Was empfehlen die Profis? 21 wertvolle Apps und Webdienste für eine erfolgreiche Online-Kommunikation
Kurzum: Für den Profi-Online-Kommunikator ist die Arbeit im Netz im Jahr 2014 kein Spaziergang mehr. Verfügt man jedoch über die richtigen technischen Hilfsmittel – etwa in Form spezieller Apps und Webdienste – lassen sich die komplexen Arbeitsprozesse deutlich beschleunigen und vereinfachen. Mit ihrer Hilfe können Nachrichtenströme besser überschaut, der eigene Output und die Reaktionen darauf effizienter überwacht werden. Außerdem helfen sie bei der Arbeitsorganisation und insbesondere auch dabei, sich als Publisher selbst zu einer starken Marke im Netz zu machen.
Nach Angaben des IT-Branchenverbands Bitkom standen im April 2014 in den vier größten App-Shops (Google Play Store, App Store von Apple, Windows Phone Store und BlackBerry World) insgesamt 2,8 Millionen Apps zum Download bereit. Zugegeben, die beliebtesten Anwendungen dienen nicht unbedingt der Arbeitserleichterung. Neben den Mobilversionen der sozialen Netzwerke sind es Spiele, die den Markt dominieren. Dennoch: Bei rund 2,8 Millionen Applikationen gibt es natürlich auch für die Arbeit des Online-Publishers ein nahezu unüberschaubares Angebot. Hinzu kommen die zahlreichen Web-Tools, die uns Online-Profis das Leben erleichtern sollen. Fast täglich erscheinen Meldungen über neue kommunikative Heilsbringer im WWW. Dabei die richtigen Werkzeuge zur Hand zu haben ist heute wichtiger denn je.
International anerkannte Onlinekommunikations-Experten wie Anthony De Rosa, Holger Schmidt, Ed O’Keefe von CNN sowie PR-Profis wie Klaus Eck und Thomas Pleil verrieten uns ihre Lieblings-Tools, mit denen sie ihr Tagwerk verrichten und ihre Arbeit organisieren. Mit den Tipps der Experten haben wir eine Liste aus 21 Apps zusammengestellt, die jedem Online-Kommunikator die Arbeit im World Wide Web erheblich erleichtern. Besonders beliebt sind, neben Twitter-Clients und To-do-Listen, im Übrigen die so genannten Newsreader – weshalb sie hier den Anfang machen:
Inhalte finden und Nachrichtenströme filtern
Tool #1: Alien Blue
Die selbsternannte Startseite des Internets, reddit, ist in punkto Design und Usability weiter optimierbar – dank des Clients Alien Blue. Mit dessen Hilfe navigiert es sich weitaus komfortabler durch die Link- und Forenlisten des News-Aggregators.
Tool #2: Fre.sh
Fre.sh selektiert die populärsten Meldungen verschiedenster Nachrichtenseiten und stellt sie in einer einzelnen Spalte dar. Angezeigt werden dabei lediglich Überschrift und Quelle. Der Rang der Meldung gibt Aufschluss über die Geschwindigkeit ihrer Verbreitung, während die Schriftgröße der Headline den allgemeinen Traffic anzeigt.
Tool #3: Storyful
„When everyone is sharing content, Storyful finds the stories worth telling“. Der Claim spricht für sich und bringt die Hauptfunktion der Anwendung auf den Punkt. Storyful filtert das Social Web und trennt in Sachen Bewegtbild-Content die Spreu vom Weizen, indem eine eigene Redaktion die Inhalte verifiziert und damit auch für etablierte Nachrichtenagenturen brauchbar macht. Die dazugehörigen Lizenzen zum Publizieren der Videos auf der eigenen Seite werden von Storyful gleich mit angeboten.
Tool #4: Virato
Virato ermöglicht die Personalisierung des Newsfeed in wenigen, einfachen Schritten. Statt klassischerweise Blog-Listen zu erstellen, kann man einfach Themen und Schlagworte festlegen, mit denen das Programm arbeitet und so zur „persönlichen Online-Zeitung“ wird. Viele andere Newsreader liefern stattdessen den gesamten Content einer Seite, unabhängig davon, ob er nun tatsächlich zum gesuchten Thema passt oder nicht. Virato ist aufgrund eines größeren Updates vorübergehend offline, soll nach Firmenangaben aber in absehbarer Zeit wieder erreichbar sein.
Tool #5: 10000 Flies
10000 Flies zeigt, getreu der eigenen Logo-Unterschrift, die aktuellen deutschsprachigen Social-Media-News-Charts. Das Ranking listet die populärsten Artikel der Social-Media-Plattformen auf – wahlweise für die aktuelle Woche, den letzten Monat oder das vergangene Jahr. In die Wertung fließen neben Likes, Shares und Comments auf Facebook auch Verlinkungen in Tweets und die +1 Klicks via Google mit ein. Auf dieser Zahlenbasis gibt es mit den so genannten 10000-Flies-Like-Medien ein Ranking für die Nachrichtenseiten selbst. So kann ermittelt werden, welche Seiten mit ihren Artikeln die meisten Interaktionen im Social Web hervorrufen konnten.
Tool #6: Feedly
Feedly ist ein moderner RSS Reader, der optisch eher einem Online-Magazin als einem klassischen Reader ähnelt. Als Browser-Applikation oder App aggregiert Feedly für User aus deren Quellen einen Newsfeed und lässt sie diesen direkt mit ihren Followern teilen. Mit der Schließung des Google Readers erlebte Feedly im März 2013 einen rasanten Ansturm neuer Nutzer – eine halbe Million binnen 48 Stunden.
Tool #7: Rivva
Rivva gilt im deutschsprachigen Raum als zentraler Blog-Aggregator. Artikel und Mentions werden anhand ihrer Likes und Comments bewertet und in absteigender Reihenfolge gelistet. Rivva bezieht sich dabei zugunsten der Qualitätssicherung auf ein festes Kontingent an Blogs, welches allerdings regelmäßig erweitert wird.
Tool #8: Tweetbot
Ist man auf Twitter erst einmal weitläufig vernetzt, kann es schnell passieren, dass einem der ein oder andere Tweet entgeht. Mit einem Client wie Tweetbot aber lässt sich der Nachrichtenstrom in verschiedene Timelines splitten und so besser überschauen. Des Weiteren optimieren Funktionen wie Push-Nachrichten die Twitter-Nutzung erheblich.
Tool #9: Nuzzel
Ähnlich wie mit Twitter verhält es sich auch mit Facebook: Ab einer gewissen Anzahl an Freunden und abonnierten Seiten ist der Nachrichtenstrom nur schwer zu überblicken. Nuzzel schafft Abhilfe: Das Tool aggregiert die Links, die über das private Netzwerk (Twitter und Facebook) besonders häufig geteilt werden. Schöner Pluspunkt: Die Ergebnisse kann man sich ganz einfach per Mail zukommen lassen.
Die Analyse von Output und Reaktion
Tool #10: Chartbeat
Chartbeat ist ein Monitoring-Tool für die eigene Website. Nachdem das Skript in die jeweilige Seite integriert wurde, bietet es eine detaillierte Analyse der User-Aktivitäten. Da die Software in Echtzeit arbeitet, lässt sich auch auf Seiten mit hohem Traffic zeitnah und kanalübergreifend reagieren.
Tool #11: Clicky
Nach eigenen Angaben nutzen derzeit über 700.000 registrierte User das Analyse-Tool Clicky für das Monitoring der eigenen Website. Ein schönes Gimmick sind die verfügbaren Heatmaps, die einem in Thermalscan-Optik zeigen, was die Besucher klicken und was sie eher kalt lässt.
Organisation der Arbeitsprozesse
Tool #12: Diigo
Mit dem „Multi-Tool for knowledge management“ lässt sich eine persönliche Bibliothek aus Lesezeichen und Notizen erstellen und verwalten. Natürlich können die zusammengetragenen Inhalte mit anderen geteilt werden, um das gemeinsame Arbeiten daran zu ermöglichen.
Tool #13: Keeeb
Keeeb ist ein sogenanntes Content-Curation-Tool – und zwar ein wirklich gutes. Textauszüge, Bilder, Videos oder ganze Websites können hier nach Themen sortiert zusammengetragen und durch eigene Materialien und Notizen ergänzt werden. Die Keeeb-Seiten erinnern von der Optik her stark an die Pinnwände auf Pinterest. Die Informationsschnipsel können frei angeordnet und miteinander verknüpft werden, was das Ganze besonders übersichtlich macht. Zu guter Letzt können natürlich auch hier die Ergebnisse mit anderen geteilt werden.
Tool #14: Instapaper
Mit dem Read-it-later-Service Instapaper lassen sich Texte und Artikel aus dem Internet archivieren und später auf allen Devices befreit von der Werbung der ursprünglichen Website lesen. Mit dem neuesten Update öffnet sich der Dienst auch dem „Social-Reading“. Das heißt: Einzelne Textstellen können nicht nur markiert, sondern auch an andere weitergeleitet werden.
Tool #15: IFTTT
If This Then That – das „Rezept“ zur Verknüpfung von Facebook, Evernote, LinkedIn und Co. Was soll passieren, wenn dieses oder jenes geschieht – mit den IFTTT Befehlen lässt man gemäß dem offiziellen Claim das Internet für sich arbeiten. So kann man zum Beispiel anordnen, dass die populärsten Artikel der New York Times automatisch einmal die Woche auf dem eigenen Instapaper-Account gespeichert werden.
Tool #16: Hootsuite
Das Social-Media-Dashboard gilt mit über 9 Millionen Nutzern nach wie vor als Branchenführer. Mit Hootsuite lassen sich alle gängigen sozialen Netzwerke verwalten und hinsichtlich der eigenen Marke analysieren.
Tool #17: Buffer
Buffer versteht sich als eine Art Warteschlange, in die man Social-Media-Posts einreihen kann. Das Tool ist vor allem für Unternehmen und Personen interessant, die eine Vielzahl an Inhalten über sämtliche Social-Media-Kanäle veröffentlichen. Zwei Handgriffe sind zu erledigen, bevor man die automatisierte Buffer-Warteschlange nutzen kann: Zum einen legt man die betreffenden Accounts an, zum anderen bestimmt man den Zeitplan, zu dem etwas gepostet werden soll.
Tool #18: Dropbox
Der Storage- und Sharing-Dienst Dropbox ist wahres Gold wert: Er ermöglicht das Speichern, Verwalten und Teilen auch von größeren Datenmengen und ist mittlerweile unverzichtbar für das Gros der digitalen Projektarbeiten.
Organisation und …
Tool #19: Evernote
Evernote bändigt das Post-it-Chaos. Durch die Anwendung lassen sich Notizen machen und organisieren – auch von unterwegs. Nutzer können sich eine To-do-Liste erstellen und ihre Anmerkungen mit anderen teilen. Ein Vorteil im Gegensatz zu ähnlichen Programmen liegt darin, dass Evernote nicht nur als Mobile-App sondern auch als Desktop-Anwendung verfügbar ist.
Tool #20: Wunderlist
Die kostenlose Verwaltungssoftware gilt mit rund fünf Millionen Nutzern neben Evernote als eine der beliebtesten GTD (Getting Things Done)-Anwendungen auf dem Markt. Die User schätzen an ihr vor allem die hervorragenden Möglichkeiten zur Zusammenarbeit. Aufgaben können im Team geordnet, besprochen und verteilt werden. Dabei ist es jederzeit möglich, die Arbeit der Kollegen mit eigenen Notizen und Dateien zu ergänzen.
… Etablierung der eigenen Person als Marke
Bekannterweise sind Twitter, Facebook, Linkedin und Xing in Bezug auf die Eigenvermarktung (Self-Branding) im Netz unumgänglich. Gerade Online-Publisher sollten jedoch auch einen Blick auf das letzte Tool unserer Liste werfen:
Tool #21: MuckRack
Auf MuckRack können Journalisten und Blogger ein kostenloses Profil mit eigenem Portfolio erstellen. Der Mehrwert besteht dabei einerseits in der Vermarktung der eigenen Tätigkeit, andererseits in der Möglichkeit zur Vernetzung mit anderen. Darüber hinaus bietet die Plattform auch einen kostenpflichtigen Zugang für Fachleute aus PR und Marketing, durch den sie nach relevanten Online-Publishern suchen und mit ihnen in Verbindung treten können.
Vielen Dank an dieser Stelle den Experten für ihre nützlichen Empfehlungen – insbesondere Ed O’Keefe, Thomas Pleil, Bernhard Jodeleit, Holger Schmidt, Katja Presnal, Anthony De Rosa, Martin Giesler, Klaus Eck, Johannes Lenz, Mathias Winks, Juliane Leopold, Philipp Steuer und Kurt Wagner.
An sich eine gute Liste mit interessanten Diensten und Services. Nur schade das der Fokus auf Apple Produkten liegt. Es sind tolle Geräte, keine Frage. Aber trotzdem finde ich den Trend bedenklich.
Hi Bert, es handelt sich hier nicht ausschließlich um Apple-Produkte. Bei vielen genannten Diensten handelt es sich um klassische Web- bzw. Online-Lösungen und einige Apps sind für Android ebenso verfügbar. VG
Virato ist seit Wochen im Offlinemodus. Die Website gibt seit langer Zeit nur Wartungsarbeiten an. Bitte prüft die Services, bevor ihr die Tools empfiehlt.
gibt es denn keine Alternative zu Rivva? Das geht mir zunehmend auf die Nerven
Hallo JMK, eigentlich Virato, das ist aktuell nur offline aufgrund eines größeren Updates.
VG Oliver
Hallo Mark,
wir haben mit Virato Kontakt aufgenommen. Die Seite wird bald wieder verfügbar sein. Der Hinweis wurde oben eingefügt: „Virato ist aufgrund eines größeren Updates vorübergehend offline, soll nach Firmenangaben aber in absehbarer Zeit wieder erreichbar sein.“
VG Oliver
Danke, dann schaue ich mir das mal an
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nützliche und interessante Artikel , vielen Dank für die Entsendung ..