Seitdem das Game-Studio Id Software 1997 den Quellcode von „Doom“ öffentlich gemacht hat, wurde das Spiel auf unzählige Plattformen portiert. Neben gängigen Desktop-Betriebssystemen fand der Spieleklassiker so auch den Weg auf Geldautomaten, Kühlschränke oder sogar einen digitalen Schwangerschaftstest. Obwohl mittlerweile so ziemlich jede erdenkliche Hardware-Plattform abgehakt ist, finden Tüftler:innen aber nach wie vor noch ungewöhnliche Orte, auf denen sie „Doom“ zum Laufen bringen können. Ein aktuelles Beispiel dafür ist „Tweet2Doom“ von dem bulgarischen Entwickler Georgi Gerganov.
„Tweet2Doom“: Dämonenjagd auf Twitter
„Tweet2Doom“ bringt den klassischen Shooter jetzt auf Twitter. Damit das funktioniert, musste sich Gerganov allerdings von der Echtzeitnatur des Spiels verabschieden. Statt direkt durch die Gänge des Spiels zu hetzen und Dämonen zu erschießen, sagt ihr einem Twitter-Bot über eine Reihe von textbasierten Befehlen, was er machen soll. Der Bot spielt dann das Spiel für euch und folgt dabei euren Anweisungen. Das Ergebnis veröffentlicht der Bot anschließend als Video. Wenn ihr jetzt wiederum auf dieses Video mit neuen Befehlen reagiert, spielt der Bot weiter – was erneut in einem Video resultiert. Auf die Art könntet ihr theoretisch das ganze Game durchspielen. „Allerdings erfordert es eine Menge Geduld, das Spiel so zu spielen“, gibt Gerganov zu bedenken.
Immerhin müsst ihr das Spiel über Twitter aber nicht alleine zocken. Jedes vom Bot erstellte Video stellt letztlich einen Speicherstand dar. Und jeder kann letztlich ab jedem dieser Speicherstände weitermachen. Wenn ihr wollt, könnt ihr „Tweet2Doom“ demnach mit Freunden oder völlig Unbekannten abwechselnd spielen. Oder ihr klinkt euch schlicht ab einer Stelle ein, die euch besonders interessiert. Auf dieser Website gibt es auch eine grafische Repräsentation der verschiedenen Spielstände in Form eines Baumdiagramms.
„Doom“ auf Twitter: Quellcode findet sich auf GitHub
Wer sich anschauen möchte, wie „Tweet2Doom“ funktioniert, der kann auf GitHub den gesamten Quellcode des Projekts einsehen. Wenn ihr wollt, könnt ihr mithilfe des Quellcodes natürlich auch eure eigene Instanz von „Tweet2Doom“ aufsetzen. Die Software steht unter der freien GPL-2.0-Lizenz.