Europa Clipper: Diese Botschaft von der Menschheit trägt die Nasa-Raumsonde zum Jupitermond Europa

Der Jupitermond Europa interessiert die Forschung. Er zeigt deutliche Hinweise auf einen Ozean unter seiner eisigen Kruste. Dieser Ozean würde mehr als doppelt so viel Wasser enthalten wie alle Ozeane der Erde zusammen.
Europa Clipper: Raumsonde soll Jupitermond untersuchen
Um festzustellen, ob auf Europa Bedingungen herrschen, unter denen Leben möglich ist, sollen die leistungsstarken wissenschaftlichen Instrumente der Clipper-Raumsonde Daten über den unterirdischen Ozean, die Eiskruste, die dünne Atmosphäre sowie die Umgebung des Mondes sammeln.

Die Kehrseite der Gedenktafel beherbergt Sprachschnipsel als Wellenform. (Bild: Nasa / JPL Caltech)
Bis es so weit ist, werden noch Jahre vergehen. Erst ab 2030 wird Europa Clipper nach ihrer Reise von 2,6 Milliarden Kilometern beginnen, den Jupiter zu umkreisen. Insgesamt 49 nahe Vorbeiflüge an Europa sind vorgesehen.
Die Elektronik für die Messinstrumente befindet sich in einem massiven Metallgewölbe, das sie vor der starken Strahlung des Jupiters schützen soll. Eine der Öffnungen dieses „Tresors“ wird mit einer Gedenkplatte versiegelt.
Gedenkplatte versiegelt Instrumentenbehältnis
Die dreieckige Metallplatte an der Raumsonde soll die Verbindung zwischen der Erde und dem Jupitermond in mehrfacher Hinsicht würdigen. Sie beherbergt mehrere Elemente, die ganz im Stile bisheriger Botschaften an Nasa-Raumobjekten gehalten sind.
Das Herzstück des Artefakts ist eine Gravur des handgeschriebenen Gedichts der US-amerikanischen Dichterin Ada Limón In Praise of Mystery: A Poem for Europa. Ebenfalls enthalten ist ein Mikrochip, auf dem mehr als 2,6 Millionen von der Öffentlichkeit eingereichte Namen eingraviert sind.
Dieser Mikrochip wird wiederum das Herzstück einer Abbildung einer Flasche inmitten des Jupitersystems sein. Dabei handelt es sich um eine Anspielung auf die Nasa-Kampagne „Message in a Bottle“, bei der die Öffentlichkeit aufgefordert wurde, ihre Namen mit auf den Weg zum Jupiter zu schicken.
Nasa steckt viel Liebe zum Detail in Tresorplatte der Clipper
Zudem enthält die etwa 18 mal 28 Zentimeter große Platte aus dem Metall Tantal auf beiden Seiten grafische Elemente. „Inhalt und Design der Tresortafel der Europa Clipper sind voller Bedeutung“, sagt Nasa-Chef-Planetenforscherin Lori Glaze. „Die Platte vereint das Beste, was die Menschheit im Universum zu bieten hat – Wissenschaft, Technologie, Bildung, Kunst und Mathematik. Die Botschaft der Verbindung durch das Wasser, das für alle Formen des Lebens, wie wir es kennen, unerlässlich ist, veranschaulicht perfekt die Verbindung der Erde mit dieser geheimnisvollen Ozeanwelt, die wir erforschen wollen.“
„Wir haben viele Gedanken und Inspirationen in das Design dieser Platte gesteckt, genau wie in die Mission selbst“, ergänzt Projektwissenschaftler Robert Pappalardo vom Jet Propulsion Laboratory (JPL) der Nasa. „Es war eine jahrzehntelange Reise, und wir können es kaum erwarten, zu sehen, was Europa Clipper uns von dieser Wasserwelt zeigt.“
Derzeit wird die Europa Clipper am JPL im US-Bundesstaat Kalifornien montiert. Sobald der Vorgang abgeschlossen ist, wird die Sonde quer durch die Vereinigten Staaten zum Kennedy Space Center der Nasa im US-Bundesstaat Florida transportiert, um den Start im Oktober vorzubereiten.