Dass Schweizer Arbeitnehmer, Studenten und Schüler in der Corona-Krise von zu Hause aus arbeiten und lernen – und daher auch viele Videoinhalte streamen müssen, verkraftet das Mobil- und Festnetz der Swisscom offenbar derzeit nicht. Ganz zu schweigen von der erhöhten Nutzung von Streamingdiensten wie Netflix. Einem Bericht der Neuen Zürcher Zeitung (NZZ) nach kam es am Montag immer wieder zu Engpässen im Netz des größten Telekombetreibers des Landes. Der Bundesrat hat jetzt mit einem Stopp für Netflix und Co gedroht.
Swisscom: Enorme Belastung der Infrastruktur
Laut eigenen Angaben verzeichnete die Swisscom am ersten Tag der quasi Ausgangssperre in unserem Nachbarland eine enorm gestiegene Belastung der Infrastruktur. Es seien dreimal mehr Anrufe über das Mobilfunknetz verzeichnet worden als an normalen Tagen. Im Festnetz sei das Volumen ebenfalls massiv gestiegen. Noch gebe es beim Datennetz zwar Reserven, wie eine Swisscom-Sprecherin der NZZ sagte. Allerdings sei aufgrund eines kaum vorhersehbaren Nutzungsverhalten der Kunden eine punktuelle Überlastung der Infrastruktur nicht ausgeschlossen.
Die Swisscom appellierte schon einmal sicherheitshalber an die Kunden, die Telekommunikationsnetze vernünftig und verantwortungsvoll zu nutzen. Derzeit würden die Bedürfnisse systemrelevanter Geschäftskunden priorisiert. Allerdings mischte sich derweil schon der Bundesrat der Schweiz ein, die Politiker appellierten ebenfalls an eine sparsame Nutzung des Internets. Damit sollen Ressourcen für wichtige Dienste freigehalten werden. Sollten gravierende Engpässe entstehen, habe der Bund „die Möglichkeit, nicht versorgungsrelevante Dienste einzuschränken oder zu blockieren“, hieß es.
Netflix könnte abgeschaltet werden
Im Klartext, sollten das Swisscom-Netz überlastet sein, könnten Videostreamingdienste wie Netflix – zumindest vorübergehend — abgeschaltet werden. Swisscom-Sprecher Armin Schädeli wollte dies auf Anfrage von Golem zumindest nicht dementieren. „In außerordentlichen Lagen bestimmt gemäß Artikel 47 Fernmeldegesetz der Bundesrat, welche Leistungen die Anbieterinnen von Fernmeldediensten zu erbringen haben“, so Schädeli. Das Verhalten der Bevölkerung sei jetzt entscheiden. Sollten die Kapazitätsengpässe anhalten, würde die Swisscom „die entsprechenden Dienste einfach nicht mehr durchleiten“, so der Swisscom-Sprecher.
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Die Headline ist ein Hetze-Artikel und entspricht nicht der Wahrheit, wie weiter unten im Artikel auch zum Glück korrekt erläutert. Wir diskutieren darüber gerade im Unternehmen. Wir sind schwer enttäuscht, das T3n sich hier in Panikmache mit Fake News einreiht und von Klicks profitieren möchte.
Kein Politiker droht mit Netflix-Stopp. Wir würden das Redaktionsteam bitten, die Schlagzeile anzupassen.
„Die Headline ist ein Hetze-Artikel.“ Merkt ihr selber?
Also ich weiß ja nicht, welchen Artikel Sie gelesen haben, aber werden Sie doch mal konkret? Wo genau steht es im Artikel weiter unten, dass die Politik und der Staat nicht sagen, dass sie „nicht versorgungsrelevante Dienste einschränken werden“, wenn es sein muss? Genau das steht dort!
Nein ist es nicht!
Was sollen die Menschen zu Hause machen, nichts? Spiele spielen? Wo bleibt die ach so tolle Freiheit des Einzelnen, wenn es eine Krise gibt? Die ist schon bei so etwas wie hier kein Thema mehr. Warten Sie ab, bis es in anderen Krisen noch schlimmer wird!