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Dating-App will Mitarbeiter wieder ins Büro holen – und verliert Hälfte der Belegschaft

Fast die Hälfte aller Mitarbeiter:innen der LGBTQ-Dating-App Grindr hat gekündigt. Die Belegschaft ist nicht einverstanden mit der verpflichtenden Regelung, zwei Tage pro Woche im Büro arbeiten zu müssen.

2 Min.
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(Foto: Koshiro K / Shutterstock)

80 Mitarbeiter:innen der Dating-App Grindr haben hingeschmissen. Sie wollen sich nicht verpflichten, zwei Tage pro Woche im Büro zu arbeiten und bestehen auf ihrer Homeoffice-Regelung.

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Büroregelung verärgert Belegschaft

Im August hatte Grindr seinen Mitarbeiter:innen eine Frist von zwei Wochen gesetzt. In dieser Zeit sollten sie sich entscheiden, ob sie in ein sogenanntes Hub-Büro umziehen und zwei Tage pro Woche vor Ort arbeiten oder ihr Arbeitsverhältnis kündigen wollten. Das berichtet die New York Post unter Berufung auf die Gewerkschaft Communications Workers of America (CWA).

Tatsächlich hatten bis Ende August etwa 80 Mitarbeiterinnen und damit rund 45 Prozent der 180 Beschäftigten das Unternehmen aufgrund dieses Ultimatums verlassen. Verbliebene Mitarbeiter:innen sehen in der Fristsetzung einen Versuch der Unternehmensführung, in Schwung gekommene Bemühungen zur Gewerkschaftsgründung zu unterminieren.

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Dafür spreche, so die Organisatoren der Gewerkschaftsgründung, dass Grindr scheidewilligen Beschäftigten ein Abfindungspaket angeboten hatte. Sie sehen darin einen Versuch, „Angestellte davon abzuhalten, über ihre Arbeitsbedingungen zu sprechen“.

Die Grindr-Belegschaft hatte am 20. Juli ihre Absicht bekundet, sich über die CWA gewerkschaftlich zu organisieren. So scheint es verständlich, dass die Organisatoren des Gewerkschaftsbeitritts einen Zusammenhang sehen.

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„Diese Entscheidungen haben dazu geführt, dass Grindr gefährlich unterbesetzt ist, und werfen Fragen über die Sicherheit und Stabilität der App für die Nutzer auf“, sagt etwa Erick Cortez, ein Mitglied von Grindr United-CWA gegenüber der Post. Für ihn sei klar, dass Grindr „die Beschäftigten zum Schweigen bringen und davon abhalten will, unser Recht auf gewerkschaftliche Organisierung wahrzunehmen, egal was es kostet.“

Chronologie der Ereignisse legt Behinderung der Gewerkschaftsgründung nahe

Am 4. August hatte Grind die Entscheidung zur generellen Rückkehr an den Arbeitsplatz verkündet. Die CWA hat im Namen der Grindr-Belegschaft eine formelle Beschwerde bei der Arbeitsschutzbehörde eingereicht. Das Vorgehen des Unternehmens stelle „eine ungesetzliche Vergeltungsmaßnahme“ dar, argumentieren sie.

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„Es ist unvorstellbar enttäuschend, dass Dutzende unserer Kollegen ihren Arbeitsplatz verlassen mussten, weil sich das Management von Grindr nicht mit den Arbeitnehmern zusammensetzen und unser Recht auf Organisierung respektieren wollte“, fügte Cortez hinzu.

Ein Grindr-Sprecher hat die Behauptungen inzwischen als unbegründet zurückgewiesen und ergänzt: „Wir haben volles Vertrauen in unser Team und seine Fähigkeit, das Geschäft weiter voranzutreiben und die Welt und das Leben unserer Nutzer freier, toleranter und gerechter zu machen“.

Während eines Auftritts auf einer Goldman-Sachs-Konferenz im kalifornischen San Francisco Anfang der vergangenen Woche hatte Grindr-Chef George Arison den Stellenabbau als „zu erwarten“ bezeichnet. Er werde „die Bilanz des Unternehmens verbessern“.

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Grindr-Chef: Kleines Team reicht völlig

Allerdings werde das Team „kleiner sein als das, was wir vorher waren und wo wir hinwollen“, sagte Arison laut Bloomberg auf der Veranstaltung. Das beeinträchtigt Arison aber offenbar nicht, denn seiner Meinung nach zeige der Vorgang, „dass man in diesem Geschäft eine Menge Hebelwirkung haben kann, weil man kein so großes Team braucht, um die Dinge zu tun, die wir tun müssen“.

Das sehen die Gewerkschaftsorganisatoren völlig anders. Nach ihrer Auffassung ist Grindrs Sicherheit und Funktionalität massiv gefährdet, weil nicht mehr genügend Beschäftigte übrig seien, um einen reibungsfreien Betrieb zu gewährleisten.

Grindrs Problem wird von vielen anderen Tech-Firmen geteilt. Auch bei Amazon und Meta ist es bereits zu Konflikten zwischen der Führungsspitze und den Mitarbeiter:innen wegen der verpflichtenden Bürorückkehr gekommen.

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