Daten richtig löschen: Was ihr bei Smartphones, Tablets und PCs beachten müsst
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Viele von euch werden das Problem kennen: Ihr wollt einen nicht mehr genutzten Laptop, ein längst ausgemustertes Smartphone oder euren alten Gaming-Rechner zu Geld machen. Die Technik auf Auktionsplattformen zu stellen und Käufer:innen zu finden, ist selten das größte Problem. Stattdessen stellt sich die Frage, was ihr mit den Daten machen könnt, die sich noch auf den Geräten befinden.
Schließlich wollt ihr nicht, dass die Käufer:innen am Ende Zugriff auf eure Urlaubsbilder haben oder abgespeicherte Rechnungen durchforsten können. Deshalb verraten wir euch, wie ihr die Daten sowohl von Smartphones und Tablets als auch von PCs und Macs rückstandslos entfernt.
Vor dem Löschen der Daten: Backups machen
Egal, wie dringend ihr die Daten von euren Geräten entfernen wollt. Denkt zunächst einen Moment darüber nach, ob ihr die Daten eines Tages wieder benötigen könntet. Denn mit den folgenden Methoden sind sie für immer weg. Seid ihr euch nicht sicher, ob ihr euch endgültig von den Daten trennen wollt, solltet ihr lieber noch ein Backup anfertigen.
Bei PCs und Macs ist es am einfachsten, die Daten in einen Cloud-Dienst zu laden oder eine externe Festplatte anzuschließen. So lassen sich sämtliche Daten verschieben. Bei Smartphones könnt ihr ebenfalls Cloud-Dienste nutzen oder einen Umweg über einen PC oder Mac gehen. Zieht die zu sichernden Daten erst vom Smartphone auf das Windows-System oder euren Mac und von dort auf eine physische Festplatte.
So löscht ihr Daten von Android- und iOS-Geräten
Zunächst solltet ihr etwaige SD-Karten aus eurem Smartphone oder Tablet entfernen. Diese wollt ihr in den meisten Fällen nicht mit dem Gerät verkaufen, da ihr die Karten später in anderen Geräten weiternutzen könnt. Zuvor solltet ihr aber auch die Daten auf der Karte per Backup auf einem anderen Medium speichern.
Wie die Verbraucherzentrale empfiehlt, solltet ihr im nächsten Schritt die Daten von eurem iPhone, eurem Android-Smartphone oder eurem Tablet löschen. Dieser Vorgang entfernt die Daten nicht vollständig, sondern gibt sie im System nur zum Überschreiben mit neuen Daten frei. Um sicherzustellen, dass sie auch nach dem Zurücksetzen auf die Werkseinstellungen nicht mehr wiederhergestellt werden können, müsst ihr sie zuvor überschreiben.
Das geht am einfachsten, indem ihr die Kamera-App eures Smartphones öffnet und ein Video mit der höchstmöglichen Auflösung startet. Filmt einfach eine belanglose Oberfläche ab, bis der Speicher eures Handys voll ist. Das kann je nach Speicherkonfiguration eine Weile dauern. Sorgt also davor, dass euer Smartphone während des Vorgangs ausreichend geladen ist.
Ist der Speicher voll, könnt ihr das Smartphone zurücksetzen. Bei iPhones öffnet ihr die Einstellungen und scrollt nach unten zum Punkt „Allgemein“. Tippt dort am Ende des Menüs auf „iPhone übertragen/zurücksetzen“. Wählt anschließend „Alle Inhalte und Einstellungen löschen“ aus und folgt den weiteren Anweisungen, bis der Vorgang abgeschlossen ist. Bei iPads sind die Schritte identisch. In unserem Ratgeber verraten wir euch weitere Tipps, was ihr beachten müsst, wenn ihr euer iPhone auf den Verkauf vorbereiten wollt.
Bei Android-Geräten öffnet ihr ebenfalls die Einstellungen und sucht nach dem Eintrag „System und Aktualisierungen“. Je nach Smartphone-Hersteller können die genauen Bezeichnungen etwas variieren. In dem Menü findet ihr dann den Punkt „Sichern und zurücksetzen“. Wählt „Zurücksetzen“ und anschließend „Alle Daten löschen“. Folgt den weiteren Anweisungen, um endgültig alle Daten vom Smartphone zu löschen und es auf die Werkseinstellungen zurückzusetzen. Noch mehr Tipps zum Zurücksetzen eures Android-Geräts findet ihr im ausführlichen Ratgeber.
Daten sicher von Macs und Windows-PCs entfernen
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Eine Festplatte zu zerstören, ist der einfachste Weg, um die Daten nicht mehr lesbar zu machen. (Bild: Shutterstock/gualtiero boffi)
Bei Windows-PCs und Macs gibt es zwei zuverlässige Wege, um Daten für andere unlesbar zu machen. Zunächst könnt ihr die Hardware-Methode wählen. Heißt: Festplatte ausbauen, um sie sicher zu lagern oder zu zerstören. Bei Windows-PCs könnt ihr die Festplatten in der Regel einfach selbst mit wenigen Handgriffen ausbauen. Schaut dazu aber unbedingt in die Anleitung eures PCs. Bei Macs und einigen Windows-Laptops gestaltet sich das Ganze etwas schwieriger, da die Festplatten oft fest verbaut sind.
Solltet ihr alte Geräte mitsamt der Festplatte verkaufen wollen, bleibt euch noch die Software-Methode. Wie bei Smartphones werden Daten, die ihr in den Papierkorb verschiebt, nicht wirklich gelöscht. Sie werden lediglich vom System markiert, dass sie wieder mit neuen Daten überschrieben werden dürfen. Also müsst ihr die Daten gründlicher löschen lassen.
Das Überschreiben der kompletten Festplatte wird auch als „Schreddern“ bezeichnet. Diese Vorgehensweise wird unter anderem vom BSI empfohlen, um Daten sicher zu löschen. Unsere Kolleg:innen von Heise haben euch einen großen Überblick über verfügbare Schredder-Programme für Windows und MacOS zusammengetragen. Dort findet ihr zahlreiche Tools, die Daten mehrfach überschreiben können, um sie unlesbar zu machen. Je häufiger der Speicher überschrieben wird, desto länger dauert der Vorgang. Allerdings wird es dadurch auch deutlich schwieriger, die Daten wiederherzustellen.
Wollt ihr den Speicher einer SSD löschen, gibt es aber auch einen Löschbefehl namens ATA Secure Erase. Dabei werden die Daten der SSD je nach Hersteller auch überschrieben oder auf andere Weise vollständig gelöscht. Um herauszufinden, wie ihr diesen Secure-Erase-Befehl bei eurer SSD auslöst, solltet ihr den Namen des Speichers und Secure Erase in eine Suchmaschine eingeben. Die Ergebnisse zeigen euch schnell, welche Programme die Hersteller dafür bieten. Bei Samsung ist es etwa das Programm Samsung Magician, mit dem ihr die Daten sicher löschen könnt.