Apples Tracking Transparency bringt Facebook in die Bredouille – nur 25 Prozent aller Nutzer:innen stimmen dem Tracking zu. Und weil Apple der einzige Werbedienst ist, der verlässliche Daten über iOS-Nutzer:innen bietet, boomt Apples eigenes Werbegeschäft. Facebook will gegensteuern und hat Änderungen im Tracking und der Anzeigenmessung angekündigt. Diese sind technischer Natur und für Unternehmen mit größeren Budgets gedacht. Trotzdem zeigen sie, dass Facebook versucht, eigene technische Lösungen zu entwickeln.
Updates zum Aggregated-Event-Measurement
Zum einen sei das Kampagnen-Reporting für iOS-Nutzer:innen verbessert worden. Es sei nun besser ersichtlich, welche Anzeigen für Conversions wie einen Kauf oder die Installation einer App, verantwortlich sind. Die View-Through-Attribution ist jetzt Standardeinstellung für neue Kampagnen, die Web-Events verwenden. Sie stellt sicher, dass eine Anzeige auch dann als Auslöser für eine Conversion gewertet wird, wenn es beispielsweise eine Pause zwischen der Impression und der tatsächlichen Conversion gab. Insbesondere im E-Commerce und Retail würden Werbende mehr Insights zu den Kund:innen haben, die eine Werbung sehen, nicht darauf klicken und das Produkt trotzdem kaufen.
Dazu sollen auch die Conversions erfasst werden, die wegen einer Weiterleitung auf einer anderen Seite stattfinden – beispielsweise wenn eine Anzeige auf die globale Seite führt, Kund:innen dann aber über die regionale Version kaufen. Dazu gebe es nun Reports auf Inserenten-Ebene. Wer also eine Anzeige schaltet, die zu einer Website führt, deren Eigentümer er oder sie aber nicht ist, erhalte mit dem Update nun Berichte zu den eigenen Kampagnen. Bisher gab es keine Daten in einem solchen Fall.
Zuletzt sei der globale Rollout des AEM für Apps gestartet. Damit sollen Aktionen innerhalb der App gemessen werden können, wie ein Kauf oder dass ein neues Level im Spiel erreicht wurde. Das soll helfen bei Re-Engagement-Kampagnen, die auch iOS-Nutzer:innen als In-App-Ziel haben. Auch werden In-App-Werbeanzeigen möglich, die den Personen ausgespielt werden, die wahrscheinlich damit interagieren.
Neue SK-Ad-Network-Funktionen für Kampagnen
Die View-Through-Attribution wird auch für Kampagnen freigeschaltet, die App-Installationen auf iOS 14 und höher zum Ziel haben und die auf Daten von Apples SK-Ad-Network (SKAN)-API zur Messung von Conversions basieren. Die Begrenzung der Anzeigenkonten für SKAN-Kampagnen werde erhöht – nun seien neun SKAN-Kampagnen über bis zu neun Anzeigenkonten pro App-ID möglich.
Schnelleres Setup der Conversions-API
Die Conversions-API einzurichten, solle nun leichter sein. Facebook habe dabei explizit an Werbende gedacht, die keine eigenen Entwickler:innen haben. Zukünftig soll es im Events-Manager die Option „Conversions API Gateway“ geben. Diese soll bei der Einrichtung der Schnittstelle helfen. Die Conversions-API verknüpfe die eigenen Marketing-Daten mit den Facebook-Systemen und ermögliche ein serverseitiges Tracking. Die Ergebnisse sollen am genauesten sein, wenn Marketer:innen die Conversions-API und Facebook-Pixel in Kombination nutzen. Conversions-API und die dazugehörige Gateway-Option sollen in Zukunft außerdem dabei helfen, „Technologien zur Verbesserung des Datenschutzes“ zu nutzen, wie Facebook es beschreibt. Als Beispiel nennen sie Private Lift, ein neues Modell zur Leistungsmessung, das Datenschutz und Privatsphäre verbessern werde. Private Lift stehe ab nächstes Jahr allen Werbenden zur Verfügung.