
Parler gilt als wichtige Plattform für radikale Trump-Supporter. (Foto: Steve Heap/Shutterstock)
Über 70 Terabyte an User-Daten konnten Hacker sicherstellen, bevor das Netzwerk offline ging. Wie zunächst The Verge berichtete, wurde auf dieser Grundlage bei Gizmodo nun ein Bericht erstellt, der detailliert zeigt, von wo Parler-User am Tag des Sturms auf das Kapitol ihre Posts absetzten.
Mehr als 70.000 Parler-Posts inklusive Metadaten durchforsteten die Journalisten von Gizmodo und stießen dabei auf Hunderte, die am 6. Januar in und um das Kapitol entstanden. Mit einer Genauigkeit von elf Metern lässt sich zwar nicht abschließend feststellen, bis in welches Stockwerk oder welchen Raum die jeweiligen User vorgedrungen waren, die Frage, ob ein Post vom Gelände des Kapitols kam, lässt sich aber beantworten.
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Auch wenn sich auf dieser Grundlage keine abschließenden Aussagen darüber treffen lassen, inwieweit die gewaltsame Aktion über Parler geplant wurde und wie hoch der Anteil an Parler-Usern bei den Protesten war, liefert sie doch weitere Belege für die Vorwürfe, die Plattform sei in erster Linie von rechtsradikalen und gewaltbereiten Menschen genutzt worden, um sich zu vernetzen.
Wie leicht die Hacker an die User-Daten gelangen konnten, passt ins Bild, dass sich schon direkt am Tag der gewaltsamen Proteste zeigte: Um Anonymität ging es dem Mob kaum. FBI und Polizei stöberten Aufrührer innerhalb kürzester Zeit über soziale Medien auf. Mittels Gesichtserkennungssoftware ließ sich außerdem die in rechten Kreisen beliebte Behauptung, es habe sich bei den Gewalttätern um Antifa-Mitglieder gehandelt, schnell widerlegen.
Wer mehr über den Ablauf des Tages wissen möchte, der mit dem Angriff auf das Kapitol endete, sollte sich den kompletten Bericht bei Gizmodo ansehen.
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