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Foto-App Phhhoto klagt: Facebook hat uns vernichtet

Facebook soll das Konzept der Foto-App Phhhoto für die eigene Boomerang-Funktion kopiert und Phhhoto aus den Suchergebnissen entfernt haben. Jetzt verklagen die Gründer das zu Meta umfirmierte Unternehmen.

3 Min.
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Meta sieht in synthetischen Medien das Marketing der Zukunft. (Foto: rafapress / Shutterstock)

Die Gründer der nicht inzwischen eingestellten Foto-App Phhhoto verklagen das seit Kurzem unter dem Namen Meta firmierende Facebook. Meta habe sich wettbewerbswidrig enthalten, so der Vorwurf. Konkret habe die Social-Media-Plattform Interesse an einer Zusammenarbeit mit Phhhoto vorgetäuscht, dann aber bloß dessen Funktionen kopiert. Danach soll Meta den Namen der Phhhoto-App in den Suchergebnissen versteckt haben, sodass Interessentinnen und Interessenten sie nicht mehr finden konnten. Dadurch habe Meta sie aus dem Markt gedrängt.

Phhhoto-Gründer: Facebook hat unser Geschäft zerstört.

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Die Technologie von Phhhoto ermöglichte es Nutzenden, fünf Bilder „in einer einzigen Point-and-Shoot-Aufnahme“ zu erfassen, die zu einem kurzen Video (einem Phhhoto) zusammengefasst werden konnten. Danach konnte ein solches Phhhoto entweder auf Facebook oder auf Instagram geteilt werden.

Das beschreibt ziemlich exakt die 2015 von Facebook auf Instagram eingeführte Boomerang-Funktion. Vor dem Start soll Facebook Phhhoto von der Nutzung der Instagram-API und von der Voreinstellung in Instagram-Beiträgen ausgeschlossen haben, behaupten die Kläger.

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„Die Handlungen von Facebook und Instagram haben Phhhoto als lebensfähiges Unternehmen zerstört und die Möglichkeiten der Akquise von Investoren ruiniert“, so Phhhoto in einer am Donnerstag bei einem US-Bezirksgericht eingereichten Klage. „Phhhoto ist als direkte Folge von Facebooks wettbewerbswidrigem Verhalten gescheitert. Ohne das Verhalten von Facebook wäre Phhhoto in der Lage gewesen, sich zu einem Social-Networking-Giganten zu entwickeln, der in Größe, Umfang und Shareholder-Value mit anderen Social-Networking- und Medienunternehmen vergleichbar ist, in die Facebook nicht eingegriffen hat.“

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Phhhotos Erfolgsgeschichte: vor allem kurz

Phhhoto wurde 2014 auf den Markt gebracht und 2017 wieder eingestellt. Nach eigenen Angaben soll die App in der Spitze 3,7 Millionen monatlich aktive Nutzende gehabt haben. Prominente wie Beyoncé, Joe Jonas, Chrissy Teigen und Bella Hadid sollen Phhhtoto-Inhalte in ihren Instagram-Beiträgen geteilt haben. Das berichtet The Verge.

Phhhoto behauptet in seiner Klage, dass Facebook-Chef Mark Zuckerberg, der ehemalige Instagram-Chef Kevin Systrom und andere Facebook-Mitarbeiter die App im August 2014 heruntergeladen und ihre Funktionen untersucht hatten. Bryan Hurren, damals Manager für strategische Partnerschaften bei Facebook, habe sich dann im Februar 2015 an Phhhoto gewandt. Er soll die App als „wirklich großartig“ bezeichnet und angeboten haben, die Technologie in den Facebook Messenger zu integrieren.

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Facebook will Phhhoto in Messenger und News-Feed integrieren

Phhhoto soll abgelehnt haben, worauf Hurren angeboten haben soll, Inhalte der App in die News-Feeds der Facebook-Nutzenden einzubinden. Das gefiel deren Machern offenbar besser und sie begannen, in diese Richtung zu entwickeln. Später soll sich Hurren auf interne juristische Probleme berufen haben, die die beiden Unternehmen an einer weiteren Zusammenarbeit hindern würden.

Im März 2015 soll Facebook dann die Einstellungen von Instagram geändert haben, sodass die Nutzenden von Phhhoto ihre Freunde auf Instagram nicht mehr finden konnten. Phhhoto behauptet, Hurren habe seinem Team damals mitgeteilt, dass das Unternehmen „verärgert darüber war, dass Phhhoto durch seine Beziehung zu Instagram an Nutzern zunahm“.

Nachdem Phhhoto im Oktober 2015 die Android-Version seiner App auf den Markt bringen wollte, stellte Instagram zeitgleich Boomerang vor, das in der Klage als „sklavischer Klon“ bezeichnet wird. Im März 2016 wollen die Phhhoto-Macher entdeckt haben, dass ihre App-Inhalte auf Instagram unterdrückt werden.

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Britische Kartellrechtsuntersuchung bringt Stein ins Rollen

Diesen Verdacht sehen die Gründer seit 2018 bestätigt. Denn in diesem Jahr hatte das britische Parlament im Rahmen einer Kartellrechtsuntersuchung gegen Facebook einen Stapel zuvor versiegelter Dokumente veröffentlicht.

„Diese Enthüllung stellte die erste Verbindung zwischen den früheren Maßnahmen von Facebook gegenüber Phhhoto als Teil eines Ausschlussverfahrens und der Ende 2017 entdeckten algorithmischen Unterdrückung her“, heißt es in der Klage von Phhhoto.

Den Gründern von Phhhoto geht es vor allem um einen namhaften Schadensersatz. Meta-Sprecher Joe Osborne erklärte gegenüber The Verge: „Diese Klage ist unbegründet und wir werden uns energisch dagegen verteidigen.“

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