
Am Mittwoch hat die in Rom ansässige italienische Kartellbehörde AGCM (Autorità Garante della Concorrenza e del Mercato) Ermittlungen gehen die US-amerikanischen Tech-Konzerne Amazon und Apple eingeleitet. Zuvor sollen Büroräume der beiden Unternehmen in Italien durchsucht worden sein, wie Engadget berichtet. Die Vorwürfe beziehen sich auf mögliche Absprachen zwischen Amazon und Apple beim Verkauf der Beats-Kopfhörer.
Haben Apple und Amazon paktiert?
Einem Bericht von Reuters zufolge soll es konkret um eine angeblich getroffene Vereinbarung gehen, die gegen EU-Wettbewerbsrecht verstoßen würde. Damit sollte angeblich verhindert werden, dass Elektronikhändler, die nicht offiziell von Apple dafür zugelassen waren, Beats-Kopfhörer über die Amazon-Plattform verkaufen durften. Unabhängige Händler, so offenbar die Befürchtung, hätten die offiziellen Preise unterbieten können.
Amazon hat in einer ersten Reaktion gegenüber Engadget erklärt, dass der Konzern vollumfänglich mit den italienischen Behörden zusammenarbeite. Von Apple gab es bisher noch kein Statement zu den Ermittlungen in Italien.
Tech-Konzerne im Visier der Kartellbehörden
Die aktuellen Ermittlungen sind aber bei Weitem nicht die einzigen Untersuchungen gegen die Tech-Konzerne wegen möglichen Verstößen gegen das Wettbewerbsrecht. In den USA laufen entsprechende Ermittlungen gegen Amazon, Apple, Facebook und Google. In wenigen Tagen müssen die Konzern-Chefs Jeff Bezos, Tim Cook, Mark Zuckerberg und Sundar Pichai wohl deswegen zu einer Anhörung vor einem Ausschuss des Repräsentantenhauses erscheinen. Auch in der EU stehen Apple und Amazon im Mittelpunkt von Ermittlungen.
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