Sie stehen hintereinander aufgereiht und wirken zunächst unscheinbar – doch ihr Inhalt hat es in sich. Chris Thompson, der selbst Besitzer eines Videospiel-Geschäfts in Nebraska ist, lässt seine Kamera aufgeregt über zahlreichen grauen Klappkisten hin– und herschwenken. Dabei kommentiert er seinen Fund: Hunderte Videospiele, die mehr als 25 Jahre alt und teils noch originalverpackt sind.

Viele davon dürften nicht allzu viel wert sein, schätzt der Inhaber von Gamesroom, während er einzelne Titel in die Kamera hält, für andere wiederum könnten Fans und Sammler:innen ein kleines Vermögen hinlegen. Wie groß der Wert der gesamten Sammlung ist, lässt sich laut Thompson noch nicht festlegen.

Spiele für 3DO, Sega Genesis und Saturn oder SNES: Thompson hat ein kleines Archiv entdeckt. Doch woher stammt die Sammlung, deren Fund er erst vor kurzem mit der Netz-Community geteilt hat?

Die Spiele sind das Vermächtnis eines Gameshops, der Mitte der Neunzigerjahre – ein genaues Datum ist aktuell nicht bekannt – geschlossen worden war. Das Sortiment wurde dabei nicht etwa restlos ausverkauft, sondern wie eine Art Zeitkapsel eingelagert. Gegenüber Kotaku erzählt Thompson, wie einer seiner Mitarbeiter ihn schon im Herbst vergangenen Jahres angerufen hatte und sagte: „Chris, du wirst nicht glauben wo ich gerade hineingeraten bin.“

Ein Mann, der im weiteren Verlauf der Geschichte anonym bleiben will, habe dem Mitarbeiter unter anderem eine originalverpackte Kopie von „Mortal Kombat 2“ für SNES gezeigt und ihn um eine Einschätzung des Werts gebeten. Thompson nimmt Kontakt auf und erkundigt sich nach dem Rest der Sammlung.

Als er den Fund ein erstes Mal sichtet, nimmt er den wackeligen, siebeneinhalb Minuten langen Clip auf – um später den Verkauf der Fundstücke zu promoten.

Bis der allerdings stattfindet, wird es wohl noch etwas dauern. Die Sammlung, die laut Thompson noch einmal deutlich umfangreicher ist als der im Video gezeigte Teil, muss vollständig gesichtet und katalogisiert werden. Anschließend soll eine entsprechende offizielle Institution den Wert der einzelnen Titel schätzen.

Zu welchem Shop die Spiele einst gehörten, will Thompson momentan übrigens nicht publik machen. Spekulationen aus der begeisterten Community gibt es unter den Beiträgen zum Fund natürlich trotzdem. Auch erste Kaufangebote zu Titeln wie „Chrono Trigger“ habe der Gamesroom-Besitzer bereits erhalten – die Interessierten müssen sich aber noch eine Zeit lang gedulden.