Datenmaut: EU hält an umstrittenen Plänen fest

EU-Kommissarin Margrethe Vestager setzt sich trotz Widerständen der Verbraucher:innen für eine Datenmaut ein. (Foto: Alexandros Michailidis/Shutterstock)
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
EU unternimmt weitere Schritte Richtung Datenmaut
Margrethe Vestager, die EU-Kommissarin für Digitales, setzt sich für die Interessen der Telekommunikationslobby ein und hat jetzt den Start einer sogenannten öffentlichen Konsultation zum Thema Datenmaut bekannt gegeben. Dabei sollen die Meinungen aller beteiligten Stakeholder eingeholt werden, um dann darüber zu entscheiden, ob große Tech-Konzerne wie Google, Meta und Netflix künftig Abgaben an Providerunternehmen wie Telekom und Vodafone zahlen müssen.
Rechtfertigen wollen letztere das mit dem besonders hohen Daten-Traffic der Konzerne. Gegner:innen der Datenmaut argumentieren, dass diese Abgaben letztendlich nur auf die Verbraucher:innen abgewälzt würden, die ohnehin schon Gebühren für die Internetnutzung bezahlen. Expert:innen sehen durch die drohende Benachteiligungen der Konzerne außerdem die Netzneutralität gefährdet.
Bisherige Versuche der Einführung einer Datenmaut wurden bereits von mehreren Europäischen Institutionen zurückgewiesen.
Gericht erklärt Sturz beim Kaffeeholen zum Dienstunfall
Ein Sturz im Büro muss von der Unfallkasse als Dienstunfall gewertet werden, selbst wenn er beim Kaffeeholen passiert ist – so hat jetzt das Landessozialgericht (LSG) in Darmstadt geurteilt. Eine 57-jährige Mitarbeiterin eines Finanzamts war auf dem Weg zum Automaten ausgerutscht und hatte sich dabei den Lendenwirbel gebrochen. Die Unfallkasse Hessen wollte nicht zahlen argumentierte, dass auch beim Essen in der Kantine der Versicherungsschutz kurzzeitig erlösche, wodurch in so einem Fall die Privatversicherung der Arbeitnehmer:innen zuständig sei. Das LSG hingegen sah einen Unterschied, wenn während der Arbeitszeit Lebensmittel zum „alsbaldigen Verzehr“ gekauft werden. Deshalb muss die Kasse nach aktuellem Stand zahlen. Allerdings ist das Urteil noch nicht rechtskräftig, eine Revision vor dem Bundessozialgericht ist wohl äußerst wahrscheinlich.
Möglicherweise Tesla-Prototyp in China gesichtet
Fotos eines mit Folie beklebten, unbekannten Fahrzeugtyps – eines sogenannten Erlkönigs – haben zu wilden Spekulationen auf Twitter geführt. Einige vermuten hinter der Sichtung auf den Straßen Shanghais ein von Tesla schon mehrfach angekündigtes Kleinwagenmodell. Das inoffiziell als „Modell 2“ gehandelte Auto soll im Gegensatz zu seinen teureren Geschwistern im Preissegment unter 25.000 US-Dollar liegen.
Für die Tesla-These spricht laut einigen Twitter-Nutzer:innen das Design der Front, der Scheinwerfer und der Reifen. Aufgrund der untypischen Karosserie vermuten manche andere eher einen Erlkönig aus dem Hause Mazda. Vielleicht handelt es sich aber auch um den Prototyp einer Überarbeitung des Modell 3, die Tesla momentan in China entwickeln lässt.
Am 1. März soll der Investor-Day des Unternehmens stattfinden, vielleicht haben wir danach ja Klarheit.
Pony-Express im All
Bis zu 128 Terabyte Datenvolumen werden derzeit aus dem All an die Erde gesendet. Dabei kommt es aufgrund der weiten Übertragungswege immer wieder zu Problemen. Forschende wollen diese Herausforderung jetzt mit dem Prinzip des „Pony-Express“ lösen.
So wie im 18. Jahrhundert Botschaften im „Wilden Westen“ der USA in einer Kette von Kleinpferd zu Kleinpferd übermittelt wurden, soll jetzt auch die Datenübertragung per Kleinsatellit funktionieren. Sogenannte Datenmulis nehmen dann Informationen von einer Marssonde auf und schießen sich dann per kurzer Antriebszündung in den Orbit, wo sie beim Umkreisen des Planeten in die Reichweite eines anderen Kleinsatelliten in der Umlaufbahn der Erde kommen. Nach erfolgreicher Übertragung können die Daten von der Erde aus heruntergeladen werden. So soll energiesparende, reibungslose Datenübertragung im All möglich werden.
Streit um Betriebsratgründung bei Smava
Beim Online-Kreditvermittler Smava wollen die rund 600 Mitarbeitenden einen Betriebsrat gründen. Aber bereits bei der Bestimmung eines Wahlvorstandes kam es jetzt zu internen Konflikten.
So sah sich einerseits der Standort Hamburg gegenüber Berlin unterrepräsentiert. Außerdem waren bei dem ersten Treffen wohl auch mehrere Führungskräfte anwesend, die mit dem Stellen einer eigenen Kandidatin in den Prozess eingegriffen haben. Das wird von der Gewerkschaft Verdi kritisiert.
Zudem wurde die Kandidatin aus der Chefetage auch noch gewählt und soll jetzt zusammen mit zwei anderen Mitarbeiter:innen die eigentlichen Betriebsratswahlen organisieren. Eine Verzögerung dieses Prozesses dürfe nicht stattfinden, mahnt Verdi. Smava hatte im vergangenen Jahr nach einer Übernahme des Unternehmens Finanzcheck rund 200 Angestellte entlassen.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.