Im November 2019 hatte Tesla den viel beachteten Pickup namens Cybertruck vorgestellt. Dessen Markteinführung war ursprünglich für 2021 geplant, eine Million Reservierungen sollen bereits vorliegen. Sicher wissen wir jetzt, dass 2021 nicht das Jahr der Markteinführung werden wird, was Tesla-Chef Elon Musk maßgeblich der Coronakrise und dem durch sie verschärften Halbleitermangel in der Industrie zuschreibt. Im Jahr 2022 soll es aber so weit sein – der Tesla Cybertruck soll kommen, wenn auch kleinere Veränderungen am Design noch zu erwarten sind.
Cyberquad Ende 2019 ebenfalls vorgestellt
Wer ein gutes Gedächtnis hat, kann sich möglicherweise erinnern, dass anlässlich der Präsentation des Cybertruck auch ein ATV (All-Terrain-Vehicle) namens Cyberquad vorgestellt worden war. Im Grunde hatte das Quad lediglich dazu gedient, zu zeigen, wie viel Platz auf der Ladefläche des Cybertruck sein würde. Tesla hatte hier ganz offensichtlich ein bereits marktgängiges Quad – spekuliert wurde über das Yamaha 700 Raptor – mit ein paar Aluminiumschürzen versehen und so futuristischer und passender zum Cybertruck wirken lassen.
Entsprechend hatte es zu dem vermeintlichen Produkt schon zu Beginn nur wenige Informationen gegeben, in der Folge noch weniger. Jedenfalls hatte Musk zwischenzeitlich immer mal bestätigt, dass das ATV in Planung bliebe. Es sollte allerdings zuerst als eine Nachrüst-Option zum Cybertruck angeboten werden.
Jetzt aber hat sich der Tesla-Chef auf Nachfrage anlässlich der Aktionärsversammlung am 7. Oktober 2021 in der Gigafactory im texanischen Austin doch mal wieder in einer etwas verbindlicheren Form dazu äußern müssen. Das berichtet Electrek.
Das gibt es neues zum Cyberquad – aus erster Hand
Seine Aussagen lassen indes darauf schließen, dass das Projekt bei Tesla bislang keine Priorität und noch nicht viel Entwicklerarbeit gesehen hat. Wortreich ließ er wissen:
„Wir werden auf jeden Fall den Cybertruck hier herstellen und wahrscheinlich auch das ATV. Das ATV ist eine interessante Design-Herausforderung, weil ATV ziemlich gefährlich sind und wir ein ATV bauen wollen, das das am wenigsten gefährliche ATV ist.“
Mit „hier“ meinte Musk die Gigafactory in Austin. Es könnte also sein, dass auch das elektrische Quad in Texas gebaut wird. Auch das neue Werk in Grünheide ist bereits als Produktionsstandort für den Cybertruck im Gespräch. Ob das bedeuten könnte, dass auch das Cyberquad in Deutschland hergestellt wird? Unklar.
Wir erfahren also, dass Tesla ein Cyberquad bauen will, das besonders sicher sein soll. Wie soll das genau aussehen? Auch dazu hat sich Musk geäußert:
„Es wird einen sehr niedrigen Schwerpunkt haben, weil das Akkupaket tief unten liegen wird. Ich denke, wir können einige Dinge mit der Aufhängung machen, um es wirklich schwer zu machen, dieses Ding zum Überschlagen zu bekommen. Wenn sich ein ATV überschlägt, passieren schlimme Dinge. Es wird das ATV sein, das sich nicht überschlagen wird.“
Einen sehr niedrigen Schwerpunkt soll das Cyberquad also bekommen. Das werde durch eine möglichst tiefe Montage des Akkupakets erreicht. Ein Allgemeinplatz jagt den nächsten in Musks Aussage. Außerdem soll sich das Quad nicht einfach überschlagen können, weil das gefährlich sei. Ach?!
Oberflächliche Aussagen lassen lange Wartezeit erahnen
Wir wissen, dass Elon Musk ein Perfektionist ist. Aussagen von solcher Trivialität lassen nur den Schluss zu, dass das Cyberquad bislang nicht fortentwickelt wurde. Andererseits ist ein Vierrad-ATV keine Raketenwissenschaft.
Eine taugliche Version eins futuristischen Quads sollte ein Unternehmen, dem es gelingt, Gigafactories innerhalb eines Jahres zu bauen, wohl ebenso hinbekommen. Warten wir also ab, ob der Marktstart des Cybertruck nicht doch von einem passenden Quad begleitet werden wird. Dass es eines werden wird, das sich nicht überschlagen kann, darf allerdings bezweifelt werden.
Ich will endlich meinen Cybertruck!
Kann´s kaum mehr erwarten…