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Bei Googles Deepmind wurden offenbar Berichte über sexuelles Fehlverhalten ignoriert

Die Personalverantwortlichen von Deepmind sollen die Beschwerde einer Mitarbeiterin wegen sexueller Belästigung am Arbeitsplatz fast ein Jahr lang ignoriert haben.

Von Hannah Klaiber
2 Min.
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Die Personalabteilung von Deepmind zögerte Konsequenzen wohl absichtlich hinaus. (Foto: Shutterstock, Postmodern Studio)

Eine ehemalige Mitarbeiterin wirft Deepmind – dem Forschungslabor von Google – vor, die Reaktion auf ihre Beschwerden über sexuelles Fehlverhalten am Arbeitsplatz absichtlich verzögert zu haben. Darüber berichtete unter anderem die Financial Times.

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In einem offenen Brief, der auf Medium veröffentlicht wurde, schreibt die Mitarbeiterin, die sich Julia nennt, dass sie monatelang von einem leitenden Forscher belästigt worden sei. Während ihrer Arbeit bei Deepmind in London sei sie zahlreichen Fällen von sexuellem Fehlverhalten ausgesetzt gewesen. So habe sie unter anderem unangemessene Nachrichten und E-Mails erhalten, in denen es um sexuelle Gewalt gegen Frauen ging.

„Die Details meiner Geschichte sind weniger wichtig als die Tatsache, wie die Personalabteilung damit umgegangen ist“, schreibt Julia. Demnach habe sie bereits im August 2019 Kontakt mit den Personalverantwortlichen aufgenommen, um von dem Fehlverhalten des Forschers zu berichten. Eine formelle Beschwerde habe Julia im Dezember 2019 eingereicht.

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Der Mann wurde wohl nicht suspendiert, sondern befördert

„Trotz eindeutiger Beweise brauchte die Personalabteilung fast ein Jahr, um meinen Fall zu bearbeiten.“ Das Verfahren sei absichtlich in die Länge gezogen, ihre Anschuldigungen heruntergespielt worden. Zudem berichtet Julia, zwei Personalmanager hätten ihr mit Disziplinarmaßnahmen gedroht, sollte sie mit anderen über die Vorfälle sprechen.

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„Während der gesamten Untersuchung wurde die Person nicht suspendiert.“ Ganz im Gegenteil: Laut Julias Berichten wurde der Mann in diesem Zeitraum sogar befördert und erhielt zudem eine Unternehmensauszeichnung. Dem Bericht der Financial Times zufolge wurde der Forscher erst im Oktober 2020 entlassen.

In einem weiteren Beitrag auf Medium machen Julia und andere Mitarbeiter:innen Vorschläge, wie die Deepmind-Muttergesellschaft Alphabet künftig mit Beschwerden und Problemen umgehen sollte. Unter anderem soll der Personalabteilung eine Monatsfrist gesetzt werden, um auf solche Beschwerden zu reagieren.

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Deepmind äußert sich zu Julias Fall

Gegenüber The Verge äußerte die Interims-Kommunikationsleiterin von Deepmind, Laura Anderson, Bedauern über den Fall: „Deepmind nimmt alle Vorwürfe von Fehlverhalten am Arbeitsplatz sehr ernst, und wir stellen die Sicherheit unserer Mitarbeiter:innen in den Mittelpunkt aller Maßnahmen, die wir ergreifen“, sagte Anderson. „Die Vorwürfe wurden gründlich untersucht, und die Person, gegen die wegen Fehlverhaltens ermittelt wurde, wurde ohne Abfindungszahlungen entlassen. Wir bedauern, dass unsere ehemalige Mitarbeiterin das erleben musste, und wissen, dass es ein schwieriger Prozess war.“

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