Gehalt: Das würden die bekanntesten deutschen Gründer als Angestellte verdienen
Die Jobsuchmaschine Adzuna hat ein Tool implementiert, das die Bewertung des eigenen Marktwerts anhand des eigenen Lebenslaufs ermöglicht. Jetzt hat das Unternehmen den beruflichen Werdegang der Gründer der erfolgreichsten deutschen Startups (Bildung und Arbeitserfahrung) mit seinem Lebenslauf-Analyse-Tool ValueMyCV ausgewertet und den jeweiligen Marktwert der bekannten Gründer berechnet. Das geht übrigens auch für jeden von euch, indem man den eigenen Lebenslauf als PDF (oder ein PDF seines Linkedin-Profils) hochlädt.
Gründer als Angestellte: teilweise stattliche Gehälter möglich
Konstantin Wolff von Payleven hat den am besten bewerteten Lebenslauf: 203.000 Euro könnte er in einem Jahr verdienen, wenn er sich nach einem Job umsehen würde. Auch der Schöpfer und CEO von Signavio, Gero Decker, könnte sich auf ein ordentliches Gehalt freuen: 202.000 Euro ist sein Lebenslauf wert (Platz 2). Knapp dahinter befindet sich Konstantin Urban – einer der beiden Gründer von Windeln.de – mit 199.000 Euro Gehalt im Jahr.
Auch Niklas Östberg, der CEO von Delivery Hero, müsste sich bei einer beruflichen Umorientierung keine Sorgen machen: 198.000 Euro könnte er in einem Jahr verdienen. Etwas weniger Jahresgehalt würde Paul Philipp Hermann erhalten. Der Lebenslauf des Erfinders von Lamudi und heutigen CEO von Event Inc. wurde mit 171.000 Euro pro Jahr bewertet.
Doch auch weitere Gründer von bekannten Startups könnten sich auf einen saftigen Gehaltscheck freuen: Die Gründer von Raisin und Auto1, Michael Stephan und Hakan Koç, würden als Angestellte 155.000 beziehungsweise 154.000 Euro verdienen. Auch die drei Foodpanda-Gründer Felix Plog, Rohit Chadda und Benjamin Bauer könnten zwischen 140.000 Euro und 150.000 Euro Jahresgehalt verbuchen.
Im Schnitt würden Deutschlands erfolgreichste Gründer übrigens 106.000 Euro verdienen, wenn man sie aufgrund ihres Lebenslaufs und ihrer Vorerfahrungen irgendwo anstellen würde. Dabei würde natürlich sowohl die Größe des Unternehmens als auch die Lage (großstadtnah oder in der Provinz) eine Rolle spielen, ebenso die Branche, in der sie angestellt sind.
Marktwert: Einige sollten ihr Startup besser nicht verlassen
Der Marktwert von Sebastian Born, einem der Gründer von Lilium Aviation, erhält von allen 100 Lebensläufen die geringste Bewertung. Nur 32.000 Euro Jahresgehalt würde er erwirtschaften – letzter Platz des Rankings. Etwas mehr Gehalt könnte Helpling-Schöpfer Philip Huffmann bekommen, der abseits seines eigenen Unternehmens rund 40.000 Euro verdienen würde. Die drittniedrigste Marktbewertung erhält Janna Schmidt-Holtz, die Erfinderin der Glossybox. Ihr ermitteltes Jahresgehalt beziffert sich auf 42.000 Euro.
Auch N26 Gründer Valentin Stalf sollte sich lieber weiterhin seinem jetzigen Unternehmen widmen – zumindest wenn man die üblichen Marktwerte von Abschlüssen zugrunde legt. Er würde als Angestellter rund 65.000 Euro pro Jahr erhalten. Markus Fuhrmann und Nikita Fahrenholz von Delivery Hero schneiden mit 71.000 und 77.000 Euro ebenfalls nur unterdurchschnittlich ab. Der Lebenslauf des Zalando Gründers Robert Gentz, liegt mit 92.000 Euro Jahresgehalt ebenfalls unter dem Durchschnitt.
Analyse zeigt: Lebenslauf nicht immer aussagekräftig
Doch gerade diese Werte zeigen die Schwäche einer solchen rein auf dem Lebenslauf basierenden Analyse: Die Vorerfahrung und das möglicherweise ohne Abschluss beendete Studium entscheiden zwar einerseits darüber, ob man zum Vorstellungsgespräch eingeladen wird oder nicht, sie sagen aber nicht immer etwas darüber aus, was man kann und für ein Unternehmen wert ist. Insbesondere wenn Gründer in jungen Jahren ohne eine langjährigen Track Record oder eine Karriere mit klangvollen Namen ihr Unternehmen aufgebaut haben, werden sie bei einer solchen Auswertung schlecht wegkommen.
Die Analyse zeigt trotz allem aber auch, dass das reine Beharren auf Abschlüssen und Vorerfahrung nicht immer etwas darüber aussagen, wie erfolgreich eine Unternehmerin oder ein Unternehmer – auch finanziell – sein kann. Das Tool kann anhand der „technischen Daten“ immerhin zumindest einen Marktwert generieren, der fürs eigene Vorstellungsgespräch hilfreiche Anhaltspunkte liefert. Generell gilt aber natürlich auch, dass die meisten der Gründer mit einem Angestellten nicht tauschen wollen würden – zu unterschiedlich sind die Arbeitsweisen im eigenen Unternehmen zu denen als Angestellter, beispielsweise in vielen Großkonzernen. Davon abgesehen macht Geld zwar durchaus glücklich, aber nur bis zu einem bestimmten Betrag.
Die vollständigen Ergebnisse kannst du dir im Blog von Adzuna anschauen.
Das könnte dich auch interessieren:
- Developer-Studie von Stack Overflow: Diese IT-Jobs sind besonders gut dotiert
- Social-Media-Verweigerer sind manchen Personalchefs suspekt