Erste ferngesteuerte Operation im Weltall: Chirurgen operieren von der Erde aus auf der ISS

Der Roboter befindet sich auf der ISS. (Foto: Dima Zel / Shutterstock)
Chirurgen haben erstmals eine Operation ferngesteuert von der Erde aus durchgeführt. Ein Mini-Roboter, bekannt als Space Mira, wurde bereits Ende Januar zur Raumstation geschickt, wie der Hersteller Virtual Incision berichtet.
Dieser Roboter wurde nun erstmals für eine Test-Operation eingesetzt. Während dieser Operation haben die Ärzte auf der Erde künstliches Gewebe aus Gummibändern bearbeitet. Obwohl es sich nur um einen Test handelte, wertet das Unternehmen diesen ersten Versuch als großen Erfolg.
Das größte Hindernis ist die Verzögerung
Eine der größten Herausforderungen bei der Durchführung ferngesteuerter Operationen ist die zeitliche Verzögerung, die entsteht, bis die Befehle von der Erde vom Roboter umgesetzt werden.
Laut phys.org beträgt diese Verzögerung etwa 0,85 Sekunden. Das Experiment wurde am Samstag von Virtual Incisions Hauptquartier in Lincoln, Nebraska, USA, durchgeführt. Innerhalb von zwei Stunden arbeiteten insgesamt sechs Chirurgen mit dem Roboter, der im Wesentlichen aus einer Kamera und zwei operativen Armen besteht.
Um die tatsächlichen Auswirkungen der Fernsteuerung im All zu erforschen, plant das Unternehmen, das gleiche Experiment auch auf der Erde durchzuführen.
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Roboter kann auch selbst operieren
Der Roboter verfügt auch über einen autonomen Modus. Wie wir zuvor berichteten kann der Roboter in diesem Modus Operationen komplett eigenständig durchführen. Das Ziel von Space Mira ist es, Astronauten auf längeren Missionen medizinische Versorgung zu bieten.
Außerdem kann der Roboter in abgelegenen Regionen der Erde zum Einsatz zu kommen. Besonders in Gebieten, in denen es an Fachpersonal mangelt, um bestimmte Operationen durchzuführen, könnte er eine entscheidende Rolle spielen.