Elon Musk ist dabei und Jeff Bezos auch – das Weltraum-Business ist einer der Trends der Stunde. Ein neues Startup will den Fokus von den amerikanischen Erfolgen auf europäische lenken. Die ehemalige Airbus-Tochter-Mitarbeiterin Hélène Huby hat 2021 „The Exploration Company“ gegründet. Mit ihrem Unternehmen will sie zum Mond.
Dafür gibt es auch schon genauere Pläne. In einer ersten Mission soll 2026 drei bis sechs Monate lang um die Erde geflogen werden, in einer zweiten Mission soll es 2028 zum Mond gehen. Für diese All-Reisen will das Startup ein eigenes Orbitfahrzeug entwickeln, Nyx genannt. Es soll erstmal Fracht befördern, langfristig sollen auch Menschen an Bord Platz nehmen können. Außerdem soll das Fahrzeug in der Erdumlaufbahn aufgeladen werden können.
Nyx: Die griechische Göttin der kosmischen Schöpfung
Der Name der Kapsel ist ein Verweis auf die griechische Göttin der kosmischen Schöpfung, Nyx. Damit will sich das Startup vom griechischen Schöpfergeist, aber „auch ihrem von Respekt für Vernunft, Schönheit und Dialog“ inspirieren lassen. In Handlungen ausgedrückt bedeutet das beispielsweise, dass das Startup mit seinen Entwicklung für Innovationen im All sorgen und die Raumfahrt langfristig auch für Nicht-Milliardäre, also Leute, die nicht Elon Musk oder Jeff Bezos heißen, möglich machen will.
Airbus? Zu langsam – Huby ging lieber in die innovativere Privatwirtschaft
Musk und Bezos sind mit ihren privaten Raumfahrtunternehmen vielleicht aber auch eine Inspiration und ein Antrieb für Gründerin Huby. Sie sammelte vor der Selbstständigkeit Erfahrungen im Space-Business als Innovationsleiterin bei der Airbus-Tochter „Defence and Space“. Dem Unternehmen kehrte sie den Rücken – auch, weil Airbus und ähnliche Unternehmen, gerade mit Blick auf die Innovationen aus der Privatwirtschaft, zu langsam seien .
Aktuell umfasst das Anfang 2021 gegründete Unternehmen laut seiner Internetseite sechs Mitarbeiter:innen und sechs Berater:innen. „The Exploration Company“ hat Büros an zwei Standorten in Europa, in Mérignac in Bordeaux, Frankreich, und Gilching bei München in Deutschland.
Geld von Investor:innen, 21 offene Stellen
Ausgehend davon will das Startup größer werden – und daran glauben auch Investor:innen: In der jüngsten Finanzierungsrunde konnte das Startup 5,3 Millionen Euro einsammeln. Beteiligt waren Promus Ventures, Vsquared und Cherry Ventures. Das Geld wird wohl auch in den Ausbau des Teams gesteckt: 21 offene Stellen sind auf der Internetseite des Unternehmens ausgeschrieben. Wer weiß, welche klugen Köpfe vereint diese Startup in Zukunft wirklich ganz weit nach oben – bis in den Orbit – bringen werden.