Tesla-Chef Elon Musk muss derzeit vor Gericht die 2,6 Milliarden US-Dollar schwere Übernahme des Solarmodulherstellers Solarcity verteidigen. Eine Gruppe von Tesla-Aktionären wirft dem CEO des Elektroautobauers vor, dabei aus persönlichen Interessen gehandelt zu haben, statt zum Wohle des Unternehmens – was Musk bestreitet. In diesem Zusammenhang hat Musk am Montag interessante Einblicke in die Produktion der sogenannten Powerwalls gegeben.
Solarcity-Deal Voraussetzung für Powerwalls
Schon 2015, ein Jahr vor der Solarcity-Übernahme, hatte Musk bei Tesla einen eigenen Bereich für Energien an den Start gebracht und die Powerwalls sowie noch größere Energiespeicher gezeigt, wie CNBC berichtet. Ziel war und ist es, damit erneuerbare Energien wie Solarenergie zu speichern, damit Nutzer:innen zum Beispiel auch in der Nacht Strom zur Verfügung haben. Musk zufolge seien die Powerwalls ohne die Solarcity-Übernahme nicht realisierbar gewesen.
Aktuell macht aber der Chipmangel dem Unternehmen zu schaffen, auch im Bereich der Powerwall-Produktion. Hier, so Musk bei der Befragung vor Gericht, lägen aktuell 80.000 Bestellungen vor. Tesla könne aber im laufenden dritten Quartal maximal 30.000 bis 35.000 der Stromspeicher produzieren. Noch ist der Umsatz in Teslas Energiebereich eher marginal. Der Umsatz soll im abgelaufenen ersten Quartal knapp eine halbe Milliarde Dollar erreicht haben – dabei weist Tesla aber Großprojekte wie die Megapack-Errichtung in Australien nicht extra aus. Zum Vergleich: Das Autogeschäft hat im ersten Quartal 2021 rund neun Milliarden Dollar eingefahren.
Solardach: Tesla macht Powerwall verpflichtend
Noch macht Tesla im Energiebereich Verluste, das Unternehmen arbeitet aber daran, das zu ändern – auch mit Methoden, die den Kund:innen nicht gefallen dürften. So hat Tesla Anfang des Jahres die Preise für seine Solarinstallationen plötzlich angehoben und den Kauf einer Powerwall verpflichtend gemacht. Heißt: Wer sich Solarpanels auf das Dach setzen lässt, muss einen Energiespeicher dazu nehmen – das gilt auch für jene Nutzer:innen, die schon vorher eine Installation bestellt und etwa eine entsprechende Finanzierung aufgestellt hatten. In Kalifornien und Pennsylvania sind laut CNBC deshalb Sammelklagen gegen Tesla eingereicht worden.