Amazon hat angekündigt, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus dem Homeoffice zurück ins Büro zu holen. Zumindest den Hauptteil der Wochenarbeitszeit soll die Belegschaft wieder gemeinsam vor Ort sein. Konkret spricht Amazon-Chef Andy Jassy in einem internen Memo an die Belegschaft von drei Tagen, die sie im Büro verbringen soll. Wie unter anderem CNBC jetzt schreibt, führt das in der Belegschaft zu Frust. Viele Team-Mitglieder sind mit der Anordnung unzufrieden.
Weniger Homeoffice: Amazon-Team organisiert sich
Wie das Nachrichtenmagazin schreibt, organisieren sich Angestellte bereits über interne Kommunikationstools und haben sogar eine Petition gestartet. Die Unterschriftenliste habe seit Ankündigung der Hybridorder am 17. Februar 2023 bis dato 5.000 Unterschriften gesammelt. Darin heißt es unter anderem, dass Amazon seine Position als Top-Unternehmen nicht gefährden solle, in dem es die Arbeitsbedingungen der Menschen verschlechtere.
CNBC zitiert aus der Petition: „Wir, die Unterzeichnenden, fordern Amazon auf, seine Rolle und seinen Status als weltweit führendes Einzelhandels- und Technologieunternehmen zu schützen, indem es die RTO-Richtlinie sofort aufhebt und eine neue Richtlinie herausgibt, die es den Mitarbeitern ermöglicht, aus der Ferne oder flexibler zu arbeiten, wenn sie sich dafür entscheiden.“ Das Team solle bei der Ausarbeitung einer Richtlinie einbezogen werden.
Weniger diplomatisch soll es dem Nachrichtenmagazin nach in der auf 16.000 Mitglieder herangewachsenen Slack-Gruppe zugehen. „Indem Amazon willkürlich die Rückkehr an den Arbeitsplatz erzwingt, ohne dafür Daten vorzulegen, und trotz klarer Beweise, dass es die falsche Entscheidung für die Mitarbeiter ist, hat Amazon seine Rolle als bester Arbeitgeber der Welt nicht erfüllt“, zitiert CNBC einen von vielen aufgebrachten Mitarbeitern.
Homeoffice-Fiasko: Amazon-Streit erinnert an Apple
Die Entwicklungen rundum die Causa bei Amazon erinnert bereits jetzt schon an Apple. Der IT-Konzern hat vergangenes Jahr eine ähnliche Richtlinie ohne Einbeziehung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter veröffentlicht. Auch Apple-Angestellte sollten an drei Tagen in der Woche ins Büro kommen. Auch nach dieser Entscheidung formierte sich die Belegschaft und kritisierte die Geschäftsleitung öffentlich.
„Sie haben die Entscheidung für das Pilotprojekt ‚Hybrides Arbeiten‘ so charakterisiert, dass es darum geht, die ‚Notwendigkeit der persönlichen Gemeinschaft‘ und den Wert flexibler Arbeit zu verbinden“, hieß es in einem öffentlichen Brief des Teams an CEO Tim Cook. „Aber in Wirklichkeit erkennt es flexible Arbeit nicht an und ist angstgetrieben. Angst vor der Zukunft der Arbeit, Angst vor der Autonomie der Arbeitnehmer, Angst vor Kontrollverlust.“
Für Apple endete die Back-to-Office-Anordnung in einem regelrechten Fiasko. So hat unter anderem der renommierte Forscher für maschinelles Lernen, Ian Goodfellow, der bei Apple die KI-Strategie maßgeblich nach vorne bringen sollte, die Kündigung eingereicht. Goodfellow schrieb abschließend an seine Team-Mitglieder: „Ich bin der festen Überzeugung, dass mehr Flexibilität die beste Politik für mein Team gewesen wäre.“ So könne er nicht arbeiten.
Apple-Chef Tim Cook ist in der Folge eingeknickt und hat die Homeoffice-Richtlinie bis auf weiteres zurückgezogen. Auch für Amazon könnte sich in den kommenden Wochen ein ähnliches Szenario ergeben. Die öffentliche Petition der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie die zahlreichen Kritikerinnen und Kritiker in der genannten Slack-Gruppe zeugen deutlich davon, welches Potential dieser Streit um die Remote-Regeln noch entfachen könnte.
Meine Güte. Die Luxusprobleme der Tech-Bubble. Crazy.
Vielleicht chillen einige den Bossen zuviel :-) Zudem kann man vor Ort einige Themen schneller
Vorantreiben. Kenne viele, die gerne 4 Tage im Office sind + ein Tag HO.