Klage: FTX fordert von Kryptobörse Bincance und Ex-CEO Zhao 1,8 Milliarden Dollar

Insgesamt 8,7 Milliarden Dollar an Geldern seiner Kund:innen sollen FTX-Gründer Sam Bankman-Fried und sein Team für eigene Zwecke missbraucht haben. Geld, dass die Insolvenzverwalter:innen jetzt zurückzuholen versuchen.
Über 20 Klagen wegen FTX-Pleite
Über 20 Klagen im Gesamtvolumen von einigen Milliarden Dollar sollen gegen ehemalige Führungskräfte, Investor:innen und andere Unternehmen eingereicht worden sein, wie es bei Trending Topics heißt. Jetzt haben die Insolvenzverwalter:innen Klage gegen die Kryptobörse Binance und deren Gründer und Ex-CEO Changpeng Zhao eingereicht.
In der am 10. November 2024 eingereichten FTX-Klage dreht sich alles um eine Transaktion aus dem Jahr 2021. Über diese sollen Binance, Zhao und andere ihre Investition in FTX beendet haben, indem sie einen 20-prozentigen Anteil an der Börse an FTX zurückverkauften.
Auch ein Anteil (18,4 Prozent) an der Tochtergesellschaft West Realm Shires ging zurück an FTX. Der Aktienrückkauf soll einen Umfang von mindestens 1,76 Milliarden Dollar gehabt haben, wie es in dem Gerichtsdokument heißt.
Kritik an Aktienrückkauf
Der Aktienrückkauf soll über die FTX-Tochter Alameda Research abgewickelt worden sein – und zwar zum Teil in den Token der Unternehmen (FTT und BNB) sowie dem Binance-Stablecoin BUSD. Das Problem: Geht es nach der Klage, soll Alameda zu diesem Zeitpunkt schon insolvent gewesen sein und hätte den Aktienrückkauf finanziell gar nicht stemmen können.
Der mit dem damaligen FTX-Chef Bankman-Fried vereinbarte Deal wird von den Insolvenzverwalter:innen als „konstruktiver betrügerischer Transfer“ bezeichnet, wie CNBC schreibt. Bankman-Fried wurde wegen Betrugs im Zusammenhang mit dem Zusammenbruch der Kryptobörse zu 25 Jahren Haft verurteilt.
Alameda und FTX schon 2021 insolvent?
Laut Klage soll Alameda eine Milliarde Dollar von FTX-Kund:innen für den Rückkauf verwendet haben. Das soll aus einer Aussage der Alameda-Chefin Caroline Ellison hervorgehen. Auch FTX sei zum Zeitpunkt des Aktienrückkaufs schon insolvent gewesen.
Binance hat derweil die erhobenen Vorwürfe bestritten. In einer per E-Mail versandten Erklärung heißt es dass die Vorwürfe „unbegründet“ seien und man sich „energisch“ dagegen zur Wehr setzen werde.