Elon Musk, Starlink und der Ukrainekrieg: US-Senatorin fordert Untersuchung

Im Vorfeld der Veröffentlichung der Elon-Musk-Biografie von Walter Isaacson sind schon einige pikante Details ans Licht gekommen. Weltpolitische Auswirkungen hat derweil eine Entscheidung Musks bezüglich der Verfügbarkeit seines Satelliteninternets Starlink im Ukrainekrieg.
Während sich der US-amerikanische Multimilliardär nach dem Überfall Russlands auf die Ukraine mit der Starlink-Freischaltung und der Lieferung von Terminals zunächst auf die Seite der Angegriffenen geschlagen hatte, schien Musk später Stück für Stück zurückzurudern.
Zunächst ging es um die angeblich fehlende Finanzierung, woraufhin die USA einsprangen. Später warfen Gegner:innen Musk einen angeblichen Deal mit Moskau vor. Ausgerechnet während einer Offensive des ukrainischen Militärs war die Internetverbindung ausgefallen – an einigen betroffenen Frontlinien.
Musk hatte bestritten, dass er selbst mit dem im Herbst 2022 bekannt gewordenen Vorfall zu tun gehabt habe, hielt sich ansonsten aber bedeckt. Denkbar ist freilich, dass ein erfolgreicher Cyberangriff der russischen Armee für den Ausfall verantwortlich war. Auch ein technischer Defekt ist denkbar.
Bei dem in der offiziellen Musk-Biografie geschilderten Vorfall kann der SpaceX-Chef allerdings kaum dementieren. Schließlich hat er das seinen Biografen Isaacson genauso aufschreiben lassen.
Demnach habe er der Bitte des ukrainischen Militärs, das Starlink-Internet auf eine bestimmte Region in der Nähe der Krim auszuweiten, nicht entsprochen. Dadurch hätten die auf Angriffskurs befindlichen ukrainischen U-Boot-Drohnen die russische Flotte verfehlt und seien „harmlos an Land gespült“ worden. Musk, so heißt es, habe Angst vor einer Art „Mini-Pearl-Harbor“ gehabt und einem möglichen darauf folgenden Nuklearschlag der russischen Armee.
Musk wurde deswegen zunächst von dem russischen Ex-Präsident Dmitri Medwedew als „letzter vernünftiger Kopf in Nordamerika“ bezeichnet. Jetzt nannte ihn Russlands Präsident Wladimir Putin eine „herausragende Persönlichkeit“ und einen „aktiven und talentierten Geschäftsmann“, wie der Tagesspiegel schreibt. In den USA regt sich derweil Widerstand.
Die demokratische US-Senatorin Elizabeth Warren eine offizielle Untersuchung der Vorgänge in der Ukraine, wie CNBC schreibt. „Der Kongress muss untersuchen, was hier passiert ist und ob wir über angemessene Instrumente verfügen, um sicherzustellen, dass die Außenpolitik von der Regierung und nicht von einem Milliardär betrieben wird“, wird Warren von Bloomberg zitiert.
Inwieweit die Forderung Folgen hat, ist noch nicht bekannt. Warren galt schon vorher nicht gerade als Elon-Musk-Fan. Im Dezember 2022 lieferten sich beide ein Scharmützel, weil Warren Musk vorwarf, wegen Twitter Tesla zu vernachlässigen. Dem Vorwurf folgte im Juli 2023 eine Aufforderung an die Börsenaufsicht SEC, entsprechende Ermittlungen aufzunehmen.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team