Elon Musk legt seine Zukunftsvision dar – in chinesischem Propagandamagazin
Elon Musk hat eine Kolumne für ein Magazin geschrieben, das die chinesische Cyberspace- und Zensurbehörde CAC herausgibt.
Darin erklärt der Tesla-Gründer, wie er Technologien einsetzen möchte, um die Zukunft der Menschheit zu sichern.
Elon Musk schreibt Text für chinesisches Propagandamedium
„Wir müssen so viele Technologien wie möglich einsetzen, um der Menschheit eine bessere Zukunft zu ermöglichen“, schreibt Musk laut einer Übersetzung der staatlichen chinesischen Presseagentur in dem Text.
In der Folge soll er dann auf seine verschiedenen Unternehmen eingehen und beispielsweise von seinen Plänen einer Mars-Kolonie mit SpaceX berichten. Auch auf Neuralink – mit dem Musk an Gehirn-Computer-Schnittstellen arbeitet – und den Tesla Bot geht der Milliardär ein.
Der soll, so erklärt Musk seinen „chinesischen Freunden“, den Menschen nicht nur auf der Erde langweilige und repetitive Aufgaben abnehmen. Perspektivisch sollen die humanoiden Roboter in den Mars-Kolonien für „Millionen Haushalte“ sorgen und beispielsweise auch alte Menschen pflegen.
Neben den Robotern seien laut Musk „grüne“ – also nachhaltige und erneuerbare – Energiegewinnung, die „Ermächtigung“ von Menschen mit Behinderungen und die weitere Erforschung des Weltraums besonders wichtig für das gute Fortbestehen der Menschheit.
Die chinesische Regierung sei auf ihn zugekommen und habe ihn eingeladen, den Artikel zu schreiben, erklärt Musk.
Was bezweckt Elon Musk mit dem Artikel?
Hinter dem Akronym CAC – Cyberspace Administration of China – verbirgt sich die zentrale Internetregulierungs- und Zensurbehörde des Landes. Sie legt nicht nur fest, welche Inhalte im chinesischen Internet veröffentlicht werden dürfen, sondern soll auch an Cyberangriffen auf ausländische Dienste wie Google oder Microsoft beteiligt gewesen sein.
Dass Elon Musk einen freundlichen Text für das offizielle Magazin dieser Behörde schreibt, dürfte weniger auf seine journalistischen Ambitionen zurückzuführen sein. Vielmehr versucht der Tesla-Gründer schon länger, gute Geschäftsbeziehungen zu dem Land zu halten – nicht zuletzt, weil China ein riesiger Absatzmarkt für Elektromobilität ist.
Das wird in Zeiten einer angespannten Weltlage jedoch immer schwieriger. Eine Expertin für technologiepolitische Forschung drückt es Bloomberg gegenüber folgendermaßen aus: „Techchefs stellen fest, dass sie ihre Geschäftsbeziehungen zu China immer weniger selbst steuern können. Chinesische Regulierer, Nutzer oder die US-Regierung wollen immer mehr mitreden. Ich würde mich doch sehr wundern, wenn Musk nicht innerhalb des nächsten Jahres von einem Komitee des Kongresses zu seinen Beziehungen zu China verhört würde.“