Elon Musk räumt ein: Twitter nur noch halb soviel wert, wie er dafür bezahlt hat

Musks Halb-Jahres-Bilanz bei Twitter: 24 Milliarden US-Dollar verbrannt. (Foto: Shutterstock-kovop)
Elon Musk hat die Zahl der Mitarbeitenden bei Twitter von über 7.500 auf unter 1.300 reduziert. Die scheint er nun halten zu wollen. Ihnen hatte er nach der letzten Entlassungsrunde im Februar ein Memo mit der Betreffzeile „Performance Awards“ geschickt.
Twitter-Mitarbeitende sollen Aktienprämien erhalten
Darin hatte er laut The Verge „sehr bedeutende“ leistungsbezogene Aktienprämien angekündigt. „In der vergangenen Woche haben wir eine schwierige organisatorische Überarbeitung abgeschlossen, die sich auf die Verbesserung der zukünftigen Ausführung konzentrierte, wobei wir so viel Feedback wie möglich aus dem gesamten Unternehmen sammeln konnten“, erläuterte Musk in dem Memo. „Diejenigen, die bleiben, werden von ihrem Umfeld hoch geschätzt.“
Wie nun The Plattformer berichtet, ist Musk dabei, diese Ankündigung in die Tat umzusetzen. Zoë Schiffer, die geschäftsführende Redakteurin von Platformer, twitterte am Samstag, Musk habe seinen Mitarbeitenden erläutert, Twitter habe eine Phase radikaler, aber notwendiger Veränderungen durchlaufen, weil es „etwa vier Monate davon entfernt gewesen sei, kein Geld mehr zu haben“.
Musk will „finanzielle Anreize am Unternehmen orientieren“
Jetzt, so Musk, sollten sich „die finanziellen Anreize für die Mitarbeiter am Unternehmen orientieren“. Laut Schiffer will Musk dazu Aktienzuteilungen vergeben, die auf einer „20-Milliarden-Dollar-Bewertung“ basierten.
Das entspricht weniger als der Hälfte des Betrages, den Musk im vergangenen Jahr für den Dienst gezahlt hatte. Laut Schiffer versuchte Musk den Mitarbeitenden indes ebenso einen „klaren, aber schwierigen Weg“ zu einer Bewertung von 250 Milliarden Dollar schmackhaft zu machen.
Laut The Information, die ebenfalls über die E-Mail berichteten, hat Musk weiter konkretisiert, dass Mitarbeitende ihre Aktienbestände „alle sechs Monate auf der Grundlage einer Bewertung durch Dritte“ bei „Liquiditätsereignissen“ gegen Bargeld verkaufen werden können.
Dieser Prozess ähnele dem von SpaceX. So biete etwa SpaceX laut Musk „den Vorteil eines öffentlichen Unternehmens mit liquiden Aktien, aber ohne das Kurschaos und die Prozesslasten eines öffentlichen Unternehmens“.
Twitter ist ein „umgekehrtes Startup“ – sagt Musk
Bei der Gelegenheit versuchte Musk den Mitarbeitenden klarzumachen, dass sie Twitter fortan als „umgekehrtes Startup“ betrachten sollen. Das dürfte eine Anspielung auf die Tausenden von Arbeitsplätzen, die seit seiner Übernahme abgebaut wurden, sein.
Abseits aller zur Schau getragenen Wertschätzung hatte Musk in der vergangenen Woche eine E-Mail an die Twitter-Mitarbeitenden geschickt, um sie daran zu erinnern, dass das „Büro nicht optional ist“. Mit seiner Ablehnung liberaler Homeoffice-Regeln ist Musk indes in der Riege der Technik-CEOs nicht allein.