Klein und umweltfreundlich: Forscher entwickeln neuartige Wärmepumpe

In Deutschland war das Thema Wärmepumpe zuletzt hart umstritten – nicht zuletzt wegen des monatelangen Hin und Hers rund um das geplante sogenannte Heizungsgesetz. Die neuartige Wärmepumpe, die jetzt ein Forschungsteam aus Großbritannien und Luxemburg vorgestellt hat, könnte das Interesse an der Technologie steigern.
Denn bei ihrer Entwicklung setzen die Materialwissenschaftler:innen auf den sogenannten elektrokalorischen Effekt. Dabei wird die Temperatur eines Materials durch elektrische Felder verändert.
Wie Nature berichtet, kommen bei der neuartigen Wärmepumpe elektrische Felder und ein spezielles Keramikgefäß zum Einsatz. Auf die potenziell umweltschädlichen Kältemittel, die normalerweise in Schläuchen zwischen Innen- und Außeneinheit zirkulieren, ist die neue Technologie nicht angewiesen.
Wobei neu nicht ganz stimmt. Wie Neil Mathur von der University of Cambridge erklärt, hätten die Wissenschaftler für die Neuentwicklung eine Reihe bestehender Techniken kombiniert.
Ein weiterer großer Vorteil neben dem Verzicht auf Kältemittel ist, dass die neue Wärmepumpe keinen Kompressor benötigt. Dadurch, so Emmanuel Defay vom Luxemburger Institut für Wissenschaft und Technologie, könnten die Geräte künftig viel kleiner und einfacher gestaltet sein – und damit wohl auch günstiger.
Einziger Nachteil derzeit: Bei der in Science vorgestellten Wärmepumpe handelt es sich noch um einen Prototypen. Bis daraus ein marktreifes Produkt entstehen kann, wird es noch dauern. Wie lange, ist nicht bekannt.
Defay und sein Team müssen die Technologie eigenen Angaben zufolge noch weiter verfeinern, um mit der Effizienz bestehender Wärmepumpen mithalten zu können. Dann wird sich zeigen, ob das Versprechen, die Art und Weise, wie wir künftig heizen und kühlen, grundlegend zu verändern, eingehalten werden kann.
Welche Wärmepumpen sich im Hinblick auf Energieeffizienz und Stromverbrauch besonders gut schlagen, hat zuletzt ein entsprechender Test der Stiftung Warentest ergeben. Von sechs geprüften Modellen schnitten dabei immerhin vier Geräte mit „gut“ ab.
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