Cybertruck doch nicht so beliebt? Tesla schickt Mitarbeiter für 3 Tage nach Hause

From Hero to Zero? Die Nachfrage nach dem Cybertruck scheint offenbar gesättigt zu sein. (Foto: wedmoments.stock/Shutterstock)
Seit seiner Ankündigung sorgt der Tesla Cybertruck immer wieder für Schlagzeilen. Sei es, weil Serienfahrzeuge rosten oder Tesla Zubehör verkauft, das Fahrer:innen vielerorts gar nicht nutzen dürfen. Zwischenzeitlich durfte sich das Unternehmen aber auch über positive Neuigkeiten freuen. Im dritten Quartal war das SUV eines der beliebtesten Elektroautos in den USA. Das ging Ende Oktober 2024 auf Zahlen des Automobilforschungsunternehmens Kelley Blue Book zurück. Demnach verkauften sich nur der Model 3 und der Model Y besser. Beide stammen ebenfalls von Tesla.
Und doch scheint der Cybertruck nicht so gut anzukommen, wie es die Zahlen vermuten lassen. Einem Bericht von Business Insider zufolge müssen Mitarbeitende an der Cybertruck-Fertigungslinie in der Fabrik im texanischen Austin am 3., 4. und 5. Dezember nicht zur Arbeit erscheinen. Die Information geht aus einem internen Schreiben hervor.
Tesla verkürzte Schichten für Cybertruck-Produktion
Seit Oktober soll der Autobauer den Schichtplan außerdem immer wieder spontan angepasst haben. Laut Aussagen von vier Arbeitnehmer:innen habe das Unternehmen Angestellte des Öfteren nach Hause geschickt oder ihnen Trainingsaufgaben zugewiesen. Das sorgt für Unmut. „Als ich bei Tesla anfing, konnte man erwarten, dass man Überstunden bezahlt bekommt, jetzt bin ich froh, wenn ich auf 40 Stunden komme“, wird ein Mitarbeiter bei Business Insider zitiert. Immerhin: Das Gehalt soll Tesla an den drei Tagen weiter zahlen.
Offenbar hat sich das Unternehmen aber mit dem Cybertruck verkalkuliert. Das Fachmagazin Electrek berichtete im September 2023 zwar davon, dass Tesla wohl zwei Millionen Vorbestellungen für das SUV vorliegen könnten. Allerdings stützen sich die Daten auf eine Crowdsource-Umfrage. Wie belastbar diese ist, lässt sich nicht sagen. Ohnehin mehren sich die Anzeichen dafür, dass das Interesse am Cybertruck stark nachlässt. Laut Business Insider habe Tesla schon im April die Schichten für die Produktion verkürzt. Außerdem hätten mehrere Personen, die das Fahrzeug erst spät reserviert hatten, ihren Cybertruck schon erhalten. Das spricht dafür, dass viele Vorbesteller:innen keinen Gebrauch von ihrer Reservierung gemacht haben.
Zur Erinnerung: Nach der Vorstellung des Cybertrucks 2019 konnten sich Interessierte für 100 US-Dollar eine Reservierung sichern. Elon Musk versprach damals einen Startpreis von 39.900 US-Dollar für den Stahlkoloss. Halten konnte Tesla dieses Versprechen jedoch nicht. Die erste Ausgabe des Trucks ging für 100.000 US-Dollar in den Verkauf. Mittlerweile liegt der Basispreis bei 74.490 US-Dollar. Eine Reservierung zum Kauf braucht man auch nicht mehr.
Mögliche Gründe für die Cybertruck-Pause
Teslas Vorgehen sei laut Electrek nicht ungewöhnlich für Autobauer, die die Nachfrage nach einem Modell abgedeckt hätten und mehr Fahrzeuge produzieren als sie ausliefern. Eine weitere mögliche Erklärung wäre ein Upgrade der Produktionslinie. Tesla hatte zuletzt schließlich mit einem Problem des Antriebswechselrichter zu kämpfen und musste über 2.400 Cybertrucks zurückrufen. Electrek spekuliert allerdings, dass eine Anpassung in der Produktlinie keine drei Tage dauern dürfte. Außerdem hätte das Unternehmen diese wahrscheinlich eher mit Bekanntwerden des Problems vorgenommen.
6 Versprechen von Elon Musk, die nie eingehalten wurden: