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Bitcoin auf dem Balance Sheet: Diese Unternehmen investieren Milliarden in Krypto

Unternehmen akzeptieren Bitcoin zunehmend als Investment und haben das Potenzial der Kryptowährung für die Erzielung von Renditen erkannt. Unter den Investoren finden sich viele prominente Namen wie Tesla und Grayscale.

Von Sébastien Bonset
4 Min. Lesezeit
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Immer mehr Unternehmen investieren in Bitcoin. (Foto: Shutterstock / NicoElNino)

Der Vermögensverwalter CoinShares vermeldet, dass sich die Mittelzuflüsse in die Kryptowährungen (Stand Januar 2021) weiterhin auf Rekordniveau befinden und 1,3 Milliarden US-Dollar erreicht haben. Es sind die großen Investoren, die aktuell die Kurse treiben und Coins in beträchtlichem Umfang kaufen. Wer sich für Unternehmensbilanzen interessiert und die Vermögensseite studiert, findet dort immer häufiger große Positionen an Kryptowährungen.

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Am aktuellen Umfeld hat sich für Investoren wenig geändert. Die Zinsen sind niedrig und die Zentralbanken stellen sehr viel Liquidität zur Verfügung. Große Fonds haben seit Jahren Schwierigkeiten, die riesigen verwalteten Geldmengen in geeigneten Vermögenswerten unterzubringen. Gerade diese großen Investoren suchen daher intensiv nach geeigneten neuen Anlagemöglichkeiten – und finden sie immer häufig bei den Kryptowährungen.

Elon Musk, CEO von Tesla (Foto: dpa)

Elon Musk, CEO von Tesla, machte mit seiner Investition in Bitcoin Schlagzeilen. (Foto: dpa)

Für Aufsehen sorgte das Investment von Tesla. Der Kauf von Bitcoins durch Elon Musk im Wert von 1,5 Milliarden Dollar zog einen kräftigen Kursschub nach sich, auch deshalb, weil das Engagement als wichtiges Signal für den gesamten Markt galt. Die Kryptowährungen sind mittlerweile als seriöses Investment anerkannt, das in den Mix mit Immobilien, Aktien und Edelmetallen gehört.

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Die bekannte Geschäftsanalytik-Plattform MicroStrategy verwendet die beliebte Kryptowährung, um Reserven zu bilden, und hat im Februar bereits über drei Milliarden Dollar angelegt. Dieses Investment ist besonders interessant, weil der CEO von MicroStrategy, Michael Saylor, noch 2013 geäußert hatte, dass die Tage der berühmtem Kryptowährung gezählt seien. Heute gehört er selbst zu den einhundert größten Besitzern.

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Für Bitcoin-Besitzer ergeben sich neue Perspektiven

Unternehmen wie Tesla gehen längst einen Schritt weiter und wollen die wichtige Kryptowährung und die zugrunde liegende Technologie Blockchain nicht nur als Investoren unterstützen. So hat der Autobauer angekündigt, die Coins zukünftig als Zahlungsmittel für seine elektrischen Fahrzeuge zu akzeptieren. Es war übrigens nach dieser Ankündigung, dass der Wert des Coins erstmals die Marke von 48.000 Dollar erreichte. Das Unternehmen soll mit seinem Investment bereits einen Gewinn von 500 Millionen Dollar erzielt haben.

Wer aktuell von Geldzuflüssen in die begehrte Kryptowährung spricht, kommt an auch Grayscale Investments nicht vorbei. Der in New York ansässige Vermögensverwalter managt Fonds, die auf Kryptowährungen spezialisiert sind, und gehört zu den großen Namen im Geschäft mit den wertvollen Coins. Der eigens dafür eingerichtete Trust hält mittlerweile Coins im Wert von 30 Milliarden Dollar. Damit handelt es sich um das aktuell größte Portfolio.

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Viele weitere große Namen aus der Unternehmenswelt und der Welt der Hedgefonds haben längst mitgeteilt, dass sie ebenfalls Coins kaufen. Dazu gehört zum Beispiel der Twitter CEO Jack Dorsey. Er hat mit dem Kauf bereits 2019 begonnen und baut heute für Twitter mithilfe der Kryptowährungen weiter Reserven auf.

Grayscale Investments hält mittlerweile Kryptowährungen im Wert von etwa 30 Milliarden US-Dollar. (Foto: Ascannio / shutterstock)

Einige Unternehmen bemühen das Diversifikations-Argument, um ihre Entscheidung zu rechtfertigen. Mit den Kryptowährungen erhalten sie eine weitere Möglichkeit, ihr Geld zu streuen und so möglichst verlustsicher anzulegen. So könnten die Kryptowährungen zum Beispiel Ausfälle bei anderen Vermögenswerten wie den klassischen Wertpapieren oder beim Gold ausgleichen. Außerdem stehen gut laufende Unternehmen vor der Herausforderung, wie sie ihre überschüssigen Barmittel möglichst renditeträchtig anlegen. Hier bieten ihnen die Kryptowährungen gute Möglichkeiten.

Wie gehen die Unternehmen mit der Volatilität um?

Die starken Kursschwankungen bei Kryptowährungen sind eines der Probleme, mit dem alle Investoren in Coins umgehen müssen. Für Unternehmen ist diese Frage besonders kritisch. Während der Privatanleger sich um das vorübergehende Abtauchen der Kurse nicht unbedingt sorgen muss, sieht das bei einer Bilanzierung anders aus. Die meisten großen Investoren stammen aus den USA und die dort gültigen Bilanzierungsregeln nach U.S. GAAP sehen aktuell vor, dass die Kryptowährungen wie immaterielle Vermögensgegenstände zu behandeln sind. Und das hat konkrete Auswirkungen auf die Bewertung.

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Es ist nämlich nicht so einfach möglich, Kurssteigerungen in der Bilanz widerzuspiegeln. Das immaterielle Vermögen steigt in der Bilanz nicht mit, wenn der Kurs der Coins steigt. Anders sieht es hingegen bei Verlusten aus: Fällt der Kurs der Coins, sind die Unternehmen zur Werthaltigkeitsprüfung und gegebenenfalls zur Wertminderung in der Bilanz gezwungen. Daraus erwächst für die Unternehmen ein ernst zu nehmendes bilanzielles Risiko. Auch wenn sich im Weiterverkauf potenziell Gewinne erzielen lassen, ist das aus der Bilanz erst einmal nicht ersichtlich.

Ein Kursverfall bei den Kryptowährungen kann hingegen zu starken Belastungen aufgrund hoher Abschreibungen führen. Das könnte ein Problem sein, wenn die entsprechenden Positionen wie zum Beispiel bei Tesla einen hohen Anteil an der Bilanzsumme aufweisen. Unternehmen müssen daher vorausschauend und gegebenenfalls vorsichtig agieren.

Wie sieht es mit der steuerlichen Situation aus?

Die Frage der Besteuerung stellt sich erst mit dem Weiterverkauf der Kryptowährungen. Solange das Unternehmen die Coins nur hält, fällt noch keine Besteuerung an. Zu einer Besteuerung kommt es auch dann, wenn das Unternehmen die Coins in eine Fiat-Währung tauscht. Es hängt also davon ab, welche Ziele ein Unternehmen mit den Coins verfolgt. Da sich mit Kryptowährungen potenziell innerhalb kurzer Zeit sehr hohe Gewinne erzielen lassen, kommt den Besteuerungsfragen eine entsprechende Bedeutung zu.

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