Betrugsvorwürfe gegen Sam Bankman-Fried: Der frühere Chef der insolventen Kryptobörse FTX ist am Mittwoch in Amerika gelandet. Dort erwarten ihn Strafanzeigen zu acht Anklagepunkten.
Heute soll Bankman-Fried zum ersten Mal vor dem Bundesgericht in Manhattan erscheinen, berichtet Bloomberg. Zuvor wurde der 30-Jährige auf den Bahamas, wo er lebt und der FTX-Firmensitz ist, verhaftet.
Zeitgleich verkünden zwei langjährige Geschäftspartner:innen von Sam Bankman-Fried (SBF), dass sie mit den Behörden zusammenarbeiten wollen. Beide bekennen sich schuldig, zu den Betrügereien beigetragen zu haben, die zum Kollaps der Börse geführt haben. Damit erhöhen sie den Druck auf Ex-CEO SBF und andere FTX-Führungskräfte, die noch nicht angeklagt sind.
Gary Wang gründete zusammen mit seinem Studienfreund SBF die Kryptobörse. Caroline Ellison war CEO der Schwesterfirma Alameda Research und soll eine romantische Beziehung zu SBF gehabt haben.
In den Anklagen der US-Behörden geht es unter anderem um umfassenden und mehrjährigen Betrug und Täuschung der FTX-Anleger:innen, an dem auch Ellison und Wang beteiligt gewesen sein sollen.
Manipulation und Betrug: Ellison und Wang müssen sich verantworten
In der Anklageschrift der amerikanischen Börsenaufsicht wird Ellison der Preismanipulation beschuldigt. Im Auftrag von SBF soll die Alameda-CEO in den vergangenen drei Jahren große Mengen FTT-Token auf dem freien Markt gekauft haben, um den Preis des nativen FTX-Token zu treiben.
Wang und Ellison werden außerdem beschuldigt, dass sie jahrelang SBF beim Lügen über die Sicherheit von FTX zugeschaut haben sollen. Während der Ex-CEO die hohe Sicherheit der Börse vor Kund:innen und Investierenden anpries, soll er gemeinsam mit seinen beiden Vertrauten Gelder von FTX-Kund:innen unrechtmäßig für Investitionen von Alameda Research verwendet haben.
Nur Nishad Singh, der neben Ellison und Wang ebenfalls zu SBFs innerem Zirkel gehört, werfen die US-Behörden kein Fehlverhalten vor.
Den Fall der insolventen Kryptobörse FTX und dessen Verstrickungen mit dem Hedgefonds Alameda Research behandelt die Security and Exchange Commission, die amerikanische Börsenaufsicht, in New York. Außerdem ermittelt die Commodity Futures Trading Commission (CFTC), die amerikanische Aufsicht für Future- und Optionsmärkte, wegen Betrugs.