Anzeige
Anzeige
News

Deutschen Bahn: Der Verzicht aufs Anschreiben bei Bewerbungen und die Resultate

Die Deutsche Bahn verlangt seit einigen Monaten in Bewerbungen für Ausbildungs- und Studienplätze kein Anschreiben mehr. Die ersten Monate zeigen bereits eine spannende Entwicklung. 

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige

Das hat sich bei der Deutschen Bahn geändert, seit Bewerber kein Anschreiben mehr formulieren müssen. (Foto: Shutterstock-Gajus)

Als die Deutsche Bahn Mitte letzten Jahres ankündigte, dass Bewerber ab sofort für bestimmte Stellenausschreibungen kein Anschreiben mehr mitschicken müssen, wurde dieser Schritt intensiv diskutiert. Die Reaktionen reichten von „eigentlich sinnvoll“ bis „Untergang des Abendlandes“. Immerhin hat sich jetzt, ein gutes Vierteljahr nach der tatsächlichen Einführung der Maßnahme, gezeigt, dass die Rechnung für die Bahn aufgegangen ist: Zwischen November und Januar gingen rund zehn Prozent mehr Bewerbungen für Ausbildungs- und Studienplätze als im vergleichbaren Zeitraum des Vorjahres ein. Wie das Unternehmen berichtet, habe man in Vorstellungsgesprächen hierzu viel positives Feedback erhalten. Man führe die steigende Bewerberzahl daher auch auf die Maßnahme zurück.

Anzeige
Anzeige

Auch wenn der deutsche Lehrerverband die Abschaffung von Anschreiben bei Bewerbungen kritisierte, ist das Bewerbungsschreiben doch in vielen Fällen nicht mehr als eine Aneinanderreihung von Floskeln. Insbesondere bei Stellen, für deren Besetzung die schriftlichen Fähigkeiten kein zentrales Auswahlkriterium sind, kann ein solcher Schritt daher hilfreich sein. Davon abgesehen erklärte die Bahn bereits bei Einführung, man habe auch ohnedies mit der Kombination aus Zeugnissen und dem Eindruck, den der Bewerber im persönlichen Gespräch hinterlässt, noch ausreichend Möglichkeiten für eine schlüssige Beurteilung.

Bei Bewerbungen kommt es auf andere Dinge an

„Das Anschreiben ist nicht nur für die Bewerber manchmal mühsam, sondern auch für uns in der Regel wenig aussagefähig“, sagte DB-Personalvorstand Martin Seiler. Man könne zudem anhand des Anschreibens nicht sicher beurteilen, ob es tatsächlich vom Bewerber stammt oder von einem wohlmeinenden Freund oder Familienmitglied verfasst sei (oder ob der Bewerber einfach nur googeln kann). Insbesondere im persönlichen Gespräch können Unternehmen auch besser beurteilen, ob ein Bewerber zur Firmenkultur passt – und auch Außenseiter und Quereinsteiger verbessern so möglicherweise ihre Chancen auf eine Anstellung. Für die Bahn ist es auch aus einem anderen Grund wichtig, die Zahl an Bewerbern zu erhöhen: Dem Unternehmen fehlen Tausende Fachkräfte und insbesondere im handwerklichen Bereich werden in den nächsten Jahren zahlreiche Mitarbeiter pensioniert.

Anzeige
Anzeige

Die Deutsche Bahn ist nicht das einzige Unternehmen, für das Bewerber kein Anschreiben mehr benötigen. Auch der Versandhändler Otto verzichtet bereits seit 2016 auf das Anschreiben und stellt stattdessen zwei Motivationsfragen, die den Recruitern bei der Auswahl der passenden Bewerber helfen sollen. Davon abgesehen gewinnen persönliche Kontakte – sowohl über Netzwerke wie Linkedin und Xing als auch über Veranstaltungen – immer mehr an Bedeutung bei der Personalauswahl.

Anzeige
Anzeige

Das könnte dich auch interessieren:

Mehr zu diesem Thema
Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Schreib den ersten Kommentar!
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Melde dich mit deinem t3n Account an oder fülle die unteren Felder aus.

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Anzeige
Anzeige