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Google: Cookies sollen 2024 endgültig obsolet sein – Alternativen in der Kritik

Bereits zwei Mal hat Google das Ende von Drittanbieter-Cookies verkündet. Nun soll es 2024 wirklich so weit sein. Datenschützer:innen und Werbende sind von den Alternativen wenig angetan.

Von Raimund Schesswendter
3 Min.
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Google will Werbe-Cookies verbannen. (Foto: Shutterstock)

Google versucht, in die Post-Cookie-Ära des Ad-Targeting zu driften. Doch der Plan schlägt immer wieder fehl. Nun hat der Werbevermarkter angekündigt, Drittanbieter-Cookies zu entsorgen.

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Diese Nachricht fand The Register versteckt in einem Datenschutzbericht, den Google der britischen Verbraucherschutzbehörde CMA (Competition and Markets Authority) hat zukommen lassen. Sie hatte den Tech-Konzern zu Meldungen verdonnert, in denen er regelmäßig die Fortschritte in Sachen Cookies, Privacy Sandbox und Co mitteilt.

Googles Nachfolgetechnologie Topics in der Kritik

Das Unternehmen gibt bekannt, dass Vortests der Alternativtechnologien laufen. Ab dem dritten Quartal 2024 wird Chrome die Unterstützung von Drittanbieter-Cookies innerhalb von zwei Monaten auslaufen lassen. Interessen-gestützte Werbung soll dann unter anderem über die API Topics erfolgen. Der Konzern hatte das Ende der Cookies schon häufiger angekündigt.

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Nach aktuellem Stand sammelt Nachfolger Topics „hinter den Kulissen“ Daten und zwar auf „ziemlich undurchsichtige Weise“, sagen Entwickler auf GitHub. Ihr Verhalten widerspreche dem Grundsatz, die Kontrolle des Nutzers zu verbessern – das Gegenteil sei der Fall.

World Wide Web Consortium: Topics leitet Daten unkontrolliert weiter

Weiter heißt es: „Besonders beunruhigt sind wir über die Möglichkeiten für Websites, zusätzliche Daten, die im Laufe der Zeit durch die Topics-API gesammelt werden, in Verbindung mit anderen Daten zu verwenden, die über einen Website-Besucher gesammelt werden, entweder über andere APIs, über ‚out of band‘-Mittel und/oder über bestehende Tracking-Technologien, die zur gleichen Zeit eingesetzt werden.“

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Auch die Architekten des World Wide Web Consortium (TAG – Technical Architecture Group des W3C) sagen, das Projekt scheine den Staus quo der unangemessenen Überwachung im Web aufrechtzuerhalten. Die API versetze den Browser in die Lage, alle Information über die Nutzer:innen und ihre Surfgewohnheiten mit jeder Seite zu teilen, die die API aufrufen könne. Die User:innen hätten keinerlei Kontrolle über die Kontexte oder Empfänger dieser Daten.

Die Position von Google: Die Alternative seien Paywalls und verschmähte Werbetreibende, die trotzdem digitale Fingerabdrücke von den Browsern nehmen und die Nutzer:innen dann eben verdeckt tracken. Das ist wohl die Diskussion um die Vortests, die Google in seinem Bericht erwähnt.

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Von Topics steht eine Demo bereit, die API soll im dritten Quartal dieses Jahres verfügbar sein.

Fledge, Attribution-Reporting & Co: Googles API-Offensive

Die Private-Sandbox-Offensive, die Google bereits 2019 angekündigt hat, besitzt vier weitere Bausteine. Die API „Fledge“ soll eine Anzeigenauktion auf Basis der Nutzerinteressen direkt auf seinem Endgerät ausführen. Fledge soll zeitgleich mit Topics und der Attribution-Reporting-API herauskommen. Diese API sorgt für die Messung der Anzeigenklicks.

Die Private Stake Token hießen vorher Trust Token und sollen Betrugsversuche verhindern, ohne die Nutzer:innen zu tracken. Die First-Party-Sets-API sagen dem Browser, dass er unternehmensnahe Seiten, zum Beispiel auf verschiedene Domains der Firma, als identisch und nicht als Dritt-Seite behandelt. Sie lässt sich bereits seit Chrome 108 per Feature Flag aktivieren.

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Die TAG wehrt sich seit 2019 auch gegen diese Post-Cookie-Technologie. 2021 entbrannte zudem ein Streit über Fledge. Die TAG schlug dezentrale Kompromisse vor. Google antwortete, das W3C sei nicht der Chef von irgendjemanden.

Google arbeitet noch an einem Statement

Google gibt an, den Datenschutz im Vergleich zu Drittanbieter-Cookies „deutlich“ verbessert zu haben. Die Entwicklung praktikabler Alternativen sei wichtig, denn sie sicherten den Publishern Einkommen. Ihr Fehlen könne zu schlechteren Ansätzen führen, die weniger sicher, transparent und kontrollierbar sind. Die Kritikpunkte des TAG werde man zu einem bestimmten Zeitpunkt detailliert kommentieren.

„Google schätzt den Beitrag der W3C Technical Architecture Group und hält es für äußerst wichtig, die Entwicklung und den Test von Topics in Absprache mit der CMA und dem Ökosystem fortzusetzen“, so der Konzern weiter. Die CMA lies derweil verlauten, man prüfe weiterhin die Topics-API und ihre Auswirkungen auf den Datenschutz und den Markt.

Bildergalerie: 13 Beispiele für kreative Werbung

13 kreative Werbekampagnen Quelle: (Foto: Carlsberg)
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