„Innerhalb von 2 Minuten ein neues Coding-Projekt starten“ – Fabian Rang von Paretos
Fabian Rang ist Co-Founder und CTO von Paretos, einer KI-basierten Decision-Intelligence-Plattform für datengetriebene Entscheidungsprozesse. Er ist fasziniert davon, wie sich mathematische Methoden zur Verarbeitung komplexer Datenstrukturen und Modelle einsetzen lassen. Mehrere Jahre forschte er in engem Austausch mit dem Massachusetts Institute of Technology MIT zum Thema effiziente Optimierungsmodellierung, um die Lücke zwischen Mathematik und betriebswirtschaftlichen Anwendungen zu schließen.
In der „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie verrät Fabian Rang, was er persönlich in seinem Arbeitsalltag benötigt, um produktiv zu sein.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Fabian Rang von Paretos
Hugging Face: Be fast and break things! Mit einem guten Python-Setup kann ich fürs Coden schnell neue API und Pakete ausprobieren. Aktuell benutze ich die neuen Agenten von Hugging Face mit der ChatGPT-API, um Business-Fragestellungen auf eigenen Daten ohne Datentransfer zu OpenAI zu ermöglichen. Mit einem Projekt-Template kann ich innerhalb von zwei Minuten ein neues Coding-Projekt starten und wilde Ideen direkt verifizieren. Tempo ist wichtig beim Coden: Man braucht ein erstes Gefühl, ob es funktioniert, bevor man zu lange konzipiert.
Blocksite and Apple-Watch-Timer: Mein Deep-Work-Modus? Handy aus, Blocksite aktivieren, Apple-Watch-Timer auf 90 Minuten. Oft schaffe ich in solchen Blöcken inhaltlich mehr, als wenn ich vier bis fünf Stunden normal arbeite. Warum? Weil ich mich zwinge, mich auf eine Sache zu konzentrieren. Die Blocksite tut genau das, was der Name sagt: Sie blockiert eine Auswahl von Internetadressen oder Apps wie beispielsweise Slack, Outlook, Linkedin oder Youtube. So kann man den Browser zwar noch nutzen – aber eingeschränkt auf das, was man braucht, um die Aufgabe zu lösen. Funfact: Jedes Mal, wenn man eine Notification bekommt, wird man in seinem Fokus um 15 bis 30 Minuten zurückgeworfen. Das wäre das Gegenteil von Deep Work!
Mein Fahrrad: Wenn ich neue Ideen brauche, schnappe ich mir mein Fahrrad und fahre in einen Wald, der nicht zu weit weg ist. Handy, Kopfhörer und so weiter bleiben dann zu Hause. Oft nehme ich mir ein Thema vor, über das ich beim Radfahren nachdenke. Genauso oft aber auch nicht. Das gibt unheimlich viel Energie und Klarheit. Unser Gehirn ist wie ein Computer, es hat eine Zentraleinheit (CPU) und einen Grafikprozessor (GPU). Wenn man will, dass die GPU arbeitet (wir wissen von KI-Modellen, dass sie dort besser trainieren), kann man das nicht parallel auch auf der CPU machen. Es ist also oft sehr effektiv, nicht am eigentlichen Thema oder Problem zu arbeiten – und stattdessen einfach was ganz anderes zu machen.
Ermutigende Menschen: „Der einzige Weg, die Grenzen des Möglichen zu finden, ist, ein klein wenig über diese hinaus in das Unmögliche vorzustoßen“, heißt es in den drei Gesetzen von Arthur C. Clarke. Ich zweifle oft selbst, ob es sich lohnt, etwas Bestimmtes zu tun, und dann ringe ich mit mir. Ein kleiner Stups von außen wirkt da Wunder.
Todoist: Immer, wenn mir eine Idee kommt, schreibe ich sie sofort bei Todoist auf. So vergesse ich nichts. Wir denken, dass wir uns Dinge merken können, aber ich hatte schon oft mehrmals den gleichen Gedanken, weil ich ihn danach wieder vergessen hatte: Oh, das muss ich auch noch machen! Damit erhöhe ich die Verlässlichkeit und baue mir quasi ein zweites Gehirn auf. Die Hemmschwelle, ein neues To-do einzugeben, ist super niedrig – und es gibt tolle Integrationen, um das Tool auch in Slack oder Mail zu nutzen.