Galaktisches Bilderrätsel der Nasa: Jede:r kann bei der Mars-Forschung helfen
Der Großteil des Bildes ist schwarz, vom unteren Bildrand bewegen sich weiß-blaue Strahlenbündel nach oben. Die Fotos sind Aufnahmen des Mars Climate Sounder, der auf dem Mars Reconnaissance Orbiter der Nasa seit mehr als 15 Jahren die Atmosphäre des Planeten beobachtet. Genau genommen sollen die Wolken des Mars unter die Lupe genommen werden. Dabei sind eine Menge Daten zusammengekommen – die Einordnung könnte keine:r allein schaffen.
Aufgabe: Die Spitzen finden
Die Nasa setzt daher auf die Unterstützung der Gemeinschaft: Mit dem Projekt „Cloudspotting on Mars“ auf der Plattform Zooniverse kann jede:r zum oder zur Forscher:in werden. Über die Internetseite des Projekts werden die Bilder angezeigt. Aufgabe ist es, die Spitzen der hellen Strahlen zu markieren.
Dafür macht die Nasa genaue Vorgaben: Nur wenn der Strahl zwei deutliche Schenkel hat, die auf eine gemeinsame Spitze zulaufen, wird er markiert. Was das Ganze soll? Die Strahlen sind Wolken.
„Während sich die Raumsonde durch ihre Umlaufbahn bewegt, scheinen die Wolken von der hinteren Atmosphäre in eine größere Höhe aufzusteigen und dann wieder abzufallen“, erklärt die Nasa in der Cloudspotting-Anleitung. Dadurch entsteht die Bogenform, an deren Spitze sich die Wolke befindet.
Ziel: Neue Erkenntnisse über Entwicklung der Mars-Atmosphäre
Die Mars-Wolken sind für die Nasa interessant: Sie wollen damit mehr über die Atmosphäre des Planeten herausfinden. Laut der derzeitigen Forschung soll sie nämlich nur etwa ein Prozent der Dichte der Atmosphäre der Erde haben. Das Besondere: Früher soll sie deutlich dichter als die der Erde gewesen sein.
Neue Erkenntnisse zu diesem Phänomen erhoffen sich die Forscher:innen durch die Mars-Wolken. Sie bestehen aus Kohlendioxid oder aus Eiswasser, beides kommt in der mittleren Mars-Atmosphäre vor. Die Forscher:innen wollen mehr über die Entstehung der Wolken erfahren – damit wollen sie dann herausfinden, wie sich die Mars-Atmosphäre zum heutigen Stand entwickelt hat.
Freiwillige helfen der Forschung
Die öffentliche Bilder-Auswertung zahlt damit auf diese Forschung ein: Schließlich müssen die Wolken erstmal gefunden werden, bevor sie genauer untersucht werden können. Die Suche auf den Bildern braucht einen genauen Blick – zum Glück kann rangezoomt werden – und etwas Geduld. Die Nasa setzt auch an anderen Stellen auf die Unterstützung durch Freiwillige: Bis zum 15. Juli 2022 können sich noch Hobby- und Profi-Filmer für den Cinespace-Wettbewerb bewerben.