Experte besorgt: Was bedeutet Elon Musks Rolle als Sonderberater für die Nasa?

Als Sonderbeauftragter der kommenden US-Regierung wird Elon Musk weitreichende Befugnisse bekommen. (Foto: Frederic Legrand - COMEO / Shutterstock)
Der Nasa könnten harte Zeiten mit tiefgreifenden Folgen bevorstehen. Das betont Peter Juul, Direktor für nationale Sicherheit am Progressive Policy Institute in den USA, in einem Meinungsbeitrag für Space News.
Seiner Meinung nach könnte Elon Musk seine Rolle als Sonderberater des designierten US-Präsidenten Donald Trump dazu nutzen, um der Nasa den Geldhahn zuzudrehen. Zeitgleich könnte Musk, der angekündigt hat, den US-Bundeshaushalt um zwei Billionen US-Dollar kürzen zu wollen, seiner eigenen Firma SpaceX mehr öffentliche Gelder als bisher zukommen lassen.
Monopolstellung wäre nicht das einzige Problem
Die Folgen wären nach Ansicht von Juul so klar wie fatal. Musk würde sich im Bereich der kommerziellen Raumfahrt eine Monopolstellung sichern, die jeglichen Wettbewerb als Treiber technischer Innovationen unterdrücken und die komplette Nasa-Belegschaft demoralisieren würde.
Dass Greg Autry als Trumps Weltraumberater bereits gefordert hatte, statt der Nasa solle SpaceX eine bemannte Marsmission durchführen, nennt er schlichtweg absurd. Er schreibt: „Um es ganz offen zu sagen: Das Unternehmen hat nicht die technische Kompetenz bewiesen, die für die Durchführung auch weniger anspruchsvoller Missionen erforderlich wäre.“
Jetzt kommt alles auf den Kongress an
Würde Elon Musk die Nasa im Sinne der kommenden US-Regierung aushöhlen, würden die USA schon bald ohne tragfähiges Raumfahrtprogramm dastehen, so Juul. „Die Nasa ist ein Kronjuwel der USA, das es verdient, vor den Übergriffen potenzieller Oligarchen geschützt zu werden“, schreibt er.
Im Folgenden nennt Juul nicht nur den Kongress als das Organ, dem die Rettung der Nasa möglich wäre, sondern erklärt auch, welche Schritte dafür notwendig wären. Als wesentlich sieht der Experte für nationale Sicherheit, Verteidigung und Weltraumpolitik vor allem den Schutz des Space Launch Systems (SLS) der Nasa an.
So sieht der Klimawandel aus Sicht der Nasa aus
Die Schwerlast-Trägerrakete ist als einzige in der Lage, die bemannte Raumsonde Orion zum Mond zu bringen. Konkret könnte der Kongress der Nasa vorschreiben, das SLS bei Artemis-Missionen zum Mond einzusetzen.
Weiter könnte der Kongress der Nasa die Verpflichtung auferlegen, Verträge mit anderen Weltraumdiensten immer an mindestens zwei verschiedene Unternehmen zu vergeben. Damit soll ein Monopol von Musks Firma SpaceX verhindert und ein gesunder Innovationswettbewerb gefördert werden.
Zudem könnte der Kongress Elon Musk per Gesetz dazu verpflichten, alle Ämter bei Behörden aufzugeben, mit denen sein eigenes Unternehmen entweder Geschäftsbeziehungen pflegt oder bei denen es ungeklärte Regulierungsstreitigkeiten gibt. Zuletzt muss der Kongress auch keinem Kandidaten für die Nasa-Leitung zustimmen, der deren aktuelle Programme nicht unterstützt.
Würde der Kongress seine Macht nicht nutzen und der Trump-Regierung erlauben, die Weltraumagentur auszuweiden, käme das laut Juul einer „Tragödie allerhöchsten Ausmaßes“ gleich.