Cowboy, Dance, Vanmoof: So viel Kohle stecken VCs in E-Bike-Startups
Das Coronavirus hat eine Entwicklung befeuert, die schon eine ganze Weile in Gang ist: Immer mehr Pendler steigen auf das Rad um. Mit einem Pkw hängt man leicht im verstopften Stadtverkehr fest, im öffentlichen Nahverkehr kommt man den Mitmenschen näher, als man aktuell möchte. Damit man morgens nicht allzu verschwitzt im Büro ankommt, scheint ein E-Bike die perfekte Mobilitätslösung zu sein. Man kommt angenehm von A nach B, ohne zu viel Anstrengung auf sich zu nehmen.
Der Markt für E-Bikes ist riesig. Die Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Deloitte geht davon aus, dass in den Jahren 2020 bis 2023 über 130 Millionen E-Bikes verkauft werden könnten. Wenig verwunderlich also, dass junge E-Bike-Startups bei Investoren beliebter sind denn je. Erst am vergangenen Dienstag launchten die Soundcloud-Gründer Eric Quidenus-Wahlforss und Alexander Ljung gemeinsam mit Jimdo-Gründer Christian Springub mit Dance einen E-Bike-Verleih. Und noch vor dem Launch und bevor der Presse bekannt war, mit welchem Produkt die drei Erfolgsgründer einen Neustart wagen, hatten sie schon erste Investoren an Board.
Dance sahnte schon vor dem Launch ab
Dance möchte zwar keine E-Bikes verkaufen, sondern gegen monatliche Gebühr vermieten, Investoren hat das Konzept dennoch überzeugt. So konnten die drei Gründer bisher schon 4,4 Millionen Euro Kapital für ihr junges Startup einsammeln, angeführt wurde das Investment vom Risikokapitalfonds Blueyard, der, wie Dance, in Berlin sitzt. Dem Nachrichtenportal CNBC sagte Ciarán O’Leary, General Partner von Blueyard, man habe auf Dance gesetzt, um auf diese Weise dem Bedürfnis und der Chance nachzukommen, die Mobilität der Städte umzugestalten.
Cowboy verkündete eine Series B
Doch nicht nur Dance konnte kürzlich Geld von Investoren einsammeln: Auch das belgische Startup Cowboy konnte jüngst eine Series-B-Runde über 23 Millionen Euro abschließen. Die Finanzierungsrunde wurde dabei angeführt von Exor Seeds, dem Early-Stage-Arm des gewichtigsten Ferrari-Aktionärs Exor. Auch Branchengröße Index Ventures hat in das Anfang 2017 gegründete Startup aus Brüssel investiert. „Wir beobachten einen städtischen Wandel, mehr Radwege und andere umweltpolitische Maßnahmen öffnen unsere Städte für alternative Formen der Mobilität“, erklärte Noam Ohana, Managing Director von Exor Seeds. Cowboy werde seiner Meinung nach eine Schlüsselrolle bei diesem Wandel spielen.
Auch der niederländische Pedelec-Konkurrent Vanmoof, der bereits 2009 in Amsterdam gegründet worden war, hat nach der erfolgreichen Markteinführung von zwei neuen Modellen in diesem Jahr frisches Kapital erhalten. Im Mai verkündete das Startup eine Finanzierungsrunde über 12,5 Millionen Euro, angeführt vom Londoner VC Balderton Capital. Zur Zeit des Investments hatte Vanmoof eine Warteliste von zwei Monaten auf seine E-Bikes. Das Vanmoof S3 hat t3n.de-Redakteur Andreas Floemer kürzlich getestet. Es gilt als der Tesla unter den Pedelecs.
Der Hype geht weiter
Doch diese drei hoffnungsvollen Investitionen in eine grünere Zukunft sind nur die Spitze des Eisbergs in der Landschaft von E-Bikes. In Deutschland war das E-Bike-Startup Sushi Bikes immer wieder in den Medien. Fernsehmoderator Joko Winterscheidt investierte in das Startup, das seit 2018 niedrigpreisige E-Bikes anbietet. Im September 2019 konnte sich Ampler Bikes, ebenfalls ein noch recht junges E-Mobility-Startup, knapp 2,5 Millionen Euro über Crowdfunding beschaffen. 1.241 Geldgeber konnten die drei Gründer hinter Ampler Bikes von sich überzeugen. Es sind also nicht nur große VCs und Promis, die sich vom Hype um E-Bikes mitreißen lassen.
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