biontech, Moderna, Astrazeneca und Johnson&Johnson gemeldet.
Freie Impftermine in Berlin, Hamburg, München und Co
Großstädter haben außerdem die Möglichkeit, sich auf corona-impftermine.net über buchbare Termine zu informieren. Praxen und Kliniken in über 30 deutschen Städten werden dafür nach Terminen für Erst- und Zweitimpfungen durchsucht. In einigen Städten werden Informationen über Telegram und Twitter gestreut. Ähnlich funktioniert der Impf-Finder von Randstad, in dem sich ein Radius festlegen lässt, in dem nach freien Terminen gesucht wird.
Für Impfwillige in Niedersachsen bietet die Seite impfsuche.de eine Übersicht über frei Impftermine und Zahlen aus den Landkreisen.
Auch sofort-impfen.de möchte Impfinteressenten und Impfstätten zusammenbringen. Impfwillige registrieren sich bei der Non-Profit-Organisation auf einer Warteliste, um sich über freie Impftermine in der Umgebung informieren zu lassen. Wer sich zuerst für einen angebotenen Termin meldet, wird geimpft.
Zur Buchung eines Termins im Impfzentrum kann die Seite impfterminservice.de der Kassenärztlichen Vereinigung verhelfen. Der Dienst ist allerdings aktuell nur in Baden-Württemberg, Brandenburg, Hamburg, Hessen, NRW und Sachsen-Anhalt verfügbar.
Die Onlineplattform Doctolib vermittelt kostenlos Termine bei Fachärzten. Der Buchungsservice funktioniert auch für Impftermine und PCR-Tests.
Impfpass: Wann kann ich den digitalen Nachweis nutzen?
Ab dem 14. Juni soll der digitale Impfnachweis in Deutschland verfügbar sein. Eine extra Smartphone-App und die neue Version der Corona-Warn-App sollen dann den Impfstatus dokumentieren und einen QR-Code anzeigen, der wiederum von einer separaten Prüf-App ausgelesen werden kann. Wie der Covpass funktioniert, erfahrt ihr hier.