Das führende Suchmaschinen-Unternehmen Chinas plant laut Insiderberichten die Gründung eines Auto-Unternehmens. Es soll intelligente Elektrofahrzeuge herstellen, die der Auto-Hersteller Geely in seinen Werken fertigt. Das berichtet Reuters. Baidu erhält demnach eine Mehrheitsbeteiligung und die Stimmhoheit im Joint Venture. Das neue Unternehmen soll einige Produktionsstätten Geelys für die Fahrzeugherstellung umrüsten. Der Plan sieht vor, dass die Autos Software von Baidu erhalten und auf der E-Auto-Plattform SEA (Sustainable Experience Architecture) von Geely basieren. Der Suchmaschinenriese arbeitet seit Längerem unter dem Namen Projekt Apollo an autonomen Fahrsystemen und betreibt einen Robo-Taxi-Dienst in Beijing, Changsha und Cangzhou.

Bereits vor einigen Wochen war bekannt geworden, dass Baidu Partner zur Fahrzeugentwicklung suche. Neben Geely nannte Reuters die Guangzhou Automobile Group (GAC) und die ehemals staatliche FAW Group. GAC schloss mit Toyota einen entsprechenden Vertrag, FAW fertigt für VW Fahrzeuge in China. Geely gründete kürzlich mit Daimler ein Joint Venture, um ein elektrisches SUV zu bauen. Zu dem chinesischen Hersteller gehören neben Volvo auch die britische Sportwagenschmiede Lotus und Proton, eine Firma aus Malaysia. Geely Automotive will dieses Jahr 1,53 Millionen Fahrzeuge produzieren. Die Aktien des Automobilkonzerns stiegen nach der Bekanntgabe des Joint Ventures mit Baidu um zehn Prozent. Die Papiere des Suchmaschinen-Konzerns gingen um vier Prozent nach oben.

Auch die Konkurrenz von Baidu sichert sich Partnerschaften im Automobilsektor: Alibaba hat ein Joint Venture mit Chinas größten Fahrzeugproduzenten SAIC geschlossen. Auch Tencent, Amazon und Alphabet (Google) entwickeln entsprechende Technologien und investieren in Car-Startups. Zuletzt hieß es, Apple befinde sich in Gesprächen mit Hyundai für ähnliche Vorhaben.