Nintendo zerrt Discord vor Gericht und Minecraft-Server mit Geheimdokumenten

Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Geheime US-Dokumente auf Minecraft-Server veröffentlicht
Geheime US-Dokumente sind auf einem Minecraft-Discord-Server gelandet. Die Daten, die von einem bislang unbekannten User veröffentlicht wurden, enthalten hochsensible Informationen über den russischen Angriffskrieg in der Ukraine und werden als „top secret“ eingestuft. Preisgegeben wurden neben Statistiken über Todeszahlen und aufgezeichnete Kommunikation mit US-Verbündeten auch Details über ukrainische Luftabwehrsysteme, Offensivpotenziale und Informationen über Waffenarten der Verteidigungskräfte.
Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass solche Informationen auf einem Minecraft-Server landen? Expert:innen gehen davon aus, dass die geheimen Dokumente im Zuge einer Diskussion im Forum geleakt wurden. Sie sollten offenbar als Argument dienen, um Witze über den Krieg in der Ukraine zu beenden und die Echtheit des Geschehens zu beweisen. Was sich direkt vor ihrer Nase abspielte, schien den anderen User:innen gar nicht bewusst gewesen zu sein – bis das Verteidigungsministerium auf die Dokumente aufmerksam wurde.
Nintendo lädt Discord vor und will Leaker-Daten
Und wieder Ärger um Discord: Die Plattform wird vorgeladen. Nintendo zerrt Discord vor Gericht und hat gute Gründe dafür. Im Februar wurde ein umfangreiches 204-seitiges Artbook zu „The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom“ auf Discord geleakt. Nun soll die Social-Media-Plattform verraten, wer die Daten preisgegeben hat.
Die Vorladung wurde am 4. April eingereicht. Damit versucht Nintendo, Discord dazu zu bringen, „die Identität, einschließlich Name(n), Adresse(n), Telefonnummer(n) und E-Mail-Adresse(n) des Benutzers Julien#2743, der für das Posten von rechtsverletzenden Inhalten verantwortlich ist“, offenzulegen.
Der Dax performt solide – doch das täuscht
Ukraine-Krieg, Zinserhöhungen sowie Banken- und Wirtschaftskrisen – all das scheint den Dax kaum zu belasten. Das liegt daran, dass in dessen Berechnung auch Dividenden und deren Wiederanlagen einfließen. Anders sieht das beim „wahren“ Dax aus. Denn hierbei handelt es sich um den reinen Kursindex, der die Ausschüttungen der Konzerne außen vor lässt und die Kursveränderungen der 40 wichtigsten deutschen Aktien widerspiegelt.
Zum Vergleich: Seit Anfang 2000 hat der Dax – inklusive seiner Dividenden – seinen Kurswert von knapp 7.000 auf aktuell rund 15.700 Punkte mehr als verdoppelt. Der reine Kursindex dagegen verzeichnet lediglich ein Plus von rund fünf Prozent. Wie das Handelsblatt ausgerechnet hat, entspricht die Kursentwicklung des „wahren“ Dax einer jährlichen Durchschnittsverzinsung von 0,2 Prozent. Da wären Anleger:innen sogar mit den niedrig verzinsten, aber soliden Staatsanleihen besser dran gewesen.
Deshalb hat Elon Musk einen seiner Tweets gelöscht
Elon Musk versus Substack – der Twitter-Streit geht in eine neue Runde: Erst kürzlich hat Substack angekündigt, den neuen Dienst Notes zu starten, der mit Twitter konkurrieren könnte. Das passt einem natürlich ganz und gar nicht: Elon Musk. Als Konsequenz darauf blockierte der Twitter-Chef die Möglichkeit, Beiträge zu liken oder zu retweeten, die den Begriff „Substack“ enthalten. Auch Links zur Blog-Plattform sind nicht abrufbar. Seine Aktion rechtfertigte Musk damit, dass Substack angeblich versuche, „einen großen Teil der Twitter-Datenbank herunterzuladen, um seinen Twitter-Klon zu starten“. Beweisen kann er das natürlich nicht.
Matt Taibbi, Autor der „Twitter Files“ und Blogger auf Substack, beschwerte sich darüber, dass er auf Twitter keine Werbung mehr für seine Artikel machen kann. Musk behauptete daraufhin, Taibbi sei ein Ex-Angestellter von Substack, und beschimpfte ihn. Die Substack-Chefs wiesen Musks Vorwürfe zurück und dementierten auch, dass Taibbi ihr Angestellter gewesen sei. In einem Chat mit einem anderen „Twitter Files“-Autor namens Michael Shellenberger publizierte Musk daraufhin einen Auszug aus seiner privaten Konversation mit Taibbi. Doch er löschte den Tweet wieder. Tabibi tat dann das, was vermutlich jeder andere nach dieser Auseinandersetzung mit Musk getan hätte: Er wechselte zu Substack Notes.
Doxing: Wenn persönliche Daten zum Verhängnis werden
Ein Angriff auf die Privatsphäre – und das alles ohne Programmierfähigkeiten? Beim Doxing ist das möglich. Bei der Cyberattacke werden persönliche Informationen – darunter Privatadresse und private Kontaktdaten, Informationen über den Arbeitsplatz und Sozialversicherungsnummern – aus unterschiedlichen Online-Quellen gesammelt und dann ohne Erlaubnis des Betroffenen im Netz publiziert. Das alles erfolgt durch sogenannte Doxer:innen. Der Begriff Doxing wird vom englischen „Dropping Dox“ abgeleitet – wobei „Dox“ umgangssprachlich für „Docs“ steht, also Dokumente.
Um an die Daten zu kommen, müssen Cyberkriminelle noch nicht mal Hacker-Fähigkeiten haben. Viele Daten sind in Nutzer:innen-Profilen verschiedener sozialer Netzwerke, auf Blogs oder in Datenbanken frei zugänglich und für jeden einsehbar. Die gesammelten Informationen werden dann über gefälschte Konten meist in sozialen Netzwerken mit einem breiten Publikum geteilt.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.