Etwas später als die Konkurrenz, unter anderem Tier Mobility, Circ, Voi und Lime, ist Ende August auch das US-amerikanische E-Tretroller-Schwergewicht Bird in Deutschland gestartet. Mit selbstgebauten E-Scootern, die ein- bis eineinhalb Jahre halten sollen, geht Bird jetzt das Erreichen der Gewinnzone an. Dieses Ziel bekräftigte Firmenchef Travis VanderZanden am Donnerstag in der Mitteilung über den Abschluss einer weiteren Finanzierungsrunde. Statt aggressiven Wachstums stehe jetzt die Profitabilität im Vordergrund, so VanderZanden, der sich in diesem Bereich führend sieht.
Bird ist jetzt 2,5 Milliarden Dollar wert
Das könnte auch die Investoren überzeugt haben, die insgesamt 275 Millionen Dollar in das E-Tretroller-Startup gesteckt haben. Die Bewertung von Bird beläuft sich damit auf 2,5 Milliarden Dollar, wie Bloomberg schreibt. Die Series-D-Finanzierung wurde von dem kanadischen Pensionsfonds Caisse de Depot et Placement du Quebec sowie der Tech-Investmentfirma Sequoia Capital angeführt. Beobachter gehen davon aus, dass Investoren bei Startups zunehmend auf Profitabilität achten und weniger die Silicon-Valley-Strategie des Wachstums um jeden Preis unterstützen.
Allerdings ist gerade auf dem wettbewerbsintensiven E-Tretroller-Markt das Erreichen der Profitabilität eine große Herausforderung. Bird erklärte im August gegenüber t3n, dass das Unternehmen dank seines nachhaltigen Umgangs mit E-Scootern mit jeder Fahrt Geld verdiene. Das Engagement der Investoren so kurz vor dem aufgrund der Witterungsbedingungen wahrscheinlich schwachen Wintergeschäfts werten Beobachter als Zeichen dafür, dass die Geldgeber sich noch einiges vom E-Tretroller-Markt erwarten. Zuletzt war den E-Tretrollern aufgrund der teils chaotischen Parksituation und einiger schwerer Unfälle Gegenwind – auch aus der Politik – entgegengeschlagen.
Bird: Eines der am schnellsten gewachsenen Startups
Bird ist aber einer der Überflieger in dem Geschäft. Das Unternehmen ist eines der jüngsten Einhörner. Das heißt, es hat innerhalb kürzester Zeit eine Bewertung von einer Milliarde Dollar erreicht. Auch Konkurrent Lime gehört zu den am schnellsten gewachsenen Startups. Im Juni hatte Bird den kleineren Rivalen Scoot übernommen. Gerüchte, dass die Taxidienste Uber und Lyft Interesse an einer Übernahme von Bird hätten, sind leiser geworden, seit die beiden Unternehmen selbst mit Tretrollern und E-Bikes in den Markt eingestiegen sind.
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