Elon Musk, Multimilliardär, Seriengründer und unter anderem Chef von Neuralink, behauptet schon seit Jahren, dass sein Biotech-Unternehmen kurz davor stehe, Genehmigungen für Versuche am Menschen zu erhalten.
Bislang hatte sich seine Hoffnung indes nicht erfüllt. Nun soll die US-Arzneimittelbehörde FDA (Food-and-Drug-Administration) den Start einer ersten klinischen Studie am Menschen tatsächlich genehmigt haben.
„Wir freuen uns, mitteilen zu können, dass wir von der FDA die Genehmigung für den Start unserer ersten klinischen Studie am Menschen erhalten haben!“, twitterte Neuralink am Freitag und ergänzte: „Dies ist das Ergebnis der fantastischen Arbeit des Neuralink-Teams in enger Zusammenarbeit mit der FDA, und stellt einen wichtigen ersten Schritt dar, der es eines Tages ermöglichen wird, dass unsere Technologie vielen Menschen helfen kann.“
Bewerbungen für die Teilnahme an der Studie seien indes noch nicht möglich. Neuralink verspricht, kurzfristig nähere Informationen dazu zu liefern. Völlig unklar ist zudem noch, was die angeblich genehmigte Studie an Menschen überhaupt beinhalten soll.
Bedenken hinsichtlich der Sicherheit von Neuralink
Ziel von Neuralink ist es, implantierbare Schnittstellen zu entwickeln, die es Menschen ermöglichen, Computer mit ihrem Gehirn zu steuern. So könnten Menschen mit Behinderungen ihr Sprachvermögen oder andere Sinne zurückgewinnen. Auch die Steuerung eines Exoskeletts per Gedanken wäre möglich.
Allerdings hatte die FDA noch im vergangenen Jahr einen Antrag von Neuralink auf Durchführung von Versuchen am Menschen abgelehnt, weil es Berichten zufolge „Dutzende von Problemen“ gab, die das Unternehmen zunächst lösen musste.
So wurde etwa befürchtet, dass sich Drähte verschieben und das Gehirn beschädigen könnten. Ebenso gab es Bedenken, dass das Gehirn beim Entfernen des Geräts beschädigt werden könnte oder dass möglicherweise die integrierte Lithiumbatterie Probleme verursachen würde. Zudem befürchten Experten, dass die Chips die Persönlichkeit verändern könnten.
Auch mit dem Tierschutz scheint es Neuralink in der Vergangenheit nicht sonderlich genau genommen zu haben. So sollen den Behörden Berichte über verpfuschte Experimente vorliegen, die zu unnötigem Leiden und Tod geführt haben sollen. Dabei sollen Chirurgen unter anderem die falschen Instrumente verwendet sowie Neuralink-Chips an den falschen Stellen und in der falschen Größe eingesetzt haben.