DHDL-Nachlese: Kosmetik aus Muttermilch, Mango-Spaghetti und eine smarte Katzenklappe
Die zwölfte Staffel „Die Höhle der Löwen“ läuft: Am Montagabend um 20:15 Uhr flimmerte die dritte Folge über die Bildschirme, wie gewohnt stellten fünf Gründer:innen-Teams ihre Ideen der Jury vor. Mehr zu ihren Produkten und den Deals erfahrt ihr hier. Die ganze Folge gibt es zum Nachschauen auf RTL Plus.
Nextfolder: Der Hefter mit flexiblem Ring
Ihre Idee stammt aus der Schule: Die üblichen Hefter mit Metallklammern machten Johannes Baumgardt und Valentin Steudte das Schreiben im Hefter nahezu unmöglich. Ihre Lösung: Die starren Metallringe werden bei Nextfolder durch flexible Kunststoffringe ersetzt. „Das macht einfach viel mehr Sinn“, so Baumgardt. Durch die flexiblen Ringe sei das Schreiben im Hefter möglich, Papier müsste dafür nicht mehr rausgenommen werden. Die Schüler stellen die „Nextfolder“-Hefter im 3D-Drucker her. Sie haben Kunststoff- und Papier-Varianten in verschiedenen Farben entwickelt. Alle Teile der Hefter seien einzeln austauschbar, zum Beispiel könnten die Ringe auch in eine neue Hülle eingesetzt werden.
Diesen Deal wollen die Gründer:
• 80.000 Euro für 30 Prozent der Firmenanteile
Deal? Ja. Ralf Dümmel erinnerte sich an die eigenen Erfahrungen mit eingeklemmter Haut im Hefter: Er ging den Deal ein. Carsten Maschmeyer lobte die Gründer, er stieg aber aus, da er für „Schulmaterial“ nicht der richtige Investor sei. Nils Glagau stieg ebenfalls aus. Dagmar Wöhrl fragte nach: Planen die Gründer weitere Produkte? Die beiden konnten direkt neue Ideen präsentieren. Trotzdem stieg Wöhrl aus. Auch Nico Rosberg machte kein Angebot.
Trivida: Ein Rollstuhl-Rad zum auseinanderbauen
Für ihren Pitch haben sich die Gründer:innen Christine Pflaumbaum, Christian Czapek und Wolf Dietrich Pflaumbaum Verstärkung geholt: Kristina Vogel, 17-fache Weltmeisterin im Bahnradsport. Nach einem Trainingsunfall ist sie auf den Rollstuhl angewiesen. Im Alltag muss sie sich seitlich aus dem Rollstuhl-Rad drücken, um zum Beispiel auf die Couch zu kommen. Da setzt das Trivida-Rad an: Es besteht aus drei Teilen, die auseinandergenommen werden können. Das oberste Teil kann abgenommen werden, dadurch steht es nicht mehr über und muss nicht mehr überwunden würden. Das Rad besteht aus Carbon, ist TÜV-geprüft, Funktion und Sicherheit sind mit einer medizinischen Studie belegt. „Wir haben das Rad tatsächlich neu erfunden“, so Christine Pflaumbaum.
Diesen Deal wollen die Gründer:innen:
• 1.000.000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Ja. Rosberg fragte nach: Was passiert, wenn vergessen wird, das Rad dranzustecken? Laut Ideengeber Czapek werde auch dafür schon an einer Lösung gearbeitet. Glagau war vom Gründer:innen-Team überzeugt. „Selten sowas Starkes erlebt, vom Produkt bis zum Menschen“, lobte er. Er stieg jedoch aus, da er glaubte, den Gründer:innen nicht den gewünschten Mehrwert bieten zu können. Dümmel stieg ebenfalls aus. Wöhrl, Rosberg und Maschmeyer machten ein Angebot: 20 Prozent für die geforderte Million. Die Gründer:innen nahmen an.
Wie Nico Rosberg allerdings auf Twitter verkündete, platzte der Deal im Nachhinein.
Mango Mates: Lateinamerikanisches Streetfood
Die Gründer:innen Dayan Estrada und Marcel Martin bringen mit ihrem Startup Mango Mates kolumbianisches Streetfood nach Deutschland. In Berlin haben sie ihren ersten Store eröffnet, in dem sie die exotische Frucht in besonderem Schnitt verkaufen. „Die Mango ist in eine langen Spaghetti-Schnur geschnitten“, so Estrada. Die Mango-Spaghetti ist inspiriert von einem ihrer Lieblingsgerichte als Kind, erzählt Estrada. Klassisch wird sie mit Limettensaft und Salz gegessen. Die Gründer:innen haben in ihrem Store aber auch weitere Geschmäcker: Es gibt Variationen mit Chili und Knoblauch. Als süße Varianten gibt es die Mango-Spagetti mit Eierlikör, Schokolade, einer veganen Creme und weiteren Toppings. Ihr Traum: Sie wollen Mango-Mates-Läden in ganz Deutschland eröffnen.
Diesen Deal wollen die Gründer:innen:
• 100.000 Euro für 15 Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Nein. Die Jury fragte genau nach: Wie sind die Umsätze? Maschmeyer ließ sich damit nicht überzeugen und stieg aus. Wöhrl fragte nach einem Franchise-Konzept: Dafür gebe es aber seitens der Gründer:innen noch keinen Plan. Glagau stieg daraufhin aus. Auch Wöhrl stieg aus, ebenso ließen sich Georg Kofler und Judith Williams nicht überzeugen.
Mémoire: Kosmetik aus Muttermilch
Das Ehepaar Levke und Björn Lorenzen ist durch die eigenen Kinder auf die Idee für ihr Startup Mémoire gekommen. „Wir machen aus Muttermilch Hautpflege“, sagt Levke Lorenzen. Sie stellen personalisierte Kosmetik aus Muttermilch her – die Muttermilch bringe alles mit, was die Haut zur Pflege brauche. Für die Herstellung der individuellen Hautpflege würden Mütter 70 Milliliter der eigenen Muttermilch an das Startup schicken. In einem Verfahren aus Druck und Kälte werde die Muttermilch in 48 Stunden zu einem Pulver. Dieses Pulver werde dann mit der Lotion des Startups gemischt und verwendet. Einzeln sei das Pulver über Jahre haltbar und könne auch nach dem Ende der Stillzeit noch verwendet werden.
Diesen Deal wollen die Gründer:innen:
• 60.000 Euro für 25 Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Ja. Alle Juroren probierten die Kosmetik-Tester aus. Dümmel stieg aus, da er das Produkt als zu „erklärungsbedürftig“ für den stationären Einzelhandel ansah. Auch Maschmeyer stieg aus. Wöhrl sah die Kosmetik als sehr „nischig“ an und stieg aus. Williams fehlte unter anderem eine Marktanalyse, auch sie stieg aus. Glagau machte ein Angebot: Er wollte für 60.000 Euro 30 Prozent der Firmenanteile. Die Gründer:innen nahmen an.
Kittyflap: Smarte Katzenklappe gegen Mäuse
Drei Katzen hat Familie Paul – die bringen gern mal eine Maus als Geschenk für die Besitzer:innen mit. Nachdem Jean Paul regelmäßig zu Hause auf Mäusejagd gehen musste, setzte er sich an die Entwicklung einer smarten Katzenklappe. „Kittyflap ist die einzige Katzenklappe auf der Welt mit automatischer Beute-Erkennung“, sagt Paul. Die Katzenklappe soll erkennen können, dass die Katze eine Maus mitbringt: Dann öffnet sie sich nicht. Trägt die Katze keine Maus im Maul, geht die Klappe auf. Für die Erkennung sind in der Katzenklappe eine hochauflösende Kamera, zwei Infrarotscheinwerfer – um nachts Fotos machen zu können – und ein Bewegungssensor verbaut. Paul hat eine eigene KI entwickelt, trainiert worden sei sie mit Tausenden von Katzenbildern – mit und ohne Maus. Tochter Céline hat das Logo für die Katzenklappe gezeichnet.
Diesen Deal will der Gründer:
• 150.000 Euro für zehn Prozent der Unternehmensanteile
Deal? Nein. Trotz eigenen Katzen fehlte Wöhrl der Zugang zum Thema: Sie habe noch nie eine Katzenklappe zu Hause gehabt. Williams stieg ebenfalls aus. Für Maschmeyer ist die Klappe „Mäuse-Security“ – er stieg aus, unter anderem, weil er den Markt für das Produkt nicht kenne. Ihn schreckte zudem ab, dass Paul sein Startup als Nebenjob betreiben wollte – aus diesem Grund stieg auch Glagau aus. Kofler war der Weg zur Marktreife noch zu weit, daher stieg er aus.
Dieser Artikel wurde am 15. September überarbeitet.
Die früheren Artikel über DHDL von euch fand ich viel besser, als ihr noch tweets mit eingefügt hattet.