Die Diskussion, um die Rückkehr ins Büro findet derzeit vor allem in der US-amerikanischen Technologiebranche statt. Dort hat jüngst unter anderem auch OpenAI-CEO Sam Altman das „Experiment“ öffentlich für beendet erklärt.
Der komplette Umzug ins Homeoffice sei einer der „größten Fehler“ der Branche gewesen, erklärt der Startup-Gründer. Das Homeoffice habe für „einen Verlust an Kreativität“ gesorgt. Die Technologie sei „noch nicht gut genug, dass die Leute für immer aus der Ferne arbeiten können“.
Homeoffice-Nutzung in der IT liegt bei 70 Prozent
Auch in Deutschland wird vielerorts ins Büro zurückgepfiffen, die Nutzung des Homeoffices hat im Frühling etwas nachgelassen. Sie sank jedoch nur minimal von 24,7 Prozent im Februar auf 24,0 Prozent aller Beschäftigten im April 2023.
Das geht aus einer aktuellen Umfrage des Ifo-Instituts hervor. Hinter den Durchschnittszahlen verbergen sich naturgemäß beachtliche Unterschiede zwischen den Branchen.
In der Pharmaindustrie sprang der Anteil im April von 21,6 auf 32,8 Prozent, bei den Rechtsanwälten, Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern sackte er dagegen ab von 47,1 auf 40,1 Prozent.
In der IT-Branche sowie in der Unternehmensberatung wird mit rund 70 Prozent besonders häufig von zu Hause gearbeitet. Auch in der Werbung und der Marktforschung ist das Homeoffice mit 57,2 Prozent stark verbreitet. In der Gastronomie blieb der Anteil der Beschäftigten unverändert niedrig bei 1,6 Prozent.
Auch im verarbeitenden Gewerbe gibt es Homeoffice-Nutzung. Den höchsten Anteil hat die Zulieferindustrie für Autoteile mit 23,6 Prozent. Den geringsten Anteil verzeichnet das Holzgewerbe mit 4,5 Prozent. Auch hier sind die Veränderungen im April unwesentlich zum Februar 2023.
„Der Rückgang ist nur minimal, trotz der Diskussionen um die Rückkehr ins Büro. Insgesamt bleibt die Homeoffice-Quote auf einem deutlich höheren Niveau als vor Corona“, sagt Ifo-Experte Jean-Victor Alipour. Tatsächlich arbeiteten 2019 branchenübergreifend in Deutschland nur zehn Prozent der Beschäftigten ganz oder zumindest teilweise von zu Hause.
Dass das Potenzial in der deutschen Wirtschaft längst nicht ausgeschöpft ist, haben die Wirtschaftsforschenden bereits vor Monaten klargemacht: 56 Prozent könnten laut Ifo-Institut ganz oder zumindest teilweise im Homeoffice arbeiten.