Ein Börsenbeben löst die Nachricht sicher nicht aus, dass die von Bill und Melinda Gates gegründete Stiftung eine Million ihre Anteile am iPhone-Konzern Apple abgestoßen hat. Dafür ist das Volumen viel zu gering. Die Gates-Stiftung dürfte eine dreistellige Millionensumme erlöst haben. Dennoch verdüstern sich laut Experten offenbar die Aussichten für die zuletzt so stark boomenden Tech-Aktien.
Gates-Stiftung fährt Engagement im Tech-Sektor zurück
Denn neben den Apple-Aktien hat die Gates-Stiftung ihre Anteile an dem Fahrdienstleister Uber und dem chinesischen E-Commerce-Riesen Alibaba verkauft. Hier waren den Anteile aber geringer, wie die FAZ schreibt. Entsprechenden Meldungen der Börsenaufsicht SEC zufolge verfügte die Gates-Stiftung zuletzt noch über 550.000 Alibaba- und 26.000 Uber-Aktien. Darüber hinaus wurden auch die Engagements in Amazon und den Google-Mutterkonzern Alphabet zurückgefahren.
Nur wenige Tage zuvor war allerdings bekannt geworden, dass auch Starinvestor Warren Buffett, der über seine Investmentholding Berkshire Hathaway einige Hundert Millionen Apple-Aktien halten dürfte, sich von weiteren sechs Prozent daran trennt. Aktuell soll die Investmentgesellschaft noch Anteile an Apple im Wert von 120 Milliarden Dollar halten. Apple bleibt damit fünf Jahre nach dem Einstieg aber weiter das größte Einzelinvestment des zuvor lange Jahre tech-scheuen Investors.
Geld fließt in den medizinischen Bereich
Ein wichtiger Fingerzeig für mögliche neue Trends ist für viele Branchenbeobachter, in welche Branchen große Investoren wie Buffett, aber auch die Gates-Stiftung jetzt investieren. Während Buffett zuletzt in großem Stil in die Aktien von großen Telekomkonzernen und dem Ölriesen Chevron investiert hat, scheint bei der Gates-Stiftung alles in Richtung medizinischer Sektor zu weisen.
Zuletzt war die Beteiligung am an der Entwicklung von modernen Impfstoffen beteiligten Softwarehersteller Schrödinger um zwei Millionen auf nun 6,9 Millionen Aktien ausgebaut worden. Die Buffett-Gesellschaft hat laut FAZ ihre Anteile an den Pharmakonzernen Abbvie, Merck & Co sowie Bristol Myers Squibb ausgeweitet. Allerdings hatte Berkshire Hathaway zuvor Anteile an dem Biontech-Partner Pfizer im Wert von 136 Millionen Dollar verkauft.