Gratis, werbefrei und mobil: So stellt sich Netflix das eigene Gaming-Business vor
Nach den ersten Berichten über Netflix Pläne, in das Gaming-Business einzusteigen, bestätigte das Unternehmen diese nun. Das Angebot soll zunächst Titel für Smartphones und Tablets beinhalten, die für Abonnenten kostenlos sind. „Wir sind eine Ein-Produkt-Firma“, erklärte Vize-CEO Reed Hastings am Dienstag bei einer Gesprächsrunde über die Quartalszahlen. Dieses eine Produkt sei ein All-in-One-Abonnement, das auch Gaming enthalten werde. Nachdem Netflix sich zum größten Abo-Streaming-Dienst entwickelt hat, sieht es neue Konkurrenten am Horizont. Es sind nicht mehr nur Fernseh- und Filminhalte, sondern auch Spiele, die um die Freizeit der Kunden buhlen. Der Spielemarkt expandiert und soll letztes Jahr ein Volumen von fast 178 Milliarden US-Dollar betragen haben. Für 2023 wird erwartet, dass die 200er-Marke geknackt wird.
Netflix setzt den Schwerpunkt auf mobile Geräte
„Wir denken, dass die Zeit reif ist, mehr darüber zu erfahren, inwieweit unsere Mitglieder Spiele schätzen“, gab der Konzern am Dienstag bekannt. Zunächst möchte er Titel zu den eigenen Franchises entwickeln. Später sollen eigenständige Spiele hinzukommen, die etwa aus Roman- und Comicvorlagen entstehen. Netflix will mit der Form experimentieren und kann sich vorstellen, originellen Titeln Spin-offs in Form von Filmen oder Serien folgen zu lassen. Zu den Plattformen sagten Führungskräfte, dass alle Geräte, auf denen der Streamingservice läuft, auch Kandidaten für diese Ambitionen sind. Zunächst will man sich aber auf mobile Geräte konzentrieren. Später sollen Fernseher, Desktop-Computer und Videospielkonsolen hinzukommen. Aufgrund der Streaming-Kompetenz des Unternehmens vermuten Beobachter, dass es sich um ein Game-Streaming-Angebot handeln wird. Das heißt, auch aufwendige Spiele lassen sich auf schwachen Geräten spielen, weil eine Serverfarm im Hintergrund die Rechenarbeit übernimmt.
Kostenlos, werbefrei, ohne In-App-Käufe
Zu Beginn sollen die Netflix-Games weder Werbung noch In-App-Käufe beinhalten. Es soll auch keine einzelnen Titel zu kaufen geben. Die Inhalte sollen Teil des Gesamtangebots sein und zunächst dazu dienen, die Menschen tiefer in die Welten der eigenen Filme und Serien hineinzuziehen. Der Marktführer hat fast 210 Millionen Abonnenten weltweit und machte im vergangenen Jahr einen Gewinn von 1,35 Milliarden Dollar. Im Jahr zuvor waren es noch 720 Millionen Dollar.