Erneuerbare Energien boomen: Deutschland überholt China
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Erneuerbare Energien: Deutschland jetzt vor China
Das Wirtschaftsprüfungsunternehmen EY prüft Jahr für Jahr, in welchen Ländern sich eine Investition in erneuerbare Energien besonders lohnt. Und die diesjährige Antwort ist eine gute aus deutscher Sicht: Deutschland ist von Platz drei auf Platz zwei aufgestiegen – und hat damit China überholt.
Ein Grund dafür ist der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine. Dieser hat Deutschland dazu gezwungen, sich unabhängiger von russischem Gas zu machen. Das Abschalten der Atomkraftwerke Isar 2, Emsland und Neckarwestheim im April 2023 hat auch einen Teil dazu beigetragen. Aus Sicht der Wirtschaftsprüfer:innen dürfte vor dem endgültigen Umstieg auf erneuerbare Energien allerdings noch einmal „verstärkt“ Kohle zum Einsatz kommen. Angeführt wird das Ranking übrigens wie schon im Vorjahr von den USA.
Warum ein AWS-Zusammenbruch große Teile des Internets lahmlegte
Welch großen Stellenwert der Cloud-Computing-Anbieter Amazon Web Services (AWS) mittlerweile im Internet hat, wurde am Dienstag deutlich. Da erlebte AWS einen schwerwiegenden Zusammenbruch, der große Auswirkungen auf das Internet hatte. Zahlreiche Nutzer:innen merkten das vor allem daran, dass beliebte Websites nicht wie gewohnt funktionierten. Dass gleich große Teile des Internets betroffen waren, liegt daran, dass AWS umfassende Datenspeicherungs- und ‑verarbeitungsdienste anbietet und viele andere Unternehmen darauf zurückgreifen.
Insgesamt nutzen über eine Million Unternehmen Amazons Dienste, darunter auch große Konzerne wie Apple, Netflix oder die Facebook-Mutter Meta. Amazon betreibt sozusagen eine Art Betriebssystem, das viele wichtige Technologien unterstützt. Speziell der Cloud-Markt ist fest in Amazons Hand. Fast ein Drittel des Internets läuft dabei über die AWS-Plattform, berichtet Forbes.
KI-Chatbot: EU stoppt Googles Bard-Pläne
Eigentlich hätte Google in dieser Woche mit seinem KI-Chatbot Bard in der EU starten wollen. Doch europäische Datenschutzbehörden durchkreuzten diesen Plan. Laut der US-Zeitung Politico habe Google unzureichende Informationen darüber abgegeben, wie es mit Bard die Datenschutzbestimmungen der EU einhalten wolle. Deshalb teilte die irische Datenschutzkommission am Dienstag mit, dass sie Google gebeten habe, „dringend“ weitere Fragen zu beantworten. Und sie betonte: „Bard wird diese Woche nicht starten.“ Wann der Start stattdessen erfolgen kann, ist unklar.
In 180 anderen Ländern läuft Bard bereits, darunter auch Großbritannien. Von EU-Ländern hat sich Google aber bis zu diesem Zeitpunkt ferngehalten – womöglich auch deshalb, weil der Konzern mitbekommen hat, wie genau europäische Datenschutzbehörden seinen Konkurrenten ChatGPT prüften. In Italien wurde ChatGPT vorübergehend sogar verboten.
Europa droht der Verlust seines einzigen großen Solarzellenherstellers
Das Schweizer Unternehmen Meyer Burger ist Europas einziger großer Solarzellenhersteller. Doch wie lange noch? Der Schweizer Konzern droht nun mit einer Abwanderung in die USA. Das würde auch Deutschland treffen, denn Ende April hatte das Unternehmen noch einen massiven Ausbau seiner Produktionskapazitäten am Standort Thalheim in Sachsen-Anhalt vermeldet.
Nun aber schrieb es in einem Brief an Bundesfinanzminister Christian Lindner, man erwäge, „die Projekte für den weiteren Ausbau der Solarfertigung in Deutschland abzubrechen“. In den USA würden Unternehmen für ein Gigawatt Solarzellen und Solarmodule pro Jahr 110 Millionen US-Dollar erhalten. Und das bis zum Jahr 2029. Damit Meyer Burger in Europa bleibt, erwartet das Unternehmen eine Anschubfinanzierung von „zunächst einigen Hundert Millionen Euro“, sagte es dem ZDF.
Meta arbeitet anscheinend an einer Kopie von Twitter
Gibt es schon bald eine Twitter-Kopie von Meta? Presseberichten zufolge arbeitet das US-Unternehmen derzeit an einem Twitter-Klon auf Basis von Instagram. Intern werde dafür der Codename Project 92 verwendet. Offenbar will Meta-Chef Mark Zuckerberg die durch die umstrittenen Entscheidungen von Twitter-Besitzer Elon Musk entstandene Schwäche von Twitter ausnutzen.
Es wäre nicht das erste Mal, dass Instagram versucht, beliebte Funktionen der Konkurrenz zu kopieren. Sowohl von Snapchat als auch von Tiktok wurde in den vergangenen Jahren einiges abgekupfert. Zuckerberg hatte Snapchat im Jahr 2013 sogar ein Kaufangebot in Höhe von drei Milliarden Dollar gemacht, die Snapchat-Führung lehnte jedoch ab. Laut dem Technologiejournalisten Alex Kantrowitz sichert Metas Strategie, die Instagram-Konkurrenz zu imitieren, letztlich das Überleben der Plattform.
Das war es schon wieder mit dem t3n Daily für heute. Noch viel mehr zu allen Aspekten des digitalen Lebens, des Arbeitslebens und der Zukunft findest du rund um die Uhr auf t3n.de.