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Analyse

Gegen Paypal und Apple Pay: Banken bündeln Zahldienste Giropay, Paydirekt und Kwitt

Die deutschen Banken und Sparkassen fassen ihre Online-Bezahlverfahren Paydirekt, Giropay und Kwitt unter der Marke Giropay zusammen – ein naheliegende Versuch, die Kräfte der Deutschen Kreditwirtschaft zu bündeln.

Von Tobias Weidemann
3 Min.
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Ziel von Giropay ist es, ein einheitliches, allgemein verständliches System zu schaffen. (Foto: Hadrian/Shutterstock)

Ziel von Giropay ist es, ein einheitliches, allgemein verständliches System zu schaffen, das sowohl die Kunden als auch die Händler für sich verstehen und das sowohl die Online- als auch die Offline-Zahlungen in sich vereint. Perspektivisch soll hier auch die Girocard – die in Deutschland am meisten genutzte Debitkarte, die von vielen immer noch als EC-Karte bezeichnet wird – integriert werden.

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Die einheitliche Payment-Marke, die jetzt dabei herauskommt, soll all das harmonisieren und verzahnen, was unter die Ägide der Deutschen Kreditwirtschaft (DK) fällt. Das war schon länger absehbar gewesen, zumal man schon im Sommer 2019 über ein Projekt gesprochen hatte, das unter dem (vorübergehenden) Namen X-Pay und #DK (wobei das D für die digitale Kreditwirtschaft steht) gehandelt wurde. Klar war nur damals noch nicht, ob es sich dabei um eine reine Dachmarke oder eine einheitliche Schnittstelle handeln würde.

Dass hierunter nun Paydirekt, Giropay und Kwitt gebündelt werden (und das mit dem kaum angepassten Logo von Girocard, wie IT-Finanzmagazin erfahren hat), ist erstaunlich; denn gerade im letzten Herbst hatte man die Marke Giropay, die am nächsten an der weit verbreiteten und bekannten Girocard dran ist, zugunsten von Paydirekt auslaufen lassen und auch personell bei der Zusammenlegung eher auf die Kräfte innerhalb der DK gesetzt, die im Paydirekt-Lager angesiedelt waren.

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Stichwort Kwitt: Auch die Banken, die in den letzten Monaten noch nicht am von den Sparkassen Ende 2016 initiierten P2P-Payment-Dienst Kwitt teilgenommen haben, sollen nach und nach im Rahmen der P2P-Funktion „Giropay Geld-Senden“ angebunden werden.

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Giropay bleibt Local Hero gegenüber Paypal und Apple Pay

Ein wirklicher Angriff auf Dienste wie Paypal und Apple Pay ist all das freilich nicht, sondern eher ein Versuch, die Kräfte zu bündeln und sich als deutsche Kreditwirtschaft weiter zu positionieren. Insbesondere sollte man hier wohl berücksichtigen, dass zahlreiche Neobanken inzwischen serienmäßig die weit verbreitete Girocard gar nicht mehr mitliefern, weil Debitkarten von Visa und Mastercard preislich attraktiver aus Bankensicht in der Ausgabe sind. Insgesamt spielen die Bezahldienste der deutschen Banken und Sparkassen im Vergleich zu Paypal nur eine kleine Rolle.

Das neue Giropay ist aber auch eng verknüpft mit der Misserfolgsgeschichte Paydirekt: Bereits im Herbst 2015 hatte die hiesige Bankenbranche den gemeinsamen Zahldienst Paydirekt ins Leben gerufen. Die Hoffnungen erfüllten sich aber trotz üppiger Werbekostenzuschüsse nie. So kam Paypal Ende 2020 auf gut 29 Millionen Kunden in Deutschland und auch Klarna nennt für sich sechs Millionen App-Kunden. Paydirekt kann dagegen nach eigenen Angaben gerade einmal 3,5 Millionen Kunden vorweisen – und das obwohl viele Banken das Onboarding extrem vereinfacht und die Kunden sogar mehr oder weniger in Paydirekt gedrängt haben. Auch dürfte die Zahl der regelmäßigen Nutzer unter den 3,5 Millionen Kunden eher gering sein – eben aufgrund der genannten großzügigen Zuschüsse, die etwa Händler für das einmalige Zahlen per Paydirekt an die Kunden weitergaben.

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Taugt Giropay als Gamechanger?

Nun soll mit gebündelten Kräften ein neuer Anlauf gelingen und Sparkassen-Chef Joachim Schmalzl spricht gar vom „Potential, einen neuen Standard zu setzen“. Doch ob aus vier unterschiedlich erfolgreichen Marken (selbst die Girocard ist nach all den Jahren den Bundesbürgern unter diesem Namen noch nicht präsent) eine wirklich bekannte Dachmarke wird, müssen die Marketingstrategen erst noch zeigen. Ab Mai will die Deutsche Kreditwirtschaft mit dem neuen Markenauftritt in Form der visuellen Vereinheitlichung starten und im Laufe des Jahres diesen nach und nach ausrollen.

Das Bundeskartellamt hatte im Dezember den Weg für die Verschmelzung der Zahldienste frei gemacht. Die profitieren freilich von der neuen Lust der Deutschen am bargeldlosen Bezahlen, wobei sich die Frage stellt, ob sie wirklich die Hauptprofiteure sein werden. (mit Material von dpa)

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Kommentare (3)

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osuh

die deutsche kreditwirtschaft welche keine zinsen mehr zahlen will, nein danke ALIPAY 4 EVER!

Higev

Deutsche Banken können oder wollen es nicht.
Nur ein Beispiel von den Sparkassen:
Mobiles Bezahlen läuft soweit aber erst nach 1nem Jahr kam eine Transaktionsübersicht. Die jedoch ohne Angabe welche Karte und ohne eine Gesamtsumme in Euro. Bis die Transaktion in der Liste erscheint vergehen gut und gerne mal 1-3 Tage. Das ist unterirdisch kostet aber über 10 Euro Gebühr je Monat. Warum wird an der App nicht gearbeitet. Googlepay ist um Welten besser. Ich such mir jetzt eine andere Bank.

Johannes Bertuleit

Ganz ehrlich, das dachte ich mir auch. Die Kontogebühren steigen immer weiter, der Service wird immer schlechter. Da nehme ich doch lieber eine kostenfreie Direktbank und (in meinem Fall) Apple Pay bevor ich diese alten verkrusteten Strukturen und Systeme mit finanziere. Meine Frau hat vor Kurzem ihren Bausparvertrag gekündigt. Nach der Kündigung bekommt man ein offizielles Formular per Post zugeschickt, das man dann vor Ort in Beisein eines Mitarbeiters unterschreiben muss. Willkommen im Jahr 2021

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